Neun Jahre Haft für Messerattacke vor dem Yoga-Studio
Weil seine Ex nicht zu ihm zurückwollte, stach Oliver G. (41) mit fünf Messern auf sie ein und schlug mit dem Hackbeil. Eine Notoperation rette der 25-jährigen Yoga-Lehrerin das Leben.

Mit fünf großen Messern im Rucksack ging er zum Yoga-Studio: Oliver G. (41) stach auf seine Ex ein. Yoga-Lehrerin Anne K. (25) überlebte nur knapp.
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Ein versuchter Mord, urteilte das Landgericht. Neun Jahre Gefängnis erhielt G., außerdem soll er 25.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Die Richterin: „Nachdem sie ihm mitteilte, dass sie einen endgültigen Kontaktabbruch wünsche, plante er ihre Tötung.“
Die Richterin: „Er war verzweifelt und schwer gekränkt.“
9. Juni. Anne K. (Name geändert) zog einen Schlussstrich. Weil G. so klammerte, ihren Wunsch nach mehr Freiraum nicht akzeptierte. Die Richterin: „Je mehr sie ihn auf Distanz halten wollte, desto zudringlicher wurde er.“
Drei Tage später zog er mit martialischen Messern los. Die Richterin: „Er war verzweifelt und schwer gekränkt.“ Er wartete, bis der letzte Kurzteilnehmer das Studio in Friedrichshain verlassen hatte.

Mit einem Hallo begrüßte er seine Ex. Die Richterin: „Sie war zwar genervt durch seine Anwesenheit, doch sie befürchtete keinen Angriff.“
Denn in der Beziehung, die eineinhalb Jahre hielt, habe es nie Handgreiflichkeiten gegeben. Es war einst eine „tiefe Liebe“, so die Richterin. Anne K.: „Ich habe noch nie jemandem so vertraut, ich sah keine Gefahr.“
Er zog ein Hackbeil aus dem Rucksack, schlug auch damit auf die Yoga-Lehrerin ein
Plötzlich seine Attacke – heimtückisch griff er laut Urteil an. Die Richterin: „Er packte sie an den Haaren und stach zu.“ Sie wehrte sich, ein Gerangel. Sie kam bis zur Tür, er folgte ihr. Er zog ein Hackbeil aus dem Rucksack, schlug auch damit zu.
Nachbarn hörten Schreie, standen auf Balkonen, wollten ihn stoppen. Die Anklage: „Von seinem Tun hatte er sich auch nicht dadurch abbringen lassen, dass eine Frau ihn mit einer Wassermelone beworfen hatte.“ Er habe erst von Anne K. abgelassen, als er meinte, sie sei tödlich verletzt. Danach habe er sich selbst töten wollen.
Sie erlitt viele Stiche und Schnitte. Nur schnelle Hilfe und eine Notoperation retteten ihr das Leben. Doch nichts ist mehr wie vor der Tat. Sie fühlt sich nicht mehr in der Lage, Yoga-Kurse zu geben. G. hatte im Prozess erklärt, er habe keine Erinnerung.