Kauffrau Melanie N. Ihr Gesicht versteckt sie im Gerichtssaal hinter einer Akte
Kauffrau Melanie N. Ihr Gesicht versteckt sie im Gerichtssaal hinter einer Akte Pressefoto Wagner

Eine Kauffrau setzte als Kifferin auf Mengenrabatt und kaufte für eine bizarre Einkaufsgemeinschaft kräftig ein.

Vorbei die Kiffer-Runden: Melanie N. (38) droht Knast. Denn die Anklage lautet auf bewaffneten Handel mit Drogen. Davon hatten Ermittler jede Menge in ihrer Spandauer Wohnung und in ihrer Gartenlaube gefunden. Der Richter: „In der Laube war ein wahrer Gemischtwarenladen!“

Am 4. Februar gegen 7.45 Uhr sammelten Polizisten die Drogen-Vorräte der adretten Kauffrau ein. Ein halbes Kilo Cannabis im Wohnzimmer und auf dem Balkon. Auch ein Narkosemittel, das als Partydroge „Special K.“ auf dem Schwarzmarkt beliebt ist, obendrein eine funktionstüchtige Schreckschuss-Knarre, eine Feinwaage und 1490 Euro in bar.

In der Laube ein Potpourri an Drogen, darunter rund 30 Gramm Kokain, Amphetamin, Crystal, Ecstasy-Pillen. Griffbereit habe Reizgas gelegen. Die Anklage: „Um sich im Falle eines Angriffs die Verfügungsgewalt über die Betäubungsmittel zu sichern.“

Die zweifache Mutter eine skrupellose Dealerin? Nein, so ihr Anwalt. „Sie war keine Händlerin, die an Fremde verkauft hat, es waren alles Freunde, die bedienten sich auch allein in der Laube.“ Man habe finanziell zusammengeschmissen – „sie bestellte und verwahrte die Drogen“.

Durch einen Ex kam die Kauffrau aufs Kiffen. Melanie N.: „Habe Gras geraucht – zwei bis drei Joints am Tag.“ Bei einer größeren Bestellung seien die Preise besser gewesen – „habe mich gefreut, dass es so günstig ist, meine Freunde freuten sich auch.“ Der Richter: „Eine Art Einkaufsgemeinschaft? Ist aber auch eine Art des Handeltreibens.“

Und die harten Drogen? Die Kauffrau: „Auf Anfrage meiner Freunde besorgt.“ Die Schreckschuss-Knarre sei fürs Silvester-Böllern gewesen. Und inzwischen sei sie völlig weg von Drogen. Fortsetzung: Mittwoch. KE.