Trockener Sommer
Löschdrohnen sollen Waldbrände in Brandenburg bekämpfen
In Brandenburg ist die Waldbrandgefahr derzeit hoch. Für die Zukunft wird an neuen Methoden zur Bekämpfung von Feuern gearbeitet.

Seit Tagen brennt die Sonne auf Wälder und Felder um Berlin, auch in den nächsten Tagen ist kein Regen in Sicht. In allen Landkreisen Brandenburgs gilt am Mittwoch daher die zweithöchste Waldbrandstufe. Das teilte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel, dem RBB mit.
Am langen Pfingstwochenende gab es die ersten kleineren Waldbrände in dieser Saison. Es sind aber weniger Feuer als im Vorjahr.
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Am Wochenende hatte es in Lychen (Uckermark) und in Lindow (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) gebrannt, es sei jeweils eine Fläche von 5000 Quadratmeter betroffen gewesen, sagte Engel. Ein brennender größerer Holzstapel löste bei Kleinmachnow im Kreis Potsdam-Mittelmark einen Waldbrand aus. Die brennende Fläche sei 200 Quadratmeter groß gewesen, sagte Engel. Wegen der Nähe zur Autobahn 115 warnte die Feuerwehr vor möglicher Sichtbehinderung.
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In Finsterwalde im Kreis Elbe-Elster hatte es ebenfalls gebrannt, auch nahe Boitzenburg in der Uckermark wurde ein Brand von 1,3 Hektar Fläche gelöscht.
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57 Brände seit Beginn der Waldbrandsaison
Seit Beginn der Waldbrandsaison Anfang März gab es nach Angaben von Engel 57 Brände im Land. „Das ist immer noch verhalten“, sagte er. Im vergangenen Jahr seien es Ende Mai 142 Waldbrände gewesen. Mit dem relativ kühlen Frühling habe Brandenburg viel Glück gehabt. Im ganzen Jahr 2022 gab es in Brandenburg 521 Waldbrände.

Wer gibt Waldbrandwarnstufen heraus
Das Brandenburger Umweltministerium gibt in fünf Stufen die Gefahr für die Entstehung eines Waldbrandes an, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Der Deutsche Wetterdienst stellt die Daten bereit. In die Berechnung fließen Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit, Niederschlagsrate und Strahlung der Atmosphäre ein. Brandenburg ist nach Angaben des Landesbetriebs Forst mit ausgedehnten Kiefernwäldern, geringem Niederschlag und leichten Sandböden bundesweit das Land mit der höchsten Waldbrandgefährdung.
Waldbrände besser bekämpfen
Und hier in Brandenburg wird auch intensiv an Strategien geforscht, wie man Waldbrände in Zukunft effektiver bekämpfen kann. So beschäftigt sich das Projekt „Peelikan“ mit der Entwicklung eines ganzen Löschdrohnenschwarms. Es geht um die „pilothafte Entwicklung und feuerwehrtechnische Erprobung eines Löschdrohnenschwarms zur direkten Vegetationsbrandbekämpfung“, heißt es auf der Webseite des Projekts. Beteiligt sind neben einem Ludwigsfelder Metallbauunternehmen, das bereits eine akkubetriebene Löschdrohne erprobt, unter anderen auch die HTW Berlin und die TH Wildau.
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Von einer mobilen Versorgungsstation soll ein Drohnenschwarm zu einem bis zu fünf Kilometer entfernten Brandherd fliegen – gesteuert per Satellitentechnik. Auch wenn eine einzelne Drohne nicht viel Wasser transportieren kann, können durch den nahtlosen Drohnenkreislauf mehr als 140.000 Liter pro Tag zum Brand transportiert werden, erklärt die Projektwebseite. Die Drohnen sind dabei 24 Stunden nonstop im Einsatz.
Das Löschdrohnen-Projekt wird vom Bundesforschungsministerium (BMBF) im Rahmen des Programms „WIR!“ mit 2,4 Millionen Euro gefördert. Im Bündnis Feuerwehr der Zukunft arbeitet und forscht die Harald Müller Metall Sonderfertigung GmbH gemeinsam mit der Feuerwehr Ludwigsfelde und den Hochschulen Magdeburg Stendal, HTW Berlin und TH Wildau sowie dem European Aviation Security Center e.V. (EASC e.V.) am Löschdrohnen-System.
Besonders auf den munitionsbelasteten ehemaligen Truppenübungsplätzen in Brandenburg könnten die Löschdrohnen zum Einsatz kommen. Die Entwicklung könnte aber noch einige Jahre in Anspruch nehmen.