Er hatte Corona, war nicht geimpft

Omega-Rockstar János Kóbor ist tot – so trauern die DDR-Musiker um ihren Freund

Der Sänger der ungarischen Kultband starb im Alter von 78 Jahren. 

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János Kóbor gehörte zu den Gründungsmitgliedern von Omega. Die ungarische Band war auch in Deutschland Kult.
János Kóbor gehörte zu den Gründungsmitgliedern von Omega. Die ungarische Band war auch in Deutschland Kult.dpa

Er war einer der großen Rock-Stars aus dem Osten: János Kóbor, Sänger der ungarischen Kult-Band Omega, ist tot. Der 78-Jährige soll an den Folgen einer Corona-Krankheit gestorben sein. Kóbor sei laut Medienberichten nicht geimpft gewesen.

„Mecky“ nannten seine Freunde und Fans den Omega-Sänger. Er und seine Band waren auch in der DDR Kult. Das Management der Gruppe teilte auf Facebook den Tod des Sängers mit. Danach sei  Kóbor in der Nacht zu Montag „nach kurzer Krankheit“ verstorben. „Millionen von Fans liebten ihn im In- und Ausland als gestandenen Rockstar. Mecky wird für immer in unseren Herzen bleiben“, heißt es weiter in der offiziellen Mitteilung.

„Wir sind unbeschreiblich traurig und werden Mecky sehr vermissen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen“, schrieb Ex-Puhdy Dieter „Maschine“ Birr auf Facebook. „Er wurde mitten aus dem Leben gerissen. 2022 wollte er mit vielen Gästen 60 Jahre Omega im Budapester NEP-Stadion ganz groß feiern. Uwe Hassbecker (Silly) und ich hatten uns schon so gefreut, unter den musikalischen Gästen zu sein.“

Silly-Gitarrist Uwe Hassbecker: „Ich bin schockiert und sehr traurig“

Dem schließt sich Silly-Gitarrist Uwe Hassbecker auf Facebook an: „Eigentlich war ich mir sicher, dass gerade Mecky, der doch so energetisch und jung geblieben war, seine Covid-19 Erkrankung locker wegsteckt oder zumindest einigermassen übersteht. Ich habe mich geirrt und meine gutgemeinten Genesungswünsche haben nichts genützt oder kamen viel zu spät. Mecky hat es nicht geschafft und ich bin schockiert und sehr traurig darüber“, schrieb er. „Mecky war ein freundlicher, sehr zuvorkommender und herzlicher Mensch. Einer, der das Herz buchstäblich auf dem rechten Fleck trägt und sich für seine Gäste um alles, wirklich alles kümmerte.“

Silly-Gitarrist Uwe Hassbecker
Silly-Gitarrist Uwe HassbeckerImago

Mehrere ungarische Medien berichten, dass Kóbor bereits am 9. November wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus kam. Dort habe sich sein Zustand verschlimmert. Danach sei der Rocker ins Koma gefallen.

Ungarische Medien berichten, dass Kóbor nicht geimpft gewesen sein soll. In einem Interview habe er noch vor Wochen gesagt, dass er sich nicht gegen Corona impfen lassen wolle, weil sein Immunsystem stark genug sei.

Omega: Sie waren die Rolling Stones des Ostens

Aus zwei Schülerbands wurde 1962 die Band Omega gegründet. Den Namen erhielten sie von einem Veranstalter kurz vor ihrem ersten Auftritt.  Kóbor gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Band.

Als Frontmann beherrschte er die Auftritte der Band. Als die „Rolling Stones“ des Ostens wurden sie gefeiert. Ihre Stadien-Konzerte waren legendär. In der DDR traten sie unter anderem mit den Puhdys auf. Noch vor einigen Jahren standen bei Omega-Konzerten in Deutschland Kóbor und Dieter „Maschine“ Birr gemeinsam auf der Bühne.

Die ungarische Rockgruppe schaffte es, Fans in Ost und West zu begeistern, nahm ihr Debüt-Album in England auf. 1969 hatte Omega mit „Gyöngyhajú lány“ („Perlen im Haar“) ihren größten Hit. Von den Coverversionen profitierten auch andere Stars. Wie Frank Schöbel, dessen Version „Schreib es mir in den Sand“ in der DDR ein Hit wurde. Die Scorpions coverten ebenfalls den Omega-Hit, „White Dove“ erschien 1995.  

Ärger gab es, als Rapper Kanye West 2013 seinen Song „New Slaves“ herausbrachte, in dem er sich offenbar von dem Omega-Song inspirieren ließ. Omega verklagte den Rapper, man  einigte man sich außergerichtlich auf einen unbekannten Betrag.