Demonstranten am 23. Mai auf der Straße Unter den Linden.
Demonstranten am 23. Mai auf der Straße Unter den Linden. Foto: Carsten Koall/dpa

Die Polizei in Berlin stellt sich auf eine Vielzahl von Demonstrationen am Pfingstwochenende ein. Für Samstag und Sonntag seien mehr als 60 Versammlungen unter freiem Himmel angemeldet, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Gerechnet werde zudem mit nicht angemeldeten Demonstrationen.

Derzeit sind wegen des Coronavirus Demonstrationen mit jeweils bis zu 100 Teilnehmern erlaubt, am vergangenen Wochenende waren nur je 50 Menschen zugelassen. Rund 1000 Polizisten waren im Einsatz. Die Einsatzkräfte bereiteten sich nun auf verschiedene Szenarien vor, sagte die Sprecherin. Die angemeldeten Demonstrationen sollten unter Einhaltung der Corona-Regeln ermöglicht werden. «Wir sind gut aufgestellt.»

Versammlungen sind am Samstag laut Polizei am Rosa-Luxemburg-Platz, am Alexanderplatz, am Großen Stern und vor dem Reichstag angemeldet. Zum einem geht es demnach um die Forderung, Einschränkungen der Grundrechte durch die Corona-Pandemie zu beenden. Hinzu kämen Aufzüge, die sich gegen reche Hetze und Verschwörungsmythen wendeten.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte angekündigt, voraussichtlich würden Demonstrationen in Berlin ab dem 4. Juni wieder ohne Begrenzung der Teilnehmerzahl möglich sein.

Das Berliner Bündnis gegen Rechts teilte mit, Anhänger von Verschwörungsideologien inszenierten sich an symbolträchtigen Orten wie Mauerpark, Alexanderplatz, Brandenburger Tor, Reichstagswiese oder Siegessäule. Dem wolle man sich entgegenstellen, sagte ein Sprecher.

So große Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen wie zuvor gab es am vergangenen Wochenende nicht. Etwa 180 Menschen kamen vorübergehend in Gewahrsam. Vorübergehend festgenommen wurde auch Kochbuch-Autor Attila Hildmann, der später eine Kundgebung unweit des Kanzleramtes abhielt. Der Koch war zuletzt mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien in der Corona-Krise aufgefallen. (dpa)