Mord an Maryam H. – die Killer-Brüder akzeptieren Mord-Urteil „lebenslänglich“ nicht
Die Leiche der Schwester hatten die Brüder in einem Koffer bis nach Bayern transportiert und dort verscharrt.

Der grauenvolle Tod von Maryam H., deren Leiche in einem Koffer nach Bayern transportiert wurde, ist noch nicht abschließend verhandelt. Die Brüder der 34-jährigen Getöteten wurden wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun haben sie Revision gegen das Urteil eingelegt, berichtet der rbb.
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Das Landgericht Berlin hatte die beiden 27 und 24 Jahre alten Männer vor einer Woche wegen gemeinschaftlichen Mordes für schuldig befunden. Laut Urteil haben die Männer ihre Schwester im Juli 2021 ermordet, die Leiche dann in einem Rollkoffer per Zug nach Bayern gebracht und dann in einem Erdloch etwa 30 Kilometer von Donauwörth entfernt verscharrt.
Maryam H. wollte ein freie Leben führen und musste sterben
Der Richter schilderte in der Urteilsbegründung vor einer Woche noch einmal das Leben und das Sterben der 34-jährigen Afghanin Maryam H. Sie habe sich hier in Deutschland von ihrem gewalttätigen Mann scheiden lassen, den ihre Familie in Afghanistan für sie ausgesucht habe. „Maryam H. wollte ein selbst bestimmtes Leben als Frau und Mutter führen“, sagte der Richter. Dies sei ihr von den Brüdern und der Familie verwehrt worden.
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Nach den Worten des Richters hatten die Brüder Mahdi und Yousuf H. die Ermordung ihrer Schwester lange geplant. Noch in der Nacht vor ihrem Tod suchten sie auf ihren Handys nach einem Koffer, der für 70 Kilogramm geeignet war. Am Tattag, so schildert es Groß, sei Maryam H. dabei gewesen, als ihr Bruder Yousuf den Koffer bei Primark am Alexanderplatz gekauft habe. „Der Koffer, in dem ihre Leiche abtransportiert werden sollte“, so der Richter.
Mutter zweier Kinder verscharrt
Dann sei die Mutter zweier zehn und 14 Jahre alter Kinder unter einem Vorwand in die Wohnung des jüngeren Bruders gelockt worden. In der Wohnung von Mahdi H. wurde Maryam H. ermordet. Am Wohnort des älteren Bruder, in Donauwörth wurde die Leiche später am Rande einer Müllkippe verscharrt gefunden. Eine Geliebte eines der Angeklagten hatte die Ermittler in Berlin auf die Spur der Brüder gebracht.
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Der ältere Bruder hatte im Prozess die Tötung der Schwester gestanden, aber behauptet, es habe einen Streit gegeben, der eskaliert sei. Sein Bruder sei nicht beteiligt gewesen, so der 27-Jährige. Seine Anwälte verlangten einen Schuldspruch wegen Körperverletzung mit Todesfolge und eine Haftstrafe von maximal fünf Jahren. Die Verteidiger des jüngeren Angeklagten hatten auf Freispruch plädiert. Nun wird sich das Gericht erneut mit dem Verbrechen beschäftigen müssen.