Blockaden und Staus in Berlin wegen der Klimakleber: Seit zwei Wochen kommt der Straßenverkehr in der Berliner Innenstadt und auf der Stadtautobahn immer wieder an vielen Stellen zu Erliegen. Hunderte Klimakleber der Letzten Generation blockieren Straßen, bremsten mit Leihwagen den Verkehr aus und kleben sich auf der Straße fest. In den kommenden Tagen soll es mit den Nerv-Aktionen der Klimaaktivisten weitergehen. Der KURIER hält Sie mit einem Live-Ticker auf dem Laufenden, damit sie rechtzeitig drohende Staus umfahren können.

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+++ Sonntag, 7. Mai 2023 +++

„Blutige Hände“: Erneut Grundgesetz-Denkmal in Berlin beschmiert

Junge Mitstreiter der Bewegung Letzte Generation haben am frühen Morgen erneut das Denkmal „Grundgesetz 49“ am Jakob-Kaiser-Haus mit blutroten Handabdrücken versehen. Im März hatten Mitglieder der Letzten Generation eine ebenfalls öl-ähnliche Flüssigkeit auf das Grundgesetz-Denkmal in der Nähe des Reichstags in Berlin gekippt und damit bundesweit Kritik und Empörung ausgelöst. Das Denkmal konnte schnell gereinigt werden und wurde nicht beschädigt. In den Worten der Klimaaktivisten forderten mit der Aktion Jugendliche „ein, was ihnen rechtmäßig zusteht: Erhalt ihrer Grundrechte, eine Chance auf Freiheit und ein erfülltes Leben.“

Klimakleber-Aktion am BER traf sechs Ärzte – LKA ermittelt

An den Aktionen der Letzten Generation scheiden sich die Geister, doch dieser vermeintliche Coup war wohl eher ein Eigentor der Klimabewegung: Am Freitag drangen Anhänger der Letzten Generation erneut auf das BER-Gelände vor, um ein Zeichen gegen den „exzessiven Luxus der Superreichen“ zu setzen. Dafür besprühten sie einen „äußerst gefährlichen Gegenstand“ mit orangener Farbe. Dabei handelte es sich nicht um einen Luxus-Jet, sondern ein älteres Kleinflugzeug, Baujahr 1975, Marktwert um die 40.000 Euro.

Nun kommt heraus: Die sechssitzige Piper Aztec gehört einer Gemeinschaft aus sechs dänischen Ärzten. Laut Medienberichten hatten die Mediziner in dem Oldtimer einen Ausflug nach Berlin unternommen. Laut rbb ermittelt nun das LKA.

+++ Sonnabend, 6. Mai 2023 +++

Klimaaktivisten blockieren Straßenverkehr am Hauptbahnhof

Bereits im Februar hatten Klimaaktivisten an derselben Stelle den Verkehr blockiert.
Bereits im Februar hatten Klimaaktivisten an derselben Stelle den Verkehr blockiert. Jörg Carstensen/dpa

Demonstranten der Klimagruppe Letzte Generation haben auch am Samstag in Berlin den Straßenverkehr aufgehalten. Mehrere Personen hätten sich auf die Invalidenstraße am Hauptbahnhof gesetzt und sich festgeklebt, teilte die Polizei auf Twitter mit. Der Verkehr staue sich. Die Letzte Generation erklärte, es handele sich um Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren.

Die Gruppe demonstriert seit Wochen in Berlin mit Straßenblockaden für strikteren und schnelleren Klimaschutz. Am Freitag hatten sie am Flughafen Berlin-Brandenburg ein Flugzeug mit Farbe besprüht.

+++ Freitag, 5. Mai 2023 +++

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13.04 Uhr: Privatjets am BER mit Farbe besprüht 

Aktivisten haben am Freitag auf dem BER Privatflugzeuge mit Farbe besprüht. Ein vierstündiger Privatflug verursacht so viel CO2, wie eine durchschnittliche Person in einem ganzen Jahr, sagen sie. 
Aktivisten haben am Freitag auf dem BER Privatflugzeuge mit Farbe besprüht. Ein vierstündiger Privatflug verursacht so viel CO2, wie eine durchschnittliche Person in einem ganzen Jahr, sagen sie.  Letzte Generation 

Klimaaktivisten der Letzten Generation haben erneut eine Aktion am Hauptstadtflughafen BER durchgeführt. Am Freitag wurden Flugzeuge mit Farbe besprüht. Wie die Gruppe mitteilte, richtet sich der Protest „gegen den Klima-Exzess der Superreichen“.

