Sind gute Freunde: Dieter „Maschine“ Birr  und Mario Adorf , hier bei einem Auftritt in der ZDF-Show von Carmen Nebel (2009).
Sind gute Freunde: Dieter „Maschine“ Birr  und Mario Adorf , hier bei einem Auftritt in der ZDF-Show von Carmen Nebel (2009). Foto: imago-images/Scherf

„Alles Gute und viel Gesundheit, lieber Mario!“ Es sind Glückwünsche, die von Herzen kommen. Gerichtet sind sie an Mario Adorf, der am Dienstag seinen 90. Geburtstag feiert. Sie stammen vom Ex-Puhdys-Frontmann Dieter „Maschine“ Birr (76), der im KURIER dem Kino-Weltstar gratuliert. Der Sänger schwärmt noch immer, wie die Kultband des Ostens einst mit dem Kult-Schauspieler rockte. 

„Er ist einfach ein überzeugender Schauspieler, sein Name steht weltweit für Qualität. Und ich wünsche Mario viel Kraft für noch weitere gute Filme“, sagt Birr. „Mit ihm arbeiten zu dürfen, ist eine Ehre.“

Eine Ehre, die den Puhdys zuteil wurde. Das ist zwar schon über 20 Jahre her. Aber für Maschine ist es so, als wäre es erst gestern gewesen.

„Es war 1997, als Regisseur Matti Geschoneck die Puhdys für einen Fernsehilm wollte“, sagt Maschine. „Erst waren wir skeptisch. Aber als wir erfuhren, dass Mario Adorf die Hauptrolle spielte, sagten wir ohne zu zögern zu.“

„Comeback für Freddy Baker“ hieß der TV-Streifen, der für dfie ARD gedreht wurde und in dem Adorf einen alten Schlagerstar spielt. „Peter Meyer, Quaster und ich waren im Film als seine Begleitmusiker zu sehen.“ Und nicht nur das: Mario Adorf sang in dem Film auch den Puhdys-Song „Gigolo“, der mit dem Schauspieler neu aufgenommen wurde. 1999 erschien die Version auf dem Puhdys-Album „Wilder Frieden“.

Die Puhdys-Männer Dieter „Maschine“ Birr,  Dieter Quaster Hertrampf und Peter Eingehängt Meyer mit Mario Adorf bei den Dreharbeiten, die in München stattfanden.
Die Puhdys-Männer Dieter „Maschine“ Birr,  Dieter Quaster Hertrampf und Peter Eingehängt Meyer mit Mario Adorf bei den Dreharbeiten, die in München stattfanden. Foto: imago-images/stock&people

Im Tonstudio und am Filmset kamen sich die Musiker und der Schauspieler näher. Die Chemie stimmte. „Mario hat nie den Weltstar heraushängen lassen. Wir verstanden uns prima“ , sagt Birr. Und die Männer hatten jede Menge Spaß!

„Ich erinnere mich noch, wie Mario und ich in der Drehpause einen dieser typischen ,Kommt ein Mann zum Arzt'-Witze spielten“, sagt Maschine. „Schon beim ersten Mal hat sich Mario Adorf halb tot gelacht. Doch als wir dann die Sache wiederholten und sogar filmten, sind wir fast vor Lachen gestorben. Mario schaffte gerade die Pointe, dann konnte er sich nicht mehr halten.“ Der Film wurde zum Grundstein einer echten Freundschaft zwischen den Kult-Musikern und dem Kult-Schauspieler.

1999 feierten die Puhdys ihren 30. Bandgeburtstag mit dem insgesamt 3000. Konzert ihrer Karriere in der Waldbühne. „Ich werde nie vergessen, wie Mario anrief, er werde extra an diesem Tag aus Mailand nach Berlin kommen, einfach nur, um mit uns auf der Bühne zu stehen und den Song ,Gigolo' zu singen. Das war ein Ritterschlag für uns“, sagt Maschine.

Allerdings gab es ein Problem. Mario Adorf landete zwar in Berlin, aber sein Koffer kam nicht mit. „Er wollte sich besonders für den Auftritt kleiden. Adorf ist ein Perfektionist, wollte schon absagen, weil seine Sachen nicht da waren“, erinnert sich Birr. „Dann erklärte ich ihm am Telefon: Mario, komm einfach. Bei einem Rockkonzert kann man ruhig mit einem legeren Outfit auftreten.“ Der Auftritt wurde zu einem Erlebnis und blieb nicht der einzige. Adorf und die Puhdys rockten später gemeinsam den „Gigolo“-Song auch in TV-Shows.

Ganz leger im Sacko tritt Mario Adorf mit Maschine beim 30. Puhdys-Geburtstag in der Waldbühne auf (1999).
Ganz leger im Sacko tritt Mario Adorf mit Maschine beim 30. Puhdys-Geburtstag in der Waldbühne auf (1999). Foto:  imago-images/Pop-Eye