Mit Rechtschreibfehler: Farbanschlag auf Sowjetisches Ehrenmal in Treptow
Die Polizei macht die Schmierereien unkenntlich, die russische Botschaft protestiert beim Auswärtigen Amt.

Sie haben zwar leichte Rechtschreibprobleme, aber eine klare Meinung: Graffiti-Sprayer haben auf das Sowjetische Ehrenmal einen Farbanschlag verübt. „Ukranian Blood on Russian Hands“ (Ukrainisches Blut an russischen Händen) steht da zum Beispiel. Beim ersten Wort fehlt ein I, Ukrainian wäre richtig gewesen.
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Am Denkmal sind Parolen wie „Why?“ oder „Putin = Stalin“ zu lesen
Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigt die Schmierereien. Mit roter Farbe sind auf den Pavillon unter der Statue Parolen gegen den Krieg in der Ukraine und gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprüht worden. Zu lesen war da auch „Death to all Russians“ (Tod allen Russen), „Why?“ (Warum) oder „Putin = Stalin“.

Die Schriftzüge seien umgehend von Einsatzkräften unkenntlich gemacht worden, sagte ein Polizeisprecher dem „Tagesspiegel“. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittle wegen Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Man sei „zutiefst empört über den eklatanten Vandalismusakt“, heißt es in einer Mitteilung der Russischen Botschaft in Berlin. Man betrachte dies als zynische Missachtung des Gedenkens an die Soldaten, die ihr Leben für die Befreiung der Welt und Europas vom Nationalsozialismus gegeben hätten, wird weiter erklärt.
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Russische Botschaft spricht von Vandalismus und protestiert beim Auswärtigen Amt
Die Botschaft habe eine Protestnote an das Auswärtige Amt mit der Forderung gerichtet, die Folgen des Vandalenanschlags zu beseitigen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern.
Nach Ausbruchs des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist das nicht die erste Attacke auf ein sowjetisches Ehrenmal in Berlin. Erst am 30. März waren zwei Weltkriegspanzer am Sowjetischen Ehrenmal nahe des Brandenburger Tores mit je einer großen ukrainischen Fahne verhüllt worden. Polizisten entfernten damals die Fahnen. Da nichts beschädigt worden sei und die Fahnen sich problemlos hätten abnehmen lassen, gehe man nicht von einer Straftat aus, erklärte hier die Polizei.

Die russische Botschaft protestierte in diesem Fall nach eigenen Angaben auch offiziell beim Auswärtigen Amt und forderte, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. „Wir betrachten diesen Vorfall als Schändung des Denkmals für sowjetische Soldaten, die im Kampf für die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus gefallen sind“, teilte die Botschaft auf Facebook mit. Die diplomatische Vertretung rief dazu auf, ihr mögliche Übergriffe auf sowjetische Kriegsgräber und Gedenkstätten an anderen Orten zu melden.