Im Impfzentrum Messe Nord stehen wieder ehr Menschen an, um sich eine Impfung oder eine Auffrischungsimpfung abzuhoen. 
Im Impfzentrum Messe Nord stehen wieder ehr Menschen an, um sich eine Impfung oder eine Auffrischungsimpfung abzuhoen.  Benjamin Pritzkuleit

Jetzt muss Tempo ins Booster. Allein am Donnerstag kamen in ganz Deutschland 393 000 dritte Impfungen hinzu. Insgesamt wurden am Donnerstag 523 000 Corona-Impfungen vorgenommen. Am Vortag lag die Zahl der Impfungen erstmals seit Wochen wieder über der Marke von 500 000.

56,4 Millionen Menschen und damit 67,9 Prozent der Gesamtbevölkerung sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 58,5 Millionen Menschen wurden mindestens einmal gegen das Virus geimpft. Das entspricht einer Quote von 70,4 Prozent.

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Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.

Weiterhin gibt es beim Stand der Impfungen gegen das Coronavirus erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 82,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Bis auf Sachsen (59,8 Prozent) haben alle Bundesländer die 60-Prozent-Marke überschritten. Bremen zählt mit 79,5 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist auch hier mit 57,6 Prozent Schlusslicht.

Auch Berlin muss beim Impfen und Boostern noch schneller werden 

Berlins Ärztepräsident Peter Bobbert fordert den schnellen Ausbau der Corona-Impfangebote. „Die Impfungen laufen gut, aber bei weitem noch nicht gut genug“, sagte Bobbert der Deutschen Presse-Agentur. Die Kapazität müsse stark erweitert werden. Ziel sei, bundesweit wie im Juni wieder auf rund 1,5 Millionen Impfungen pro Tag zu kommen - statt zuletzt auf rund eine halbe Million.

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Konkret müssten alle Arztpraxen und Krankenhäuser in die Impfkampagne eingebunden werden, betonte der Ärztepräsident. Zusätzlich sollten mobile Impfteams ihren Einsatz in Pflegeheimen forcieren. Die Schwelle zur Impfung sollte niedrig sein. „Angebote in Bahnhöfen, am Flughafen, in Einkaufszentren oder in Stadien können hierbei für alle die Möglichkeit bieten, spontan ohne vorherige Terminvereinbarung eine Auffrischimpfung zu bekommen“, schlug Bobbert vor.

Für die Angebote solle Personal aus dem gesamten Gesundheitswesen mobilisiert werden. Auch die Hilfe der Bundeswehr sollte verstärkt genutzt werden, meinte er.

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Faire Reihenfolge einhalten: Alte und Kranke zuerst impfen

Bobbert warb für Solidarität der Bürger mit den am meisten gefährdeten Gruppen. „Die richtig gewählte Impfreihenfolge zu Beginn des Jahres gilt nun erneut“, sagte er. „Ältere und gefährdete Menschen sollten jetzt zuerst die Booster -Impfung bekommen.“ Mit einem erweiterten Impfangebot sollten aber auch jene ab Dezember die Drittimpfung erhalten, die den Impfschutz ab Juni erworben hätten.

In Berlin haben  310 725 (Stand 18.11.) Menschen ihre dritte Impfung erhalten.