Weiter heißt es: „Unterstützer:innen der Letzten Generation haben soeben am Flughafen Berlin-Brandenburg Privatjets großflächig mit oranger Farbe besprüht, um gegen die exzessive Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen durch Superreiche zu protestieren.“ Auf Twitter überträgt die Letzte Generation die Aktion in Echtzeit.

12.36 Uhr: Protestmarsch am Brandenburger Tor angekündigt

Am Freitag um 15 Uhr wollen sich die Klimakleber zu einem Protestmarsch am Brandenburger Tor in Berlin treffen, gab die „Letzte Generation“ auf Twitter bekannt.

8.53 Uhr: Klimakleber unterwegs - hier wird der Verkehr in Berlin aktuell blockiert

Klimaaktivisten blockieren am Freitagmorgen an mehr als einem Dutzend Stellen den Verkehr in der Hauptstadt. Unter anderem betroffen: Hohenzollerndamm, Spandauer Damm, Frankfurter Allee und der Bereich Schönhauser Allee/ Eberswalder Straße.

In Schöneberg klebten sich die Aktivisten an der Kreuzung der Dominicusstraße mit der Hauptstraße auf die Fahrbahn. 

Von den Blockaden beeinträchtigt wurden auch zahlreiche Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). „Heute wieder Störungen beim Betriebsablauf aufgrund von Demonstranten“, twitterte das Unternehmen am Morgen - und zählte anschließend fast 20 Linien auf, die betroffen seien.

8.26 Uhr: Bei Blockaden nicht selbst eingreifen 

Die Polizei mahnt Autofahrer, bei Blockaden  durch die Klimakleber ruhig  zu bleiben und nicht selbst einzugreifen. 

8.20 Uhr: Das planen die Klimakleber heute und am Wochenende

Für Freitag und Samstag ist ab 15 Uhr wieder ein Protestmarsch ab Brandenburger Tor angekündigt. 

8.00 Uhr: Klimakleber blockieren am Freitag im Berufsverkehr 

Die Klimakleber der Letzten Generation haben auch am Freitagmorgen an zahlreichen Stellen in Berlin den Verkehr unterbrochen. Unter anderem auf dem Spandauer Damm vor dem Schloss Charlottenburg und in Prenzlauer Berg auf der Greifswalder Straße. An der Müllerstraße Ecke Fennstraße gibt es Verzögerungen. Zudem wird die B1 kurz hinter dem S-Bahnhof Frankfurter Allee blockiert.

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Auf der Frankfurter Allee wichen Autofahrer auf die Gegenfahrbahn aus, um Klimakleber zu umfahren, wie ein auf Twitter geteiltes Bild zeigt. 

+++ Donnerstag, 4. Mai 2023 

16.50 Uhr: Ökoworld macht Rückzieher: Spende statt Strafen zahlen

Die Aktiengesellschaft Ökoworld hatte am Mittwoch angekündigt, alle Geldstrafen der Klimakleber zu zahlen. Jetzt rudert Gründer Alfred Platow in einer Mitteilung zurück: „Um die Proteste für den Klimaschutz zu unterstützen werde ich einen Betrag in Höhe von 20.000 Euro in den Umwelt-Treuhandfonds (UTF) überweisen. Dieses Geld kommt ausschließlich aus privaten Quellen von Gleichgesinnten und Weggefährt:innen. Ich betone, dass weder das Sondervermögen der Ökoworld-Fonds noch Firmengelder hier eingesetzt werden.“ Die Ökoworld AG vertreibt „ethisch-ökologische“ Investmentfonds, die „nicht renditemaximiert“ sind.

14.41 Uhr: Klimakleber-Protestmarsch und noch eine Demo: Um 15 Uhr wird es in Mitte eng

Um 15 Uhr wird es für Autofahrer in Mitte eng. Dann will die Letzte Generation ab dem Brandenburger Tor ihren Protestmarsch starten. Zeitgleich läuft eine weitere Demo von Pflegekräften, die in der Mauerstraße startet, über Französische Straße, Glinkastraße und Behrenstraße zurück zur Mauerstraße führt. Die Demo soll bis 18 Uhr dauern.

