Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt unter dem Künstlernamen Bushido, sitzt als Nebenkläger im Prozess gegen den Chef eines bekannten arabischstämmigen Clans und drei seiner Brüder in einem Gerichtssaal.
Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt unter dem Künstlernamen Bushido, sitzt als Nebenkläger im Prozess gegen den Chef eines bekannten arabischstämmigen Clans und drei seiner Brüder in einem Gerichtssaal. dpa/Zinken

Hat Rapper Bushido im Prozess gegen seinen früheren Geschäftspartner, Clan-Chef Arafat, gelogen? Ein Tonprotokoll scheint den Berliner Clan-Chef zu entlasten.

Im Prozess gegen den früheren Geschäftspartner von Rapper Bushido wird es am Montag (11 Uhr) weiter um ein angebliches Tondokument der beiden gehen. Die Audiodatei liegt inzwischen dem Berliner Landgericht vor, wie der Vorsitzende Richter Martin Mrosk in der Sitzung am 9. Februar mitgeteilt hat.

Das Gericht will einen Sachverständigen einschalten, um die Authentizität der Aufnahme prüfen zu lassen. Der „Stern“ hatte zunächst von dieser Datei berichtet, die heimlich bei einem für das Verfahren entscheidenden Treffen des Musikers und seines langjährigen Managers angefertigt worden sein soll.

Illegal aufgenommene Tonaufnahme von Arafat und Bushido

Der Berliner Clan-Chef ist wegen Freiheitsberaubung, versuchter schwerer räuberischer Erpressung, Nötigung, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung angeklagt. Seine Brüder sollen Mittäter gewesen sein. Nach Darstellung von Bushido, der Nebenkläger und Zeuge in dem Verfahren ist, sollen Arafat A.-Ch. und dessen Brüder ihn am 18. Januar 2018 eingesperrt, beschimpft, bedroht und verletzt haben. Laut dem Bericht des Magazins „Stern“ zeichnet die illegal aufgenommene Tonaufnahme ein anderes Bild.

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Am ersten Verhandlungstag nach der Veröffentlichung vor knapp zwei Wochen war der Rapper, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, nach langer Zeit erstmals wieder persönlich im Gerichtssaal anwesend.

Sein Anwalt Steffen Tzschoppe war jedoch mitten in seiner Stellungnahme unterbrochen worden, weil es einer Schöffin nicht gut ging. Tzschoppe sagte am Rande des Prozesses: „Ich bin davon überzeugt, dass dies eine Fälschung ist.“

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