Umstrittene Pop-up-Radwege
Bürgermeisterin postet gegen die Feuerwehr
Der Platz auf unseren Straßen ist begrenzt. Pop-up-Radwege sorgen für neuen Zoff. Den Zorn von Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann bekommen jetzt vor allem Berlins Retter zu spüren.

Die Berliner Feuerwehr warnt, dass Pop-up-Radwege im Falle eines Brandes beim Löschen hinderlich werden könnten. Doch die Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann hat nur Spott für den Einwand übrig. Auf Twitter postet die 56-Jährige Grüne gegen die Feuerwehr und deren Bedenken.
Von vorn: Der Vize-Chef der Berliner Feuerwehr, Karsten Göwecke berichtet im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses über Bedenken seiner Männer, die im Ernstfall um Pop-up-Radwege herumlavieren müssen, wenn sie löschen wollen und bringt auch ein Beispiel. An der Charlottenburger Kantstraße verläuft neben dem Gehweg der neue Pop-up-Radweg, dann kommt ein Streifen mit Parkplätzen, an diesen schließt sich die die Fahrspur für PKWs an. Eine Mittelinsel begrenzt den Platz auf der anderen Seite. Die Befürchtung: Man komme im Brandfall nicht an die Häuser, auch Rettungsgassen seien so nicht mehr möglich.
Doch anstatt den Einwand zur Kenntnis zu nehmen, poltert Herrmann: „Das Durchkommen war ohne Radspur in keinster Weise besser.“ Die Befürchtungen seien Märchen, die sie schon bei der Einrichtung von Busspuren vor 30 Jahren gehört habe. Es spreche vieles für die autofreie Innenstadt.
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Auf Twitter kündigt Herrmann dann an: Danke an die Berliner Feuerwehr, wir werden jetzt jede Straße ausmessen und da, wo die parkenden Autos eine Behinderung darstellen, das Parken grundsätzlich untersagen. So einfach habe ich mir das mit der Parkplatzreduzierung gar nicht vorgestellt. Applaudierende Hände und ein Smiley mit Sternchen in den Augen fügt sie noch hinzu.
Bezirkspolitiker anderer Parteien finden die Einstellung Herrmanns nicht zum Jubeln. Die B.Z. zitiert den FDP-Abgeordneten Henner Schmidt (56) „Von der Wache Suarezstraße fahren ständig Rettungswagen durch die Kantstraße. Sie stehen jetzt oft im Stau.“
Danke an die @Berliner_Fw, wir werden jetzt jede Straße ausmessen und da, wo die parkenden Autos eine Behinderung darstellen das Parken grundsätzlich untersagen. So einfach habe ich mir das mit der Parkplatzreduzierung gar nicht vorgestellt 👏🤩https://t.co/Xy5NGJXEIJ
— Monika Herrmann (@MonikaHerrmann1) September 14, 2020
Auch wenn für Radfahrer auf der Kant- und der Neuen Kantstraße paradiesische Zeiten angebrochen sind, gab es zuvor auch schon von anderer Stelle Kritik. Weil sich neben den neuen Pop-up-Radwegen Parkplätze befinden, bleibt für den fließenden Verkehr meist nur noch eine Spur pro Richtung. Vor Ampeln entstehen lange Warteschlangen, in denen auch die Linienbusse der Berliner Verkehrsbetriebe feststecken. Auch bei dem Landesunternehmen ist man nicht glücklich über die neue Platzverteilung.