13.52 Uhr: A100 - Klimakleber klebt sich an Auto fest

Bein der Blockade auf der Stadtautobahn A100 setzten die Klimakleber offenbar eine neue Taktik ein, damit wütende Autofahrer oder die Polizei nicht von der Fahrbahn holen. Die Gruppe Letzte Generation veröffentlichte ein Bild, dass einen Klima-Aktivisten zeigt, der sich an einem Auto festgeklebt hat. 

11.42 Uhr: Aktivisten lassen Ehepaar zum Krankenhaus durch

Nach Berichten eines dpa-Reporters war die Stimmung an der A100 kurz vor der Ausfahrt Hohenzollerndamm am Donnerstagmorgen aufgeheizt. Fünf bis sechs Klimaschutzaktivisten hätten sich dort auf die Autobahn geklebt. Immer wieder seien Autofahrer ausgestiegen und handgreiflich geworden und hätten sie von der Straße gezerrt, beschimpft und mit Wasser überschüttet. Laut dpa-Reporter habe die Aktivistengruppe zwischenzeitlich eine Lücke gebildet, um ein Ehepaar auf dem Weg in ein Krankenhaus durchzulassen.

11.40 Uhr: 20 Blockaden in der Stadt 

Auf der A100 in Berlin hat die Klimagruppe Letzte Generation am Donnerstag erneut die Straße blockiert. In der ganzen Stadt seien es aktuell etwa 20 Blockaden, teilte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Donnerstagvormittag mit. Sechs Blockaden seien bereits beendet worden. Dadurch komme es zu Staus und Verzögerungen im Verkehr, besonders in Prenzlauer Berg, Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf. Rund 300 Polizistinnen und Polizisten seien im Einsatz.

8.56 Uhr: Busse und Bahnen mit Verspätung

Im gesamten Stadtgebiet kommt es laut VIZ Berlin wegen der Protestaktionen zu Verkehrseinschränkungen. Im Bus- und Tramverkehr ist in ganz Berlin laut BVG derzeit mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Unter anderem war die Linie M1  zwischen U Eberswalder Str. und Schönhauser Allee/
Bornholmer Str. unterbrochen.

8.30 Uhr: Neue Blockaden auf den Straßen Berlins: Staus auf A 100 

Auch für den heutigen Donnerstag kündigen die Aktivisten der Letzten Generation neue Blockaden an. „Heute gibt's wieder viele Blockaden in Berlin“, schreiben sie auf Twitter. 

Die Verkehrsinformationszentrale berichtet, dass es im gesamten Stadtgebiet wegen Protestaktionen zu Verkehrseinschränkungen kommt. Davon sind auch mehrere Bus- und Tramlinien betroffen.

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Auf der A 100 Richtung Neukölln, Höhe Hohenzollerndamm gibt es Stau, es dauert für Autofahrer mindestens 80 Minuten länger. Auch auf der A 100  Richtung Wedding in Höhe  der Rudolf-Wissell-Brücke kommt es ebenfalls zum  Stau. Hier braucht man anderthalb Stunden länger als üblich. Nach Möglichkeit weiträumig umfahren!

Auch betroffen: Spandauer Damm in Höhe Schloss,  Kreuzung Fennstraße Ecke Müllerstraße in Wedding, Die Puschkinallee Ecke Elsenstraße, Schönhauser Allee. 

8.20:Uhr: Protest-Märsche am Donnerstag und Freitag

Für den Nachmittag rufen die Aktivisten wieder zu Protestmärschen auf. Am Donnerstag, Freitag und Samstag um 15 Uhr geht es ab Brandenburger Tor los.

+++ Mittwoch, 3. Mai 2023

16.09 Uhr: Carla Hinrichs will sich wieder auf die Straße kleben

Nachdem Carla Hinrichs bereits gestern mit anderen Protestierenden auf der Straße klebte, will sie sich auch morgen wieder auf den Asphalt setzen. „Heute Protestmarsch durch Berlin. Morgen klebe ich mich wieder auf die Straße“, so Hinrichs, die eine der Sprecherinnen der Letzten Generation ist. 

15.40 Uhr: Letzte Generation legt Alex lahm

Demonstranten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation haben am Berliner Alexanderplatz mit einer Demonstration erneut den Straßenverkehr verlangsamt oder zum Teil gestoppt. Etwa 100 Demonstranten gingen am Mittwochmittag über die Karl-Marx-Allee. Dort setzten sie sich auf die Straße. Polizisten begleiteten die angemeldete Demonstration, wie ein Sprecher sagte.

