„Sparen, bis kein Arzt kommt“

Mega-Ärzte-Streik an der Charité

Hunderte Ärztinnen und Ärzte der Berliner Charité streiken für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld.

Teilen
„Kein Herz für Kinder #Sparité “ und „Sparité zusammen ein armes krankes müdes Ganzes“ steht während eines Warnstreiks des Ärzteverbandes Marburger Bund an der Charité auf Schildern.
„Kein Herz für Kinder #Sparité “ und „Sparité zusammen ein armes krankes müdes Ganzes“ steht während eines Warnstreiks des Ärzteverbandes Marburger Bund an der Charité auf Schildern.Sebastian Gollnow/dpa

„Sparité“ und „Sparen bis kein Arzt kommt“ war auf den Streik-Plakaten am Donnerstag zu lesen. Der Marburger Bund sprach von rund 1000 Teilnehmern, die Polizei von bis zu 750. Der Marburger Bund hatte die insgesamt 2700 Ärzte der drei Charité-Standorte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Aus Sicht des Marburger Bundes verlief der Streik sehr erfolgreich, so Peter Bobbert, Vorstandschef des Marburger Bundes Berlin/Brandenburg. „Der Platz war voll“, sagte Bobbert mit Blick auf die zentrale Kundgebung am Robert-Koch-Platz. Der Pressesprecher der Charité, Markus Heggen, sagte der dpa: „Die Versorgung der geplanten Behandlungen hat reibungslos und unkompliziert geklappt.“ Planbare und nicht dringende Eingriffe wurden verschoben. Zeitkritische Tumor-Operationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkten und anderen Notfällen sollten durchgeführt werden.

Das Angebot des Arbeitgebers liegt bei 2,3 Prozent, die Ärzte fordern 12,5 Prozent

In den Tarifverhandlungen mit der Charité fordert der Marburger Bund unter anderem eine Lohnsteigerung um stolze 12,5 Prozent, eine Anhebung der Nachtzuschläge und die Einführung eines neuen Zuschlages für Arbeit in Randzeiten. In bisher drei Verhandlungsrunden versuchte die Gewerkschaft nach eigenen Angaben eine Einigung mit der Charité zu erreichen. „Das vorgelegte Angebot von jeweils 2,3 Prozent linearer Entgelterhöhung für 2024 und 2025 sowie einer theoretischen Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf einheitlich 40 Stunden ist völlig unzureichend“, kritisierte die Gewerkschaft das Angebot der Arbeitgeber in einer Mitteilung.■