Wer nicht sehen kann, muss hören
„Naked Attraction“-Star Julian F. M. Stoeckel bekommt was auf die Ohren
In Berlin regnete es am Dienstagabend Hörfilmpreise und dann auch noch Nominierungen für den diesjährigen Deutschen Schauspielpreis.

Dienstag: Tag der Preisverleihungen, Tag der Nominierungen. In Berlin rollen an Dienstagen oft die angesagtesten Veranstalter ihre Teppiche aus. Auch die, die den Donnerstag scheuen, weil der sowieso so vollgepackt ist. Und das Ausgehvolk? Es hat die Wahl.
Dieses Mal war die Wahl besonders schwer. In der Telekom-Repräsentanz regnete es Hörfilmpreise und im Hotel Zoo Berlin verkündete eine prominent besetzte Jury die Nominierungen für den diesjährigen Deutschen Schauspielpreis. Der wird am 15. September wieder im Spindler & Klatt verliehen.
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Zu denen, die gute Chancen auf eine der Trophäen beim Schauspielpreis haben zählen die frisch Nominierten Liv Lisa Fries aus „Babylon Berlin“ (Staffel 4), Sebastian Blomberg aus „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ und Sebastian Koch aus „Euer Ehren“. Außerdem Ulrike Kriener („Einfach mal was Schönes“), Laura Tonke & Yannik Heckmann („Kranitz: Astrid & Mike – Der Junge hat Triebstau“) und Jella Haase & Dimitrij Schaad („Kleo“).

Nominierungen für den Deutschen Schauspielpreis
Das alles entschied die Schauspielpreis-Jury (Elisabeth Degen, Julius Feldmeier, Hanna Jürgens, Dayan Kodua, Harriet Kracht, Dominic Raacke, Kerstin Schweers und Tristan Seith) am Dienstagabend bei einem Dinner mit 120 Gästen im Grace-Restaurant des Hotel Zoo Berlin am Kurfürstendamm.

Unter den Gästen waren Jeanette Hain, Sarah Alles, Luise Befort, Björn Böhning, Marion Kracht, Rebecca Immanuel, Pierre Sanoussi-Bliss, Wilson Gonzalez Ochsenknecht und Jasmin Tabatabai. Der Deutsche Schauspielpreis wird komplett ehrenamtlich vom Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) ausgerichtet und wurde während der Berlinale 2012 zum ersten Mal verliehen.
„Das Schöne ist“, so BFFS-Vorstandsmitglied Hans-Werner Meyer zum KURIER, „du hast in der Auswahl annähernd Unbekannte neben echten Stars. Das macht den Charme dieser Veranstaltung aus.“

Hörfilmpreis in sechs Kategorien
Charmant ging es auch beim Deutschen Hörfilmpreis 2023 zu. Der wurde am Dienstagabend vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in der Telekom-Hauptstadtrepräsentanz an der Französischen Straße vergeben. In sechs Kategorien waren 21 Produktionen nominiert worden: Spielfilm – Kino, Spielfilm – TV, Mediatheken, Streaming dazu die Kategorien Serie, Kinder- und Jugendfilm, Filmerbe und Dokumentation.

Zu den glücklichen Gewinnern gehörte am Ende das in Ost-Berlin spielende Coming-of Age-Drama „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ von Regisseurin Aelrun Goette. Der Film über die Modeszene im Osten war bereits mehrfach für den Deutschen Filmpreis nominiert.
Hörfilmpreis für „Im Westen nichts Neues“
Das oscar- und lolaprämierte Antikriegs-Drama „Im Westen nichts Neues“ konnte sich in der Kategorie „Spielfilm – TV/Mediatheken /Streaming“ behaupten. In der neuen Kategorie „Serie“ ging die „ADele“ für die beste Audiodeskription an die Drama-Miniserie „Gestern waren wir noch Kinder“ von Regisseurin Nina Wolfrum.
In der Kategorie „Kinder- und Jugendfilm“ machte die neu aufgelegte Kinder-Serie „Die Schlümpfe“ das Rennen. Wie passend: Die Schlumpfine-Synchronsprecherin des 3D-Kinofilms „Die Schlümpfe“, Nadine Warmuth, verlas die Laudatio.
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Der Publikumspreis ging in diesem Jahr an „Racko – Ein Hund für alle Fälle“. Ach ja, und Béla Tarrs Schwarz-Weiß-Klassiker „Die Werckmeisterschen Harmonien“ konnte in der Kategorie „Filmerbe“ eine „ADele“ einsacken.
Ein Skandälchen gab es auch noch
Ein Skandälchen gab es dann auch noch: Weil die Qualität der Hörfilmproduktionen in der Kategorie „Dokumentation“ nicht ausreichte, verzichtete die Jury erstmals auf eine Auszeichnung.
Unter den Gästen beim Deutschen Hörfilmpreis waren die Moderatorin Anastasia Zampounidis, der Entertainer Julian F. M. Stoeckel, die Schauspieler Jan Sosniok, Falk-Willy Wild, Dana Golombek und Ulrike Kriener, außerdem die Produzentin Alice Brauner. Die Moderation des Abends übernahm Steven Gätjen, der ungefragt beichtete, dass er auch schon mal für einen Kondom-Clip vor der Kamera stand. Zum Glück für ihn (womöglich auch für uns) sei diese Jugendsünde im Internet aber nirgends zu finden.

