Maskenpflicht fällt nach 1011 Tagen: BVG kassierte von Berliner Maskenverweigerern mehr als 1,5 Millionen Euro
Maskenmuffel mussten in Berlin bis zu 550 Euro Strafe zahlen.

1011 Tage galt in Berlin in Bus und Bahn die Maskenpflicht. In wenigen Stunden, ab Donnerstag, den 2. Februar, entfällt diese Pflicht. Und damit auch eine Einnahmequelle für die BVG. In gut drei Jahren haben die Berliner Verkehrsbetriebe über 1,5 Millionen Euro von Maskenverweigerern kassiert.
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Seit dem 27. April 2020 galt in allen Fahrzeugen und Bahnhöfen des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, ab dem 31. März 2021 musste dann sogar eine FFP-2-Maske getragen werden.
Renitente Maskenmuffel mussten bis zu 550 Euro zahlen
Und es wurde teuer, ohne Maske mit den Öffis zu fahren. Die BVG schreibt auf ihrer Internetseite: „Maskenmuffel riskieren mindestens 50 €, renitente Maskenmuffel sogar bis zu 550 €!“ 30.000 Vertragsstrafen haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eigenen Angaben zufolge seit Sommer 2020 gegen hartnäckige Maskenverweigerer verhängt – also Fahrgäste, die sich trotz Aufforderung der Maskenpflicht widersetzten. Das sind rund 30 Vertragsstrafen pro Tag, bei 50 Euro Strafe mindestens 1,5 Millionen Euro über die 1011 Tage.
In Berlin konnte man immer wieder die ganz eigene Auslegung dieser Regel beobachten. Vor allem die Nasen mancher Maskenträger waren ja häufig doch noch zu sehen, zuletzt wurde vor allem in Berlin von zahlreichen Fahrgästen komplett auf die Maske verzichtet.

Die Maskenpflicht im Nahverkehr war regelmäßig Streitthema zwischen dem Bahn- und Buspersonal und einigen Fahrgästen, wenn diese zum Beispiel besonders langsam ihr Brötchen mümmelten, um den Schutz nicht wieder aufsetzen zu müssen. Politisch hielt sich die Regel gegen die Corona-Ausbreitung aber mit am längsten von allen Pandemiemaßnahmen. Am Donnerstag läuft sie nun auch in den letzten Bundesländern aus, so auch in Berlin und Brandenburg, ebenso im Fernverkehr.
Als die Regelung im Frühjahr 2020 in Berlin und Brandenburg eingeführt wurde, war sie noch nicht mit besonderen Anforderungen an die Mund-Nasen-Bedeckung verbunden. Viele Exemplare wurden damals noch selbst genäht, auch Tücher oder Schals wurden akzeptiert – medizinische Masken gab es damals noch nicht ausreichend und die Maskenpflichten sollten nicht zum Mangel im Gesundheitsbereich führen.
Die Maskenquote lag zuletzt nur noch bei 60 Prozent
Zumindest in der Hauptstadt hat die Bereitschaft der Fahrgäste, eine Maske in den Öffis zu tragen, in den vergangenen Wochen bereits deutlich nachgelassen. Nach Angaben der BVG lag die „Maskenquote“ in den Bussen und Bahnen über den größten Teil der Corona-Zeit bei über 90 Prozent, in den vergangenen Wochen nur noch bei rund 60 Prozent.
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Die Fahrgäste ständig über die jeweils geltenden Regeln zu informieren, sei eine Mammutaufgabe gewesen. „Im Laufe der Zeit wurden mehr als 100.000 Aufkleber an Fahrzeugen angebracht, aktualisiert und zum Teil schon entfernt“, teilt die BVG mit. Aufgrund der großen Zahl dürfte der ein oder andere Aufkleber auch nach dem Ende der Maskenpflicht noch zu sehen sein – ab Donnerstag dann aber nicht mehr als Aufforderung, sondern nur noch als Erinnerung an zurückliegende Tage.