14.20 Uhr: Unternehmen will alle Geldstrafen der Letzten Generation zahlen

Die Aktiengesellschaft Ökoworld hat angekündigt, alle Strafen und Gebührenbescheide von Aktivisten der Letzten Generation zu übernehmen. Dies teilte die Klimaschutz-Gruppe am Mittwoch mit.

Der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Ökoworld AG, Alfred Platow, kommentiert: „Konsequenzen für den zivilen Ungehorsam sind grundsätzlich nachvollziehbar und wichtig für eine funktionierende Gesellschaft. Wenn es allerdings um einen Notfall namens Klimaschutz geht, kann man dies so aus meiner Sicht nicht praktizieren. Die Letzte Generation ist ein Bündnis von Klimaaktivisten in Deutschland und Österreich.

Sie verfolgt das Ziel, durch Mittel des zivilen Ungehorsams, Maßnahmen der deutschen und der österreichischen Bundesregierung gegen die Klimakrise zu erzwingen. Die ÖKOWORLD gehört dieser Initiative zwar nicht an, wir werden dennoch aus Überzeugung handeln und Proteste für den Klimaschutz unterstützen. Nach Zahlung der Strafe durch die „Täter:innen“, die sich für den Klimaschutz festgeklebt haben, übernehmen wir die Gebühren zu 100% und überweisen das Geld auf das jeweilige Privatkonto gegen Nachweis des Strafzettels und Überweisungsbeleges.

Damit möchten wir ein Signal senden, wie wichtig es ist für den Klimaschutz aufzustehen, auch wenn man sich dafür hinsetzen und festkleben muss. Dies war auch der Grund für unsere Initiative und Spende für die Aktivist:innen, die in Lützerath ein Zeichen gegen die Kohlekraft und das Unternehmen RWE gesetzt haben.“

12.30 Uhr: Langsamer Marsch durch Berlin 

Ein weiterer Protestmarsch der Letzten Generation ist am Mittag gestartet. 

9.45 Uhr: Protestmarsch der Letzen Generation am Mittwoch

Auch für diesen Mittwoch sind weitere Aktionen angekündigt. Ein öffentlicher Protestmarsch soll um 11 Uhr von der St. Thomas- Kirche in am Mariannenplatz in Kreuzberg starten. 

9.40 Uhr: Bilanz des Gesprächs mit Volker Wissing

Am Dienstag ging das erste öffentliche Gespräch zwischen Vertreterinnen der Letzten Generation und Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing zu Ende. In einer ersten Stellungnahme bewertet die Aktivisten das Gespräch als konstruktiv und ergiebig. Das Gespräch war zunächst auf eine Stunde angesetzt gewesen und wurde spontan auf fast zwei Stunden verlängert.

„Das heutige Gespräch mit dem Verkehrsminister war menschlich respektvoll und äußert ergiebig. Inhaltlich sehen wir, dass die bisher ergriffenen Klimaschutz-Maßnahmen weit davon entfernt sind, auszureichen und es dringend weitere Maßnahmen brauchen wird. Heute ist allerdings ein guter Auftakt gemacht und wir hoffen, dass ganz besonders auch Olaf Scholz dem Beispiel von Herrn Dr. Wissing folgen wird in seiner Bereitschaft, Gespräche aufzunehmen“, sagte Lea Bonasera. 

Man sei sich einig gewesen, dass angesichts der Klimakatastrophe ein rasches Handeln notwendig sei. Auf dieser Basis folgte ein Austausch über die notwendigen Maßnahmen im Bereich Verkehr insbesondere über die Forderung der Aktivisten nach einem Tempolimit auf Autobahnen. Man werde weiter im Gespräch bleiben, so die Aktivisten, auch Olaf Scholz, der als Klimakanzler angetreten sei, werde weiter zu Gesprächen aufgefordert. 

+++ Dienstag, 2. Mai 2023 +++

Nur wenige Teilnehmer verirrten sich zu einem Protestmarsch der Klimakleber der Letzten Generation.
Nur wenige Teilnehmer verirrten sich zu einem Protestmarsch der Klimakleber der Letzten Generation. Andreas Friedrichs/Imago

17.59 Uhr: Wenige Teilnehmer bei Protestmarsch der „Letzten Generation“

Ein Protestmarsch der Klimakleber von der Letzten Generation zog am Nachmittag mit wenigen Dutzend Teilnehmern vom Brandenburger Tor durch die Berliner Innenstadt. Die Demo wurde dabei von mehreren Polizeiwagen gesichert. Auf Fotos von der Veranstaltung sind derweil ungefähr so viele Polizisten wie Demonstrierende zu sehen.

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Die Letzte Generation hat für die kommenden Tage jeden Nachmittag einen weiteren Protest angekündigt.

Orte und Zeiten der Klimaprotest

  • Mittwoch, 11 Uhr, St.-Thomas-Kirche
  • Donnerstag, 15 Uhr, Brandenburger Tor
  • Freitag, 15 Uhr, Brandenburger Tor
  • Samstag, 15 Uhr, Brandenburger Tor

17:43 Uhr: Klimakleber der „Letzten Generation“ zufrieden mit Gespräch mit Wissing

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich am Dienstag mit mehreren Mitgliedern der Letzten Generation zu einem Austausch über die Klimapolitik der Regierung getroffen. Die Aktivistinnen und Aktivisten sprachen danach von einem „konstruktiven“ und „äußerst ergiebigen“ Treffen und forderten weitere Regierungsmitglieder auf, mit ihnen in einen Dialog zu treten, vor allem Kanzler Olaf Scholz (SPD). Wissing hatte allerdings bereits vorher klargestellt, dass er die Forderungen der Gruppe und die Art des Protests ablehnt. Die wiederum kündigten an, weiter zu protestieren.

Knapp zwei Stunden lang traf sich Wissing in Berlin zum Austausch mit den Aktivistinnen und Aktivisten. Mitglieder der Gruppe kleben sich regelmäßig auf Straßen fest und blockieren so den Verkehr oder sie beschmieren Kunstwerke, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Die Gruppe sieht sich als letzte Generation vor den Kipppunkten - also Punkte, an denen eine kaskadenartige Verschlimmerung der Klimakrise in Gang gerät, sollten sie einmal überschritten werden.

Eine Schülerin hängt ein Plakat an eine Wand des Berliner Melanchthon-Gymnasiums.
Eine Schülerin hängt ein Plakat an eine Wand des Berliner Melanchthon-Gymnasiums. Jonas Knorr/Melanchthon-Gymnasium/dpa

17:20 Uhr: Berliner Schüler besetzen Aula für mehr Klimagerechtigkeit

Im Kampf für mehr Klimagerechtigkeit haben Schülerinnen und Schüler des Berliner Melanchthon-Gymnasiums in Marzahn-Hellersdorf am Dienstag die Aula ihrer Schule besetzt. Zwischen 8 Uhr und 15 Uhr blockierte eine Gruppe von bis zu 20 Personen den Raum, wie Emily Dittmann, Schülerin an der Melanchthon-Schule, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ganz nach dem Motto: „Wir sind jetzt hier, wir gehen nicht raus - wir besetzen“, sagte Dittmann. Die Stimmung sei gut gewesen, die Schulleitung habe die Aktion geduldet.

Mit ihrer Blockade beteiligen sich die Schülerinnen und Schüler an einer Kampagne der Gruppe „End Fossil: Occupy!“, die Schulen und Universitäten in ganz Deutschland am 2. Mai zu Besetzungen aufgerufen hatte.

17.05 Uhr: Derzeit keine Blockaden im Feierabendverkehr

Im Feierabendverkehr in Berlin sind derzeit keine Blockaden der „Letzten Generation“ mehr aktiv, so die Polizei. Auch die letzten beiden wurden bereits am Nachmittag geräumt.

15.58 Uhr: Klimakleber kleben sich zusammen und an Mietauto

Die Protestaktionen der „Letzten Generation“ an Dienstagmorgen haben rund 300 Polizisten gebunden. Die meisten Klimakleber hätten auf der Rudolf-Wissell-Brücke und am Hohenzollerndamm protestiert. Auf der Rudolf-Wissell-Brücke seien insgesamt sieben Klimaaktivisten vor Ort gewesen. Am Hohenzollerndamm sieben oder acht Personen, wie ein Sprecher der Berliner Polizei dem KURIER bestätigte.

Auf der Rudolf-Wissell-Brücke hätte sich ein Klimaschützer an einen Mietwagen geklebt. Zudem hätten zwei weitere Klimaaktivisten zusammengeklebt.

Insgesamt seien 300 Polizisten im Einsatz gewesen. Die Klebeaktionen seien weitestgehend friedlich verlaufen. Ausraster oder andere Störaktionen gegen die Klimakleber seien der Polizei bisher nicht bekannt geworden.

15.41 Uhr: Laut Letzter Generation 50 Klimakleber in Gewahrsam genommen

Laut Angaben der Letzten Generation seien 50 Klimakleber bei den Protesten auf den Straßen Berlins von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Ein Sprecher der Polizei konnte das gegenüber dem KURIER bisher nicht bestätigen. Entsprechende abschließende Zahlen lägen erst am Mittwoch vor, hieß es.

15.30 Uhr: 16 Blockaden schnell aufgelöst, mehrere Festnahmen

Laut Polizei wurden die meisten Blockaden von den Beamten recht schnell beseitigt. 16 Blockaden seien „meist sehr schnell“ beseitigt worden. Einzig an der Prenzlauer Allee Ecke Danziger Straße habe es mehrfach Blockadeversuche gegeben, die immer wieder zu Verkehrsbehinderungen geführt hätten. Mehrere Personen seien festgenommen worden.

13.57 Uhr: Auch positive Reaktionen zu den Klima-Protesten

Trotz vieler Wut und schwacher Nerven, werden die Proteste der Klimakleber auch positiv aufgenommen. Der Polizist Oliver von Dobrowolski, der selbst privat wegen der Klima-Proteste im Stau stand, hatte damit kein Problem. „Abgesehen davon, dass KEINE Rettungsgasse gebildet wurde, waren alle Betroffenen entspannt, niemand hat gehupt oder war - soweit wahrnehmbar - aggro. Auch die Polizist:innen vor Ort agierten ruhig, besonnen, professionell“, schreibt der Kriminalhauptkommissar im Kurnachrichtendienst Twitter. „Und meinen Termin habe ich noch easy geschafft.“

Er sieht hinter der Aufregung vor allem Politik und Medien. Berlin begegne Protesten allgemein entspannt und fordert Autofahrer zur Besonnenheit auf: „Tut nicht so, als würdet ihr ohne Klimaprotest durch den Verkehr gleiten wie das heiße Messer durch die Butter.“ Zudem warnte er vor vermeintlichen Notwehraktionen. Die könnten mitunter zum Verlust des Führerscheins führen.

13.13 Uhr: „Letzte Generation“ mit Blockaden zufrieden

Die Aktivistinnen und Aktivisten der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ haben eine positive Bilanz ihrer Aktion, Berlin zum Stillstand zu bringen, gezogen. „Wir haben es dadurch auf jeden Fall geschafft, unsere Botschaft rauszusenden“, sagte Sprecherin Aimée van Baalen am Dienstag in der Sendung „Frühstart“ der Sender RTL und ntv.

Die Gruppe sei in sehr vielen Beiträgen vorgekommen, habe dort über den Klimaschutz sprechen können und darüber, „dass die Politik einfach gerade nicht genug tut und wissentlich die Verfassung bricht“. Van Baalen zeigte ich davon überzeugt, dass das die Bevölkerung und die Zuschauenden beeinflusse.

12.17 Uhr: Verkehr rollt in den meisten Gegenden wieder

Die meisten Blockaden der Klimakleber in Berlin wurden durch die Polizei geräumt. Die Verkehrsinformationszentrale Berlin meldet daher, dass der Verkehr in der Hauptstadt wieder weitgehend normal fließe. Nur an wenigen Stellen zeigt der Übersichtsplan derzeit noch Staus an.

12.14 Uhr: Laut Polizei mehr als 300 Kräfte gegen Klimakleber im Einsatz

Laut eines Polizeisprechers sind derzeit rund 300 Einsatzkräfte im Rahmen der Protestaktionen der Klimakleber eingesetzt. Am Morgen seien es zunächst 170 Polizisten gewesen.

12.10 Uhr: Wissing vor Gespräch mit Klimaklebern: „Null Toleranz für Straftäter“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte wenige Stunden vor einem Treffen mit den Klimaaktivisten am Dienstagmorgen im Deutschlandfunk: „Menschen, die sauer sind in Deutschland, die die Nase voll haben von Im-Stau-Stehen, weil andere die Straße blockieren, die wollen, dass eine Regierung redet und Argumente ausgetauscht werden.“ Klar sei aber, dass es so nicht weitergehen könne. „Natürlich habe ich null Toleranz für Straftäter“, so Wissing.

11.45 Uhr: Verkehr in Berlin zeitweise an mehr als 20 Stellen durch Klimakleber blockiert

Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben am Dienstagvormittag in Berlin erneut wichtige Straßen und Kreuzungen blockiert. Nach Angaben einer Sprecherin gab es mindestens zwei Dutzend Aktionen im gesamten Stadtgebiet, die gegen 7.45 Uhr losgegangen seien. Es seien mehrere Stadtautobahnen und wichtige Kreuzungen betroffen. Überall seien Einsatzkräfte vor Ort und es liefen Maßnahmen.

11:40 Uhr: Klima-Oma von Pöbel-Passant geschubst

Laut „Letzter Generation“ würden in Berlin Menschen aller Altersgruppen protestieren. Es habe Zustimmung aber auch Pöbeleien gegeben. Eine ältere Dame sei von einem Autofahrer geschubst worden und auf den Kopf gefallen. Eine Polizeisprecherin konnte den Fall zunächst nicht bestätigen. Die Aktivisten stellten jedoch ein Foto aus dem Nachgang der Aktion online, das die Klima-Oma zeigen soll.

11:37 Uhr: Hunderte Strafverfahren in den vergangenen Wochen eröffnet

Die Klimagruppe „Letzte Generation“ hat ihren Protest seit dem 19. April in der Hauptstadt weiter verstärkt. Die Polizei registrierte nach ersten Angaben vom vergangenen Freitag seitdem 80 Straßenblockaden. Es seien bislang 708 Straf- und 431 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden. In der vergangenen Woche waren täglich mehrere Hundert Polizisten im Einsatz, um Blockaden zu verhindern oder zügig zu beseitigen.

11.30 Uhr: Letzte Generation will Berlin mit fünf Protestmärschen lahmlegen

Die Klimaaktivisten der Letzten Generation wollen mit fünf Protestmärschen den Verkehr in Berlin in dieser Woche zusätzlich behindern. Die fünf Orte und Zeiten sind:

Orte und Zeiten der Klimaprotest

  • Dienstag, 15 Uhr, Brandenburger Tor
  • Mittwoch, 11 Uhr, St.-Thomas-Kirche
  • Donnerstag, 15 Uhr, Brandenburger Tor
  • Freitag, 15 Uhr, Brandenburger Tor
  • Samstag, 15 Uhr, Brandenburger Tor

11.15 Uhr: Polizei schneidet Klimakleber mit Trennschleifer von der Fahrbahn 

Auch am Kaiserdamm ließen sich die Klimakleber nicht so einfach von der Fahrbahn lösen. Die Polizei hat deshalb einen Protestierenden mit einem Trennschleifer von der Fahrbahn gelöst. Das Tiefbauamt repariert derweil die Fahrbahn.

Um 11:34 Uhr meldete die Polizei Vollzug. „Das Tiefbauamt hat die Arbeiten beendet und der Verkehr fließt wieder auf allen drei Spuren“, schrieben die Beamten bei Twitter.

11.03 Uhr: Weitere Blockaden der Klimakleber am Sachsendamm und an der Hauptstraße

Wie die Polizei Berlin meldet, gibt es neue Blockaden der Klimakleber am Sachsendamm und im Bereich der Dominicusstraße Ecke Hauptstraße. Die Beamten sind bereits vor Ort und versuchen den Protest von der Fahrbahn zu entfernen. 

Am Hohenzollerndamm Ecke Rudolstädter Straße hingegen sind die Maßnahmen beendet und der Verkehr rollt wieder.

10:35 Uhr: Polizei lässt Klimaaktivisten von der Fahrbahn flexen

An der Sonnenallee musste die Polizei Verstärkung von Tiefbauamt anfordern. Dort klebte ein Klimakleber so fest am Asphalt, dass er von der Fahrbahn geflext werden musste. Aktuell ist der Bereich noch nicht wieder freigegeben.

10.32 Uhr: Protestierender klebt an Mietwagen fest

Derweil klebt laut Angaben der Polizei ein Klimaaktivist auf der Rudolf-Wissell-Brücke an einem Mietwagen fest. Der Verkehr auf der A100 wird dadurch derzeit blockiert.