Protestierende beim Gedenkmarsch zum 9. Mai in Berlin.
Protestierende beim Gedenkmarsch zum 9. Mai in Berlin. Markus Schreiber/AP

In Berlin wollen Russen und andere mit ihnen sympathisierende Menschen am Dienstag zum sogenannten Tag des Sieges der sowjetischen Opfer des Zweiten Weltkrieges gedenken. Am Sowjetischen Ehrenmal Berlin in Treptow werden daher viele Vertreter russischer Organisationen und Vereine und ihrer Unterstützer in Deutschland erwartet. Das Gedenken steht dabei im Schatten des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Proteste von Ukrainern und ihren Unterstützern werden ebenfalls erwartet.

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17.45 Uhr: Polizei spricht von friedlichem Verlauf und nennt Teilnehmerzahlen

Rund 400 Menschen nahmen nach Polizeiangaben an der Veranstaltung am Sowjetischen Ehrenmal teil. Hunderte Menschen erinnerten mit einem Gedenkmarsch vom Brandenburger Tor über die Straße des 17. Juni zu dem Ehrenmal an die gefallenen Soldaten.

Rund 1300 Menschen waren dazu erwartet worden. Nach Polizeiangaben wurde diese Zahl nicht erreicht. Nach ersten Schätzungen sprach sie von etwa 500 Teilnehmern am Ehrenmal. Nach Angaben eines Polizeisprechers verliefen die Veranstaltungen bis zum Nachmittag „in einem friedlichen Rahmen“.

17.37 Uhr: Auch Komiker Uwe Steimle gedachte am 9. Mai mit Egon Krenz und russischer Delegation

Der sächsische Komiker Uwe Steimle lief am Dienstagmorgen auch beim Gedenken zum 9. Mai am Sowjetischen Ehrenmal mit. Er war zusammen mit Egon Krenz und der Delegation der russischen Botschaft zu sehen, wie Fotos unseres Reporters vor Ort zeigen. Steimle war bereits zuvor durch andere fragwürdige Proteste gegen die Corona-Maßnahmen und gegen die Unterstützung der Ukraine aufgefallen.

Uwe Steimle gedachte in Treptow gemeinsam mit Egon Krenz.
Uwe Steimle gedachte in Treptow gemeinsam mit Egon Krenz. Morris Pudwell

17.10 Uhr: Kriegsgegner wollen in Mitte demonstrieren

Gegen 17 Uhr haben sich am Nachmittag Teilnehmer einer Antikriegsdemo zusammengefunden. Unter dem Motto „Kriegstreiberei von Grünen und Co stoppen“ wollten sich Aktivisten der Gruppe „Rheinmetall entwaffnen“ vor der Parteizentrale der Grünen treffen und von dort zum Pariser Platz ziehen. 

15.40 Uhr: Nachtwölfe treffen am Sowjetischen Ehrenmal ein - Gedenkteilnehmer jubeln mit „Russland“-Rufen

Mitglieder der prorussischen Motorradgang Nachtwölfe sind am Dienstagnachmittag am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow ein getroffen. Dort wurden die Unterstützer des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges von Russland in der Ukraine mit „Russland“-Rufen empfangen. Dabei durften die russischen Nachtwölfe wegen Einreiseverboten gar nicht in die EU. Stattdessen kamen nur ein paar wenige Teilnehmer aus Polen, Tschechien und Deutschland.

15.35 Uhr: Mindestens eine Festnahme bei Gedenkveranstaltungen zum 9. Mai

Laut Beobachtungen eines Reporters vor Ort, ist mindestens ein Teilnehmer des Gedenkens von der Polizei Berlin festgenommen worden. „Mindestens eine Person wurde in Handschellen abgeführt. Er wehte mit einer Fahne, wollte es nicht unterlassen“, so ein KURIER-Reporter vom Gedenken.

Der Mann wurde festgenommen.
Der Mann wurde festgenommen. Morris Pudwell

15.19 Uhr: Ukraine-Unterstützer beleidigt

Im Treptower Park musste die Polizei bei einer „verbalen Auseinandersetzung“ einschreiten, wie ein Polizeisprecher sagte. Nach Beobachtung eines dpa-Reporters rief die Masse drei pro-ukrainischen Aktivisten, die sich als Mitglieder der russischen Opposition bezeichneten und ukrainische Fahnen schwenkten, „Nazis raus“ entgegen.

