Eine Maske mit Drahtbügel ist besser für die Augen. 
Eine Maske mit Drahtbügel ist besser für die Augen.  Foto: imago images/STAR-MEDIA

Äußerst beflissen trage ich seit Monaten immer, wenn es nötig ist, eine Mund-Nasen-Maske. Ich will alles tun, was in meiner Macht steht, um das böse Virus zu bekämpfen! Meine Masken sind stets proper, keine vollgeschnieften Dinger. Krank bin ich trotzdem geworden. Eine Augenentzündung – schuld ist die Maske!

Abends schmerzte das linke Auge, morgens war es geschwollen, eitrig, rot entzündet, es sah aus und fühlte sich an wie ein Matschauge. Also sofort ab zur Augenärztin. Dort sagte schon die Sprechstundenhilfe an der Anmeldung: „Solche Augenentzündungen sehen wir jetzt oft, da ist wegen der Masken.“

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Wirklich? Ich zweifelte. Zum Nachrecherchieren im Internet blieb mir keine Zeit, denn schon rief mich die Ärztin in ihr Sprechzimmer. „Das kommt vom Maske tragen", kommentierte sie gelassen die Untersuchung.

Kann doch nicht sein, das habe ich in all den Corona-Monaten noch nie gehört, die redet sich raus, dachte ich misstrauisch. Die Ärztin verschrieb mir ein Antibiotikum. Kopfschüttelnd über die nach meiner Meinung nach klare Fehleinschätzung verließ ich die Praxis.

In der Apotheke würdigte die Fachangestellte das Matschauge mit einem „Ach, Sie auch, das haben wir jetzt ständig“. Schnell rein ins Auge mit den Tropfen und ab ins Büro. Dort beschloss ich, die diffusen Einschätzungen knallhart zu recherchieren und fragte beim Berufsverband der Augenärzte Deutschland an.

„Wir behandeln vermehrt Augen-Entzündungen“

Schnell kam die Antwort, da hatte jemand nicht lange überlegen müssen. Augenarzt Dr. Ludger Wollring aus Essen, Pressesprecher des Berufsverbandes, schrieb mir: „Ja, es ist richtig, dass wir derzeit in unseren Praxen und Ambulanzen vermehrt Augen-Entzündungen behandeln, deren Ursache wir oft auch auf das Tragen nicht gut sitzender MNS zurückführen. In diesem Winter sorgt das Tragen von Alltagsmasken oft für Beschwerden: Atemluft, die am oberen Rand der Maske entweicht, kann die Augen zusätzlich austrocknen oder infizieren.“

Schockschwerenot, es stimmt, Maske macht Matschauge. Dr. Wollring informierte mich weiter, dass ich besser Masken mit einem Drahtbügel, die sich an die Gesichtsform anpassen lassen, benutzen solle. „Dann strömt beim Ausatmen weniger Luft nach oben, die Augen bleiben feucht, werden weniger infiziert“, schrieb er. Und riet außerdem: Regelmäßig den Augapfel benetzende Augentropfen benutzen, dann ist alles gut. Gewusst, wie!