Mängel bei Verhinderung von Geldwäsche und Terror
Neue Klatsche für Berliner Smartphone-Bank N26
Die Bankenaufsicht ist auch zwei Jahre nach der Verhängung erster Maßnahmen gegen die Berliner Start-up-Bank N26 nicht zufrieden.

Die Smartphone-Bank N26 mit Sitz in Berlin wird den Sonderbeauftragten der Bafin und andere Einschränkungen nicht los. Die Bankenaufsicht ist auch zwei Jahre nach der Verhängung erster Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche noch nicht mit den erzielten Fortschritten zufrieden. Das hat seinen guten Grund und der dürfte viele Kunden weiter verunsichern.
Die Neo-Bank N26 wird auch in Zukunft bei ihrem Wachstum durch Auflagen der Bankenaufsicht Bafin beschränkt. Das Berliner Start-up mit Sitz in der Voltairestraße (Gründer sind Valentin Stalf, Maximilian Tayenthal) darf nach einer Anordnung der Bafin, die am Montag in Frankfurt bekannt gegeben wurde, auch weiterhin nur maximal 50.000 Neukunden im Monat annehmen.
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Hintergrund sei, dass N26 trotz einiger Fortschritte nach wie vor Defizite in seinen Systemen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung habe, erklärte die Bafin. Daher sei auch das Mandat eines Sonderbeauftragten verlängert worden, der bei dem Berliner Start-up die Umsetzung der Anti-Geldwäsche-Maßnahmen überwachen soll.
Smartphone-Bank N26 ist zu schnell gewachsen
Mit Geldwäsche und Terrorfinanzierung haben die besten Banken Probleme, unter anderem auch die Deutsche Bank. Doch die Bafin geht seit einiger Zeit verstärkt gegen Neo-Banken wie N26, C24 und Solarisbank sowie Onlinebroker wie Flatexdegiro vor. Im Fall von N26 ist die Bafin der Ansicht, dass das Unternehmen zu schnell gewachsen ist und seine Prozesse und Kontrollen nicht entsprechend weiterentwickelt hat. Da könnte durchaus was dran sein.
2021 hatte die Bafin dem deutschen Start-up vorgeworfen, bei seinem rasanten Wachstum zu wenig zur Bekämpfung von Geldwäsche zu unternehmen. Damals verhängte die Aufsichtsbehörde auch eine Geldbuße von 4,25 Millionen Euro, weil N26 Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet eingereicht hatte.
N26 erklärte, man habe die 2021 veröffentlichte Anordnung zu den Themen Geschäftsorganisation und Risikomanagement „vollständig erfüllt“. „N26 hat in den vergangenen Jahren umfassend in Präventionsmaßnahmen im Bereich Geldwäsche investiert sowie diesen personell verstärkt und technologisch optimiert.“
Die jüngste Anordnung erkenne „diese signifikanten Fortschritte an“ und enthalte einen Plan, um offene Fragen zu klären. „N26 wird auch weiterhin in enger Abstimmung mit der Bafin und dem Sonderbeauftragten zusammenarbeiten, um die aktualisierte Anordnung mit den entsprechenden Maßnahmen vollumfänglich umzusetzen.“
N26 hat nach eigenen Angaben mehr als acht Millionen Kunden in 24 Ländern und ein jährliches Transaktionsvolumen von über 100 Milliarden Euro. Bei N26 arbeiten derzeit mehr als 1500 Beschäftigte.
Im Vergleich zu traditionellen Banken sind Smartphone-Banken wie N26 moderner
Neo-Banken wie N26, auch bekannt als digitale oder Online-Banken, sind Finanzinstitute, die ausschließlich über Online-Plattformen agieren und keine physischen Filialen haben. Sie haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und bieten oft modernere und benutzerfreundlichere Banking-Erfahrungen im Vergleich zu traditionellen Banken. Obwohl Neo-Banken viele Vorteile bieten, haben sie auch einige Herausforderungen und potenzielle Probleme, darunter:
Vertrauensfrage: Da Neo-Banken keine physischen Standorte haben, haben manche Kunden Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Banken. Diese fehlende physische Präsenz kann das Vertrauen in die Bank beeinträchtigen, insbesondere bei älteren Menschen oder Leuten, die mit Online-Banking nicht vertraut sind.
Eingeschränkte Produktangebote: Im Vergleich zu traditionellen Banken bieten Neo-Banken oft eine begrenzte Palette an Finanzprodukten und Dienstleistungen an. Sie konzentrieren sich normalerweise auf Kernprodukte wie Girokonten, Sparkonten und Kreditkarten, während komplexe Finanzprodukte wie spezialisierte Kredite oder Investitionsoptionen möglicherweise nicht verfügbar sind.
Begrenzte physische Dienstleistungen: Da Neo-Banken keine Filialen haben, kann es schwierig sein, bestimmte Dienstleistungen zu erhalten, die eine physische Präsenz erfordern, wie das Abheben großer Bargeldbeträge oder die persönliche Beratung durch einen Bankmitarbeiter.
Regulatorische Herausforderungen: Neo-Banken müssen sich den gleichen regulatorischen Anforderungen unterziehen wie traditionelle Banken. Neue Technologien und innovative Geschäftsmodelle können aber dazu führen, dass die Regulierung nicht immer Schritt hält, was zu Unsicherheiten oder Rechtsstreitigkeiten führen kann.
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Abhängigkeit von Technologie: Da Neo-Banken vollständig auf Technologie angewiesen sind, können Ausfälle oder Sicherheitsverletzungen zu erheblichen Problemen führen. Kunden könnten den Zugriff auf ihre Konten verlieren oder ihre persönlichen Daten könnten gefährdet sein.
Mangelnde physische Interaktion: Einige Kunden bevorzugen die persönliche Interaktion mit Bankmitarbeitern, insbesondere wenn es um komplexe Finanzfragen oder Probleme geht. Diese persönliche Verbindung fehlt bei Neo-Banken nahezu völlig.
Daneben ist, wie bereits oben geschildert, weder für Behörden noch für normale Kunden nicht wirklich durchsichtig, wie manche Neo-Banken mit schmutzigem Geld zur Terrorismusfinanzierung oder Geldwäsche umgehen.