14.55 Uhr: Gedenken laut Polizei weitgehend friedlich bisher

Die Gedenkveranstaltungen zum 9. Mai in Berlin sind trotz vereinzelter Wortgefechte bisher größtenteils friedlich verlaufen. „Alle bisherigen Versammlungen und die Kranzniederlegung des russischen Botschafters verliefen überwiegend störungsfrei“, hieß es von der Polizei dazu.

14.21 Uhr: Rund 400 Teilnehmer nahmen an Gedenken in Treptow teil

Laut Polizeiangaben nahmen am Vormittag rund 400 Personen am Gedenken zum „Tag des Sieges“ in Treptow teil. Dort hatte auch der russische Botschafter Sergej J. Netschajew am Dienstag einen Kranz niedergelegt. Das Gedenken verlief laut Polizei bisher weitestgehend ruhig. 

14.13 Uhr: Einzelne verbale Auseinandersetzungen zwischen Ukrainern und Russen bei Gedenken

Am Rande des Gedenkens zum 9. Mai kommt es immer wieder zu kleinen verbalen Auseinandersetzungen zwischen russischen Teilnehmern des Gedenkens und ukrainischen Protestierenden, wie einige Videos aus den sozialen Netzwerken zeigen. 

14.02 Uhr: 9. Mai erlebt einen Bedeutungswandel

Durch den Krieg in der Ukraine erlebt auch das Gedenken zum Tag des Sieges einen Bedeutungswandel. Durch den Krieg wird der Unterschied zwischen dem moralischen Anspruch Russlands, die Welt vom Faschismus gerettet zu haben, und der Realität mit den russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine immer größer. Über das Gedenken sprach dazu Peter Althaus mit der Historikerin Juliane Fürst. 

13.21 Uhr: Auch im Tiergarten ukrainischer Protest

Auch beim Gedenken am Sowjetischen Ehrenmal gibt es vereinzelte Proteste von Ukrainern und ihren Unterstützern. So zeigte unter anderem ein junge Frau die ukrainische Flagge, die bei dem Gedenken erlaubt ist. 

13.05 Uhr: Demonstranten dürfen nur grüppchenweise zum Ehrenmal im Tiergarten

Die Polizei lässt die Demonstranten eines Protestmarsches nur grüppchenweise zum Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten. Die Beamten durchsuchen die Personen dabei nach Fahnen und anderen Symbolen mit russischer Bedeutung. Der Marsch der ein großes Transparent mit dem russischen Schriftzug „Unsterbliches Regiment“ zeigt, zeigt Bilder von im Zweiten Weltkrieg auf sowjetischer Seite kämpfenden und verstorbenen Verwandten.

Die Aktion „Unsterbliches Regiment“ hatte sich vor allem im Putin-Russland entwickelt, weshalb es daran erhebliche Kritik gibt.

Ein Gericht hatte gestern die Rechtmäßigkeit des Flaggen-Verbotes bestätigt, da sie als Zeichen der Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gewertet werden können. 

12.32 Uhr: Polizei nimmt Nachtwölfen Flaggen ab

Die Berliner Polizei hat einigen Mitgliedern der prorussischen Motorradgang Nachtwölfe am Berliner Ehrenmal an der Straße des 17. Juni die Flaggen abgenommen, wie unser Reporter Andreas Kopietz berichtet. 

12.15 Uhr: Polizei verspricht strenge Kontrollen in Berlin

Bei bestem Wetter wollen offenbar sehr viele Menschen am 9. Mai in Berlin dem Ende des 2. Weltkrieges in Europa gedenken. Die Berliner Polizei sichert deshalb zu, dass sie streng kontrollieren wolle und auf die Einhaltung der Verbote achten werde. 

12.11 Uhr: Obernachtwolf im Porträt

Einst war der Chef der Motorradgang der Nachtwölfe Türsteher in West-Berlin. Dann ging Alexander Soldastanow zurück nach Russland und wurde zum Anführer der ultranationalistischen Motorradgang „Nachtwölfe“, die nun in Berlin jedes Jahr am 9. Mai die Stadt an den „Tag des Sieges“ erinnern will. Er ist zwar dieses Jahr in Berlin gar nicht dabei, dennoch hat unsere Kollegin Stefanie Hildebrandt ihn sich einmal genauer angeschaut. Hier ist ihr Feature.

12.01 Uhr: Nur ein einsamer Panzer bei Moskauer Parade

Der Mangel an Kriegsgerät durch den ausbleibenden Erfolg der russischen Armee in der Ukraine macht sich nun auch bei der großen Siegesparade in Moskau bemerkbