Obdachlosencamp am Hauptbahnhof nach acht Jahren geräumt
Die Menschen, die im Camp lebten, kommen nun in Räumen der Kältehilfe unter.

Mehr als acht Jahre haben Obdachlose in der Nähe von Kleingärten am Hauptbahnhof campiert. Erst geduldet und unterstützt, zuletzt mit immer mehr Missmut und Ärger über die hygienischen Zustände. Nun sind die etwa 70 Personen umgezogen. „Der Umzug der rund 70 Bewohnenden des ehemaligen Camps am Geschichtspark in der Nähe des Hauptbahnhofs konnte erfolgreich abgeschlossen werden“, teilte die Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Bündnis 90/Grüne) mit.
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Die Gruppe, die aus großen Familienverbünden zum Teil mit Kindern besteht, werde Räume in der ehemaligen Unterkunft der Kältehilfe in der Gotenburger Straße beziehen. Diese Lösung sei in Zusammenarbeit mit den Ämtern des Bezirks sowie dem Sinti-und-Roma-Verein Mingru Jipen, dem Awo-Kreisverband Berlin-Mitte und der Berliner Stadtmission gefunden worden, heißt es in der Mitteilung weiter.
Brache kann nun entwickelt werden
Mit der Umwandlung der ehemaligen Unterkunft der Kältehilfe in eine dauerhafte Unterkunft zur Unterbringung von unfreiwillig obdachlosen EU-Bürgerinnen und -Bürgern weite das Bezirksamt das Angebot im Sinne des Hilfsansatzes „Housing First“ ganzjährig aus, teilte die Bezirksbürgermeisterin weiter mit. Im nächsten Schritt werde die Integration in das Beschäftigungssystem und in das Bildungssystem angestrebt und unterstützt.

Das ehemalige Camp am Geschichtspark befand sich teilweise auf bezirklichem Gelände sowie auf Flächen im Eigentum der Deutschen Bahn. Diese werden nunmehr im Zuge der Realisierung des Döberitzer Grünzugs umgestaltet. Hierfür hat die landeseigene Grün Berlin GmbH einen Bauzaun um die zu gestaltende Fläche aufgestellt. Die Baumaßnahmen sollen der Mitteilung zufolge voraussichtlich ein Jahr dauern.
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Beim Döberitzer Grünzug in der Nähe der Döberitzer Straße handelt es sich um eine Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme zur Kompensation von Baumaßnahmen an der Bundesstraße B96.