Das darf doch nicht wahr sein
Löwen-Fehlalarm in Berlin – Suche eingestellt: Was das alles kostet …
Riesiger Polizeieinsatz in Berlin und Brandenburg. Und das alles, weil im Süden ein Wildschwein für einen Löwen gehalten wurde. Wahnsinn, was das kostet ...

Riesiger Polizeieinsatz: Hunderte Polizisten im Einsatz, zwei Hubschrauber mit Wärmebildkameras, angeforderte Spezialisten, sogar ein Panzer rollte an. Und das alles, weil im Süden Berlins ein Wildschwein für einen Löwen gehalten wurde. Da reibt man sich verwundert die Augen und fragt sich: Was das wohl gekostet hat?
Fakt ist: Aus der Portokasse wird dieser Löwen-Großeinsatz nicht gezahlt. Seit kurz nach Mitternacht am Donnerstag suchte die Polizei nach dem vermeintlichen Löwen-Weibchen, das von einem Spaziergänger gefilmt und von einem Experten als echt identifiziert worden war. Erst am Freitagmittag die Meldung: Die Suche wird eingestellt.
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Suche nach Löwin in Berlin eingestellt
Eine erneute Analyse des Sichtungsvideos durch zwei Experten habe ergeben, dass es sich höchstwahrscheinlich nur um ein Wildschwein handelte, heißt es. „Nach allem menschlichen Ermessen gehen wir davon aus, dass es keine Löwin ist“, erklärt Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert.
Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Wildschwein – diese Erkenntnis ist vor allem zwei Experten von Cybertracker zu verdanken. Grubert sprach von zwei „unabhängigen Koryphäen auf dem Gebiet“, die beide „zum selben Ergebnis“ gekommen seien.
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Aber hätte man nicht erst mal sicher sein sollen, ehe man halb Berlin und Brandenburg in Löwen-Panik versetzt und eine Riesen-Suchaktion startet? Immerhin war die Aktion alles andere als billig.

Ein großer Hubschrauber schlage inklusive Technik, Personal und Wartung mit circa 5000 Euro pro Stunde zu Buche. Der von den Ländern meistens eingesetzte kleinere Hubschrauber koste immerhin noch 3000 bis 4000 Euro pro Stunde. Das erklärt der Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Heiko Teggatz im Gespräch mit der Bild-Zeitung.
Die Suche nach der Löwin kostete rund 100.000 Euro
„Bei diesem Einsatz handelt es sich zweifelsfrei um die teuerste Safari, die es in Deutschlands Wäldern je gegeben hat!“, meint Teggatz und verrät: „Solch ein Einsatz unter Beteiligung von Hubschraubern, Drohnen und mehreren Hundert Einsatzkräften kostet den Steuerzahler schnell mehrere 100.000 Euro.“
Der Polizeigewerkschafter spricht von einem Skandal, weist die Schuld dafür aber dem Ordnungsamt zu: „Womöglich könnten 100.000 Euro verpufft sein – das ist ein Skandal. Die Zuständigkeit liegt beim Ordnungsamt, ausdrücklich nicht bei der Polizei. Die Polizei wird tätig aufgrund der Einschätzung des Ordnungsamtes. Der Polizei blieb nichts anders übrig, als die Maßnahmen so zu treffen, denn die mussten davon ausgehen, dass es eine Bedrohung für Bevölkerung darstellt.“

Doch Kleinmachnows Bürgermeister Grubert weist jede Schuld von sich, rechtfertigt den Einsatz bei einer Pressekonferenz. Er sagte bezüglich der Kosten, diese seien „kein Maßstab für unser Handeln“.
Unterstützung bekommt er von CDU-Politiker Philipp Amthor: „Das Gefeixe über den Polizeieinsatz mag jetzt im Nachhinein groß sein, aber in einem Rechtsstaat ist es gut und richtig, dass die Polizei zum Schutz der Bevölkerung auch unklaren Hinweisen nachgeht. Für den potenziellen Schutz von Kindern und Erwachsenen in gefährlichen Situationen darf nicht zuerst der Taschenrechner herausgeholt werden.“