Der Deutsche Hörfilmpreis wird seit 2002 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband verliehen und durch die Aktion Mensch gefördert. Durch Hörfilme können blinde und sehbehinderte Menschen Filme als Ganzes wahrnehmen. Die Werke sind mit einer sogenannten Audiodeskription (AD) versehen. Das bedeutet: Zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor werden in knappen Worten beschrieben.
Die Nominierten für den Deutschen Schauspielpreis 2023 im Überblick:
Dramatische Hauptrolle (6 Nominierte, 2 Auszeichnungen)
Thea Ehre in „Bis ans Ende der Nacht“
Gerhard Liebmann in „Eismayer“
Thomas Schubert in „Roter Himmel“
Liv Lisa Fries in „Babylon Berlin“ (Staffel 4)
Sebastian Blomberg in „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde““
Sebastian Koch in „Euer Ehren“
Dramatische Nebenrolle (4 Nominierte, 1 Auszeichnung)
Marie-Lou Sellem in „Knochen und Namen“
Amy Benkenstein in „Das Haus der Träume“ (Staffel 1)
Vincent Redetzki in „Kleo“
Michael Klammer in „Das Lehrerzimmer“
Komödiantische Rolle (4 Nominierte, 1 Auszeichnung)
Matthias Brandt in „King of Stonks“
Julius Feldmeier in „Kleo“
Ulrike Kriener in „Einfach mal was Schönes“
Milena Tscharnke in „Einfach mal was Schönes“
Episodische Rolle (4 Nominierte, 1 Auszeichnung)
Cosmina Stratan in „Strafe - Subotnik“
Katharina Hauter in „Strafe – Der Taucher“
Charlotte Bohning in „Soko Köln – Der Wachtelkönig“
Ursula Werner in „Doktor Ballouz – Leere Seiten“
Duo (3 nominierte Paare, 1 Auszeichnung)
Laura Tonke & Yannik Heckmann in „Kranitz: Astrid & Mike – Der Junge hat Triebstau“
Seyneb Saleh & Yousef Sweid in „Munich Games“
Jella Haase & Dimitrij Schaad in „Kleo“
Nachwuchs (4 Nominierte, 1 Auszeichnung)
Bayan Layla in „Elaha“
Devrim Lingnau in „Die Kaiserin“
Ebru „Ebow“ Düzgün in „Strafe - Subotnik“
Soufiane El Mesaudi in „Hype“
Starker Auftritt (4 Nominierte, 1 Auszeichnung)
Franziska Wulf in „Sonne und Beton“
Haley Louise Jones in „Knochen und Namen“
David Ruland in „Strafe - Subotnik“
Victoire Laly in „Barcelona Krimi – Der längste Tag“
Die Nominierungsjury hat außerdem einen Preisträger für die Kategorie Ensemble bestimmt, der zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben wird.
Für den Synchronpreis Die Stimme haben die Synchronschauspieler Patrick Winczewski, Sarah Riedel, Friedel Morgenstern, Farina Brock und Peter Woratz folgende Nominierungen ausgesprochen:
Die Stimme (3 Nominierte, 1 Auszeichnung)
Ranja Bonalana
Claudia Lössl
Maresa Sedlmeier
Zusätzlich zu den Preisen in den Jury-Kategorien werden beim Deutschen Schauspielpreis noch der Therese-Giehse-Preis, der Deutsche Fairnesspreis sowie der Ehrenpreis Lebenswerk und der Ehrenpreis Inspiration vergeben.