Auf der Werbetafel soll dieses Video gezeigt worden sein. Dabei handelt es sich um eine Manipulation.
Auf der Werbetafel soll dieses Video gezeigt worden sein. Dabei handelt es sich um eine Manipulation. Screenshot twitter.com

Die Ukraine wird in ihrem Kampf gegen den Angreifer Russland deutsche Leopard-2-Panzer erhalten. Seit diese Entscheidung der Bundesregierung gefallen ist, wird vonseiten Russlands und seiner Unterstützer propagandistisch versucht, eine Verbindung zum Zweiten Weltkrieg herzustellen, als die Panzer Nazideutschlands in einem Vernichtungskrieg in Richtung Moskau fuhren. Jetzt soll es auf einem Werbebanner in Berlin Kritik an der deutschen Militärhilfe für Kiew gegeben haben.

So soll an einer belebten Kreuzung in der Hauptstadt auf einer riesigen Reklametafel ein Video mit deutschen Panzern von 1943 und 2022 gezeigt worden sein. In Anlehnung an den Satz „Nie wieder Krieg“ wird die Frage aufgeworfen: „Vielleicht nicht wieder?“ Die Sache hat nur einen Haken: Das Video ist manipuliert!

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Die Aufnahme zeigt die Straßenkreuzung Kurfürstendamm Ecke Joachimsthaler Straße in der Nähe der Gedächtniskirche. Die LED-Werbetafel ist am Geschäftshaus Ku’damm Eck angebracht. Über das riesige interaktive Banner, auf dem in der Regel Reklame für kommerzielle Artikel und Attraktionen zu sehen ist, sollen nun angeblich Panzermodelle geflimmert sein.

Fake-Video: Original zeigt ein Comic, keine Panzer

Doch das stimmt nicht. Der in sozialen Medien verbreitete Clip ist manipuliert. Als Vorlage für den Fake dient ein ursprünglich vom Bannerbetreiber Limes ins Netz geladene Video, das haargenau dieselbe Straßenszene zeigt – mit denselben Fahrzeugen und Passanten. Was allerdings anders ist: In der Originalversion sind auf der Anzeige keine Panzer, sondern ein Comic des britisch-japanischen Künstlers Simon Fujiwara zu sehen.

Bei genauem Blick auf das manipulierte Video lässt sich zudem ausmachen, dass die Lichtreflexion auf dem Straßenasphalt nicht zum angeblichen Farbverlauf auf der Anzeigentafel passt.

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Dem Recherchenetzwerk Correctiv teilte das Unternehmen Limes mit, dass ein Clip mit den Panzermodellen auf keiner seiner Werbetafeln gezeigt worden sei. Das Video sei eine Fälschung.

Limes hatte die Originalszene am 7. April 2022 auf die Videoplattform Youtube hochgeladen. Die Bundesregierung entschied sich erst zehn Monate später zu Panzerlieferungen.