Bewaffnete Polizisten stehen vor dem Max-Taut-Oberstufenzentrum in Rummelsburg.
Bewaffnete Polizisten stehen vor dem Max-Taut-Oberstufenzentrum in Rummelsburg. Foto: Pressefoto Wagner

Schwer bewaffnete SEK-Beamte durchsuchen jeden Klassenraum, während Polizisten mit Maschinenpistolen die Toreinfahrt sichern. Über 1000 Schüler haben am Freitag in Rummelsburg einen Schultag erlebt, den sie nie wieder vergessen werden. Eine unklare Amoklage im Max-Taut-Oberstufenzentrum hat Schüler und Eltern fünf Stunden lang verängstigt.

Aus noch ungeklärter Ursache war gegen 10 Uhr der Alarm ausgelöst worden. Über 80 Polizisten rückten an und sperrten das Gelände an der Fischerstraße großräumig ab. Da nicht klar war, von wem und warum der Alarm ausgelöst wurde, suchten SEK-Beamte jeden Winkel der riesigen Schule ab.

Die Rede war von einem Amokalarm.  Schüler und Lehrer durften das Gebäude nicht verlassen. Viele Kinder begannen, mit ihren Handys Kontakt zu ihren besorgten Eltern aufzunehmen. Andere nutzten die sozialen Netzwerke im Internet, um über die Situation in der Schule zu berichten. Die Polizei bat die Schüler zwischenzeitlich auf ihrem Twitterkanal, dass sie das unterlassen sollten. Es hatte eine regelrechte Flut von weiteren Notrufen gegeben.

In der Schule wurde eine Bandansage abgespielt: „An alle Personen im Schulgebäude (…) Bleiben Sie bitte in den Klassenräumen, schließen Sie die Türen ab und verbarrikadieren Sie sich. Meiden Sie Fenster und Türen und suchen Sie Deckung. Die Lage wird geklärt.“

Beamte eines Spezialeinsatzkommandos sind auf dem Weg in das Max-Taut-Oberstufenzentrum, das derzeit durchsucht wird. 
Beamte eines Spezialeinsatzkommandos sind auf dem Weg in das Max-Taut-Oberstufenzentrum, das derzeit durchsucht wird.  Foto: Pressefoto Wagner

Nach etwa vier Stunden Ungewissheit kam endlich die erste Entwarnung. In den Räumen konnte nichts Verdächtiges festgestellt werden. Die Polizei teilte via Twitter mit, dass sich die besorgten Eltern an der Hauptstraße Ecke Schlichtallee versammeln können. Um 14.35 Uhr wurden die etwa 1000 Schüler in kleinen Gruppen aus dem Gebäude an der Fischerstraße geleitet.

Auch die Feuerwehr war mit 25 Kräften vor Ort, um mögliche Verletzte zu versorgen. Auf dem Nöldnerplatz standen Krankenwagen bereit, ein Zelt für die Erste Hilfe wurde in der Nähe aufgebaut. „Zum Glück musste niemand medizinisch betreut werden“, sagt eine Polizeisprecherin. Gegen 16 Uhr hatten alle Schüler und Lehrer das Gebäude verlassen. „Die Gefahrenlage, von der wir ausgehen müssen, hat sich nicht bestätigt. Wir mussten aber wie immer in solchen Fällen auf Nummer sicher gehen“, erklärt eine Sprecherin der Polizei.

Die Polizei geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Unklar sei bisher, ob es ein „schlechter Scherz war oder ein technisches Problem gab“, so die Sprecherin.