So ein Mist!

Müllfahrzeug in Marzahn kippt einfach um

Tonnenschwerer Laster muss mit Spezialgerät geborgen werden.

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Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an einem umgekippten Müllwagen der BSR. Aus bislang ungeklärter Ursache kippte der voll beladene Lkw auf der Kreuzung Boxberger Straße/Bitterfelder Straße in Marzahn auf die Seite. 
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an einem umgekippten Müllwagen der BSR. Aus bislang ungeklärter Ursache kippte der voll beladene Lkw auf der Kreuzung Boxberger Straße/Bitterfelder Straße in Marzahn auf die Seite. Paul Zinken/dpa

Wie ein gestrandeter Wal liegt sie da, die orangefarbene Mülle. Auf der Flanke steht: „Ich bin für jeden Dreck zu haben.“ Aber dass ein Müll-Auto der BSR so einfach aus der Kurve fliegt, kommt auch in Berlin nicht jeden Tag vor.

Man kann sich den flotten Spruch vorstellen, den sie bei der BVG jetzt twittern würden, „einfach mal die Perspektive wechseln“ oder „Müll lassen wir nicht links liegen“, so was in der Art. Bei der BSR weisen sie lieber darauf hin, dass sich nach Pfingsten die Abholtermine für sämtliche Müllarten verschieben. 

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Pfingsten? Nicht, dass wegen des Mülls vom langen Wochenende der Wagen zu schwer war und er deswegen aus den Latschen kippte? Agenturmeldungen beschreiben den ganzen Vorgang jedenfalls so:

Als der Wagen von der Boxberger Straße in die Bitterfelder Straße abbiegen wollte, unterschätzte der Fahrer offenbar das Gewicht des Mülls und kippte um. Anschließend krachte der Wagen gegen einen Laternenmast und blieb liegen. Drei Insassen wurden dabei leicht verletzt.

Feuerwehr Berlin machtlos

Die Feuerwehr sei gegen 7.15 Uhr alarmiert worden und auch mit einem Kran gekommen, der 30 Tonnen heben kann. Doch das war deutlich zu wenig. Allein das Müllfahrzeug wiegt schon 26 Tonnen – die Tonnen Pfingstmüll noch nicht eingerechnet. 

Ein Kranwagen der Feuerwehr steht an der Kreuzung Boxberger Straße/Bitterfelder Straße. Ausrichten kann er wenig.   
Ein Kranwagen der Feuerwehr steht an der Kreuzung Boxberger Straße/Bitterfelder Straße. Ausrichten kann er wenig. Paul Zinken/dpa

Und so zog sich die Bergung des verunfallten Wals hin, die BSR musste ein Privatunternehmen für die Bergung beauftragen. Dass so ein Unglück noch nie passiert ist, kann man allerdings nicht behaupten. Schon im letzten Herbst legte sich ein großer Oranger auf die Seite. Damals wurde ein Insasse verletzt und ein Baum umgerissen. 

Dazu passt die freudige Meldung der BSR aus etwa der gleichen Zeit: Man schaffe schlankere Fahrzeuge an. „Auf Wunsch der BSR hat die Daimler Truck AG die Breite der Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz reduziert. Im dichten Berliner Stadtverkehr bietet dies große Vorteile und entlastet zudem die Umwelt. Die neuen BSR Wagen sind zehn Zentimeter schmaler und kommen so besser durch den Berliner Verkehr und durch enge Gassen“, heißt es. Ob der umgekippte BSR-Wagen so ein Schmalhans war, war bisher nicht zu ermitteln.