Hundehalterin Friederike Brandts sucht nach ihrem vermissten Hund Oskar. Der Jack Russell ist am 09. September vergangenen Jahres zunächst gestohlen worden und dabei dann entlaufen. 
Hundehalterin Friederike Brandts sucht nach ihrem vermissten Hund Oskar. Der Jack Russell ist am 09. September vergangenen Jahres zunächst gestohlen worden und dabei dann entlaufen.  Jens Kalaene/dpa

Gefühlt an jedem zweiten Laternenmast hing im Norden Berlins ein Bild des kleinen Terriers. Wildfremde fanden sich zusammen, um nach dem Hund zu suchen. Seine Besitzer haben alles versucht und ihren Hund doch nicht wiedergefunden. Ein Jahr nach der Entführung von Jack Russell Terrier Oskar hoffen die Berliner Besitzer, dass sich Oskar wenigstens allein durchschlägt.

Hund Oskar wurde in Pankow entführt, dann in Kreuzberg frei gelassen 

Der Krimi um Oskar hielt viele Menschen in Atem. Es begann mit einer Entführung des Jack Russell Terriers Oskar vor einem Jahr. Am 9. September 2021 hatte ein Junge vor einer Drogerie am Bahnhof Pankow den Hund gestohlen und in Kreuzberg wieder freigelassen. Durch die sozialen Medien wurde die Suche nach Oskar schnell in Berlin und darüber hinaus bekannt. Die Familie Brandt legte Futter aus, zog sogar Spuren mit einem leckeren Brathuhn. Immer wieder wurde Oskar auch gesichtet. Der kleine Kerl überstand einen Winter draußen, trieb sich in Kleingartenanlagen herum. 

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Jack Russell Terrier Oskar ist seit einem Jahr vermisst.
Jack Russell Terrier Oskar ist seit einem Jahr vermisst. Brandts

Doch so nah die Besitzer sich ihrem Liebling immer wieder wähnten, gefunden haben sie ihn bis heute nicht. „Wir hoffen und glauben ganz stark, dass Oskar da draußen irgendwo unterwegs ist und auch sein Ding macht. Aber ich habe die Hoffnung verloren, dass wir ihn wieder einfangen können“, sagte Friederike Brandts der dpa. In den vergangenen Monaten hätten sich zwar noch Menschen gemeldet, die ihn gesehen haben wollen. Doch die anschließende Suche mit einem Spürhund sei jeweils erfolglos gewesen, so Brandts.

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Zahlreiche Menschen halfen ein Jahr lang bei der Suche. Die Familie und Helfer hängten zudem Suchzettel an verschiedenen Orten auf. Diese mussten laut Brandts aber nach Aufforderung von Behörden entfernt werden.

Auf einem Zettel an einem Laternenpfahl wird nach dem vermissten Hund Oskar gesucht.
Auf einem Zettel an einem Laternenpfahl wird nach dem vermissten Hund Oskar gesucht. Jens Kalaene/dpa

Auch für ihre fünfjährige Tochter sei der Verlust des Hundes noch immer schwer. „Für sie ist er ein Familienmitglied“, sagte Brandts. Nach der aufwändigen Suche, die viel Zeit in Anspruch nahm und für manch schlaflose Nacht sorgte, konzentrierten sie und ihr Mann sich nun auch wieder auf die Arbeit. Das Verfahren gegen den Jungen sei inzwischen eingestellt worden. „Die Familie wurde in die Türkei ausgewiesen“, sagte Brandts.

Dennoch gibt es immer wieder rührende Widersehens-Stories. In Schottland wurde ein Hund acht Jahre nachdem er weggelaufen war, wieder mit seinem Besitzer vereint. Er erkannte ihn sofort. Der Hund war 500 Kilometer weit entfernt gefunden worden.  In Georgien gab es ein tränenreiches Wiedersehen mit Hund und Herrchen nach drei Jahren. Vielleicht also, ist diese Geschichte noch nicht zu Ende.