Er wäre gerne Bundesbauminister geworden
Olaf Scholz wollte ihn nicht: Wie Michael Müller damit umgeht, dass er doch nicht Minister geworden ist
Im Interview mit dem RBB spricht der Noch-Regierende Bürgermeister über seine bittersten Momente im Amt und darüber, was ihm beim Wechsel in die Bundespolitik am meisten schmerzt.

Es war ein offenes Geheimnis: Michael Müller liebäugelte bei seinem Wechsel vom Amt des Regierenden Bürgermeisters in die Bundespolitik als Abgeordneter im Bundestag mit einem Job als Minister, als Bauminister. Wie wir wissen, ist er es nicht geworden. Stattdessen hat der kommende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Potsdamerin Klara Geywitz nominiert. Wie Michael Müller sich jetzt fühlt, hat der SPD-Politiker in einem Interview mit dem RBB verraten.
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Michael Müller: Keine Beschwerde-SMS an Olaf Scholz
Auf die Frage, ob Müller Scholz schon eine bittere SMS mit den Worten „Na, vielen Dank!“ geschrieben hätte, antwortete Müller: „Natürlich habe ich das nicht gemacht, weil ich es auch verstehe. Ich habe selbst oft genug ein Kabinett zusammensetzt. Es spielt erstmal schon das Männer-Frauen-Thema eine Rolle. Und das ist auch richtig so. Das unterstütze ich. Und wir sind eine sehr junge Fraktion. Das wollen wir auch berücksichtigt haben.“ Außerdem wisse er, dass man, auch wenn man als Ministerpräsident Erfahrung hat, andere nicht einfach beiseite schieben kann. „Man muss sich genauso anstellen und sich seinen Platz erobern, wie die anderen es auch machen.“
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Als entscheidendstes Erlebnis seiner Amtszeit hat Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller den islamistischen Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt genannt. „Das zu sehen dort, ich war vor Ort, die Toten, die Verletzten, das vergisst man nicht“, sagte Müller am Dienstag im Sender RBB in einem Interview-Rückblick auf seine sieben Jahre Amtszeit. „Aber auch die letzten beiden Corona-Jahre sind bitter, weil sie die Stadt zurückgeworfen haben.“ Es sei schwierig zu sehen, was alles nicht stattfinden und sich nicht entwickeln könne etwa bei Firmen-Ansiedlungen oder im Tourismus.
„Es gibt Tage, wo der Abschied weh tut“
Müller räumte ein, dass ihn der Abschied vom Amt schmerze. Er freue sich „wahnsinnig“ auf die neue Aufgabe als Bundestagsabgeordneter, „aber ich gebe auch zu, dass es Tage gibt, wo es auch mal weh tut, ich bin auch gerne Bürgermeister“. Er erlebe Tage, „wo man weiß, man hält jetzt die letzte Begrüßungsrede an dieser Stelle und man wird nächstes Jahr gar nicht mehr eingeladen: Ja, tut auch mal weh“.
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Michael Müller lehnt Berlin-Bashing ab
Dass manches in der Hauptstadt nicht so gut funktioniere und manche Kritik berechtigt sei, sehe auch er als Berliner so, sagte Müller. „Dass einiges in der Verwaltung besser laufen muss, der ganze Digitalisierungsprozess, da bin ich auch selbstkritisch.“ Das pauschale Berlin-Bashing lehne er aber ab. „Zu sagen, in Berlin funktioniert ja nichts und überall woanders ist alles besser. Das ist eben großer Mist. Ich sehe, dass alle Metropolen mit Problemen zu kämpfen haben. (...) Das soll nichts entschuldigen, aber man muss es einordnen.“ Nötig sei etwa ein besseres Durchgriffsrecht des Senats gegenüber den Bezirken.
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Er habe nun eine neue Strategie, sagte Müller: „Das allerschönste ist, dass ich es mir jetzt gönne, wenn ich unterwegs bin, dass ich alles, was mir woanders auffällt, fotografiere, um dann gegenzuhalten.“ Es gehe nicht um Häme, aber auch in Berlin müsse man darauf hinweisen, was alles positiv laufe.
Müllers Amtszeit im Roten Rathaus endet kurz vor Weihnachten, dann ist die Wahl von Franziska Giffey (SPD) zur Regierenden Bürgermeisterin geplant.
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