Bezirk Mitte greift durch

Ordnungsamt und Polizei kontrollieren Corona-Regeln nachts auf Berliner Party-Meile

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Ein Polizeibeamter und ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes stehen vor einem Lokal im Partybezirk von Mitte.
Ein Polizeibeamter und ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes stehen vor einem Lokal im Partybezirk von Mitte.. Foto: Paul Zinken/dpa

Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel hat seine Ankündigung verstärkter Kontrollen wahr gemacht: In der Nacht auf Samstag waren Mitarbeiter des Ordnungsamts und der Polizei auf der Partymeile in Berlin-Mitte um die Torstraße unterwegs. 50 Ordnungswidrigkeiten wurde angezeigt, wie eine Polizeisprecherin am Samstag sagte. Einige der Vorwürfe: Einzelne Menschen hätten den in der Corona-Zeit vorgeschriebenen Abstand zu anderen nicht eingehalten, teils hätten die Betriebe kein Hygienekonzept vorlegen können, keine ordnungsgemäßen Anwesenheitslisten geführt oder die Hygienevorschriften nicht ausgehängt.

Die sechs Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrollierten demnach in drei Bars und drei Spätkaufgeschäften. Begleitet wurden sie von fünf Polizisten, die eine Strafanzeige wegen der Beleidigung eines Ordnungsamt-Mitarbeiters aufnahmen. Auch Bezirksbürgermeister von Dassel (Grüne) war dabei und verschaffte sich Eindrücke. Die Gruppe war laut Polizei zwischen 21.30 Uhr und 1.00 Uhr morgens in der Brunnenstraße, Torstraße und dem Weinbergsweg unterwegs.

"Bußgelder in der maximal rechtlich zulässigen Höhe"

Nachdem mindestens 13 Gäste und Angestellte eines Lokal unter dem Berliner Fernsehturms positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hatte von Dassel am Mittwoch verstärkte Kontrollen angekündigt. Bei Verstößen würden «Bußgelder in der maximal rechtlich zulässigen Höhe» verhängt. In einem Offenen Brief an Inhaber von Bars, Kneipen und Restaurants in Mitte forderte er unter anderem, bei den Gästen ausnahmslos die in der Corona-Pandemie geltenden Abstands- und Hygieneregeln durchzusetzen sowie Schutzmaßnahmen konsequent zu befolgen.

«Und führen Sie bitte verlässliche Kontaktlisten, damit alle Ihre Besucher informiert werden können, wenn sich eine infizierte Person in Ihrem Lokal aufgehalten hat», forderte von Dassel. Bei dem Lokal unter dem Fernsehturm war dies dem Bezirksamt zufolge nicht der Fall.