Das Sommerloch und seine tierischen Stars
Löwin, Laptop-Sau und Problembär: Unsere Hitliste der tierischen Aufreger
Im Sommer machen regelmäßig Tiere Schlagzeilen. Wer erinnert sich noch an Alligator Sammy, Wels Kuno und Kuh Yvonne?

So langsam kehrt wieder Ruhe ein in Kleinmachnow, am südlichen Stadtrand von Berlin. Seit klar ist, dass die vermutete Löwin nur eine arme Sau war, trauen sich auch die Hundebesitzer mit ihren Tieren in den Wald. Seltsam ist es aber schon, dass die tierische Aufregung regelmäßig in den Sommermonaten aufploppt. Wir haben uns mal umgeschaut, welche wilden Tiere in den vergangenen Jahren die großen Sommerstars waren.
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Na klar, wir beginnen mit der Kleinmachnower Löwin: Die Aufregung ist groß, als eine frei laufende Raubkatze in Berlin und Brandenburg gesichtet wird. Ein nur wenige Sekunden langes Handyvideo zeigt die mutmaßliche Löwin zwischen Büschen und Bäumen. Mehr als 30 Stunden lang suchen Hunderte Polizisten mit Hubschraubern, Drohnen und Wärmebildkameras, unterstützt von Jägern und Tierärzten, die Großkatze. Zunächst fehlt jede Spur. Dann Entwarnung: Die vermeintliche Löwin ist wohl nur ein Wildschwein.

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Nach dem Ende der Suche nach einem vermeintlichen Raubtier im Süden von Berlin setzt die Brandenburger Polizei um Kleinmachnow mehr Streifen ein. „Es geht darum, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken“, sagt ein Sprecher des Lagezentrums am Sonnabend. Es habe aber keine Vorkommnisse gegeben. Der Einsatz von mehr Polizeibeamten im Raum Kleinmachnow solle noch dieses Wochenende aufrechterhalten werden, sagt der Sprecher.
Am Berliner Teufelssee: Nackter Mann verfolgt Laptop-Sau
Die Laptop-Sau (2020): Die halbe Welt lacht über die Fotos vom Berliner Teufelssee. Ein nackter Mann rennt einem Wildschwein hinterher, das seine gelbe Tüte geklaut hat. Darin soll sich ein Laptop befunden haben.
Die Monokel-Kobra (2019): In einem Treppenhaus im nordrhein-westfälischen Herne entdeckt eine Bewohnerin eine stattliche Giftschlange, eine Monokel-Kobra. Fast eine Augustwoche lang versteckt sich die rund 1,60 Meter lange Kobra im Häuserblock. 30 Bewohner müssen ihre Wohnungen verlassen. Beim mutmaßlichen Besitzer werden 21 weitere Schlangen entdeckt. Die Kobra wird schließlich bei Mäharbeiten hinter dem Haus aufgeschreckt und wieder eingefangen.
Känguru Skippy (2015): Ein Beuteltier hüpft kreuz und quer durchs Sauerland, bis es schließlich von einem Weidezaun am Diemelsee in Nordhessen gestoppt wird. Bei einer Züchterfamilie findet Känguru Skippy ein neues Zuhause.

Kuh Yvonne (2011): Ihre Flucht vor dem Schlachter macht sie 2011 zum internationalen Medienstar. Das Rind türmt in den oberbayerischen Wald und widersetzt sich allen Fangversuchen monatelang. Erst nach einem Schuss aus dem Betäubungsgewehr kann Yvonne auf einen Tiergnadenhof gebracht werden.
Schwan Petra liebt einsames Tretboot
Bär Bruno (2006): Zugewandert aus Österreich, streift er durch die bayerischen Wälder. Als der Braunbär Schafe erbeuten will, kommt er Siedlungen zu nahe – und wird zum Abschuss freigegeben. Seine Bezeichnung als „Problembär“ durch den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber wird zum geflügelten Wort. Tierschützer laufen Sturm. Vergebens. Jäger erlegen Bruno. Sein Schicksal schafft es bis in die New York Times.

Schwan Petra (2006): Was für ein schräger Vogel! Auf dem Aasee in Münster erregt eine schwarze Schwanenlady mit einer ganz besonderen Lovestory Aufsehen. Petras Auserwählter: ein Tretboot in Schwanengestalt, dem sie wochenlang nicht von der Seite weicht. Ein Happy End gibt’s dann aber doch noch: In einer Pflegestation findet Petra schließlich einen Partner, der besser zu ihr passt.
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Wels Kuno (2001): Die Geschichte von „Killer-Wels Kuno“ aus Mönchengladbach schreckt Hundefreunde auf. Der riesige Fisch soll angeblich einen Dackelwelpen vom Ufer eines Weihers ins Wasser gezerrt und verschlungen haben. Ob das tatsächlich so passiert ist, bleibt unklar. Dennoch geht die Story um die Welt. Viele Angler versuchen, den Wels zu schnappen. Vergeblich. Als zwei Jahre später ein 1,50 Meter großer Wels im See tot gefunden wird, wird der mutmaßliche Kuno ausgestopft und im Museum ausgestellt.

Alligator Sammy (1994): Ein entflohener Brillenkaiman wird zu Deutschlands populärstem Reptil. Sein damaliger Besitzer macht mit Sammy einen Ausflug an einen Baggersee bei Dormagen (nahe Düsseldorf). Das Tier nutzt die Gelegenheit, reißt sich von seiner Leine los und verschwindet. Tagelang hält seine Flucht Polizei, Feuerwehr und Medien in Atem. Aus Angst vor dem 80 Zentimeter langen Alligator bleibt der Badesee tagelang gesperrt. Endlich wird das ausgehungerte Tier gefangen – und landet im Zoo.