In Frankreich protestierten die Aktivistinnen von Femen im Museum. In Berlin wird der Oben-Ohne-Protest am Samstag auf die Straße getragen.
In Frankreich protestierten die Aktivistinnen von Femen im Museum. In Berlin wird der Oben-Ohne-Protest am Samstag auf die Straße getragen. Imago 

„Nackte Brüste? Ihgitt! Skandal! Polizei! “ So beginnt der Aufruf zur Demo am kommenden Samstag. Hintergrund ist der Streit um die in Berlin lebenden Französin Gabrielle Lebreton, die in einer Treptower Plansche des Ortes verwiesen wurde, weil sie sich oben ohne sonnte. 

Nun will die Sektion „Die wilden Möpse“ der Hedonistischen Internationale nackte Tatsachen schaffen und ruft zum bunten Busenprotest am Wochenende auf. Ab zwölf Uhr mittags rufen sie auf dem Mariannenplatz zum Busen-Showdown. Gegen eine „Diskriminierungs-Kaskade von männlichen Ordnungshütern “, wie es in dem Aufruf heißt. Das Gedächtnisprotokoll, welches Lebreton veröffentlichte, lese sich wie ein Tagebuch aus den 50ern. Top-Argument: „Hier sind Kinder.“ Als ob je ein Kind dieser Welt schockiert gewesen wäre vom Anblick eines Nippels?!

Männliche Nippel sind okay, weibliche eine Belästigung? 

Die Aktivistinnen führen an, dass die Stadt stattdessen zuplakatiert sei mit halbnackten, sexualisierten, unrealistischen Körperbildern, „die vorgeben, wie wir zu sein haben“.

Männliche Nippelparaden überall, nicht nur zur Fußball-EM. Aber die nackte Brust einer Frau im Park?  „Grob ungehörig“ und „Belästigung der Allgemeinheit“ (§118 OWiG) ?!

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Frauen fordern Gleichberechtigung und gleiches Recht auf freien Oberkörper für alle.  Für die Demo gilt der Dresscode Oben Ohne. Auch Federboas, Lametta, Perücken, Bemalung  sind erlaubt. Auch Männer, die sich solidarisieren wollen, dürfen kommen. Müssen aber einen BH, Bikini oder Nippelbommel tragen.

In dem Fall der Französin erinnerte die Betroffene in ihrem Gedächtnisprotokoll, Sätze wie „Als Frau müssen Sie einen BH tragen“ ebenso wie „Weil Sie Brüste haben, das ist störend“, „Das ist nicht das Gleiche. Sie sind eine Frau“ und „Entweder Sie ziehen einen BH an oder Sie müssen das Gelände verlassen“. Gegen diese Ungleichbehandlung wendet sich die Demo.