Auf nach New York: Boeing 787 der norwegischen Fluggesellschaft Norse. (Archvibild)
Auf nach New York: Boeing 787 der norwegischen Fluggesellschaft Norse. (Archvibild) dpa/Norse Atlantic Airways

Vielleicht wird aus dem vielgeschmähten BER ja doch noch mal ein „richtiger“ Flughafen - also mit Langstreckenverbindungen in alle Welt und aller Herren Länder. Einen kleinen in diese Richtung wird es jedenfalls in diese Richtung geben. Gemacht wird er von der norwegischen Billigfluglinie Norse Atlantic Airways. Sie geht ab Mittwochabend mit gleich drei Transatlantikverbindungen an den Start - New York, Los Angeles und bald auch Florida sind dann von Berlin aus ohne lästiges Umsteigen nonstop zu erreichen!

Am Mittwochabend (17. August) sollte der Erstflug zum John-F.-Kennedy-Flughafen in New York starten. Für Freitag ist die erste Verbindung nach Los Angeles angesetzt. Und ab dem 7. Dezember plant das junge Unternehmen, drei Flüge pro Woche nach Fort Lauderdale in Florida anzubieten, wie Norse-Chef Bjørn Tore Larsen am Mittwoch in Schönefeld sagte.

Junge Airline Norse macht am BER richtig Dampf

„Berlin wird für uns unser neues Zuhause“, sagte Larsen. Norse wird am BER zum größten Anbieter von Langstreckenflügen. Das Unternehmen macht in Schönefeld vor allem United Airlines Konkurrenz. Die US-Fluggesellschaft fliegt seit März ebenfalls vom BER nach New York zum Flughafen Newark.

Norse Atlantic wurde im vergangenen Jahr gegründet und besitzt laut Konzernchef Larsen 15 eigene Flugzeuge – alles Boeing 787, auch Dreamliner genannt. Registriert sind sie wie die Firma selbst in Oslo.

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Eine Fluggesellschaft in diesen besonders schwierigen Zeiten zu gründen sei „beinahe wahnsinnig“, sagte Larsen. Doch das Unternehmen habe in der Corona-Krise vergleichsweise günstig die Flugzeuge kaufen können. Außerdem habe Norse vom Personalabbau in der Luftfahrt während der Pandemie profitiert und viele neue Beschäftigte gewinnen können. Noch im kommenden Jahr wolle Norse profitabel sein.

Immer wieder kritisieren insbesondere Wirtschaftsverbände fehlende Langstreckenverbindungen am BER. Mit Norse kommen auf einen Schlag drei in die USA dazu. Weitere Direktverbindungen auf der Langstrecke gibt es am BER bislang nach Singapur, Doha und im Winter nach Dubai. Am vergangenen Freitag nahm zudem die chinesische Fluggesellschaft Hainan Airlines erstmals eine Verbindung zwischen dem BER und Peking ins Programm. Hainan flog bis zum Beginn der Corona-Krise über den damaligen Flughafen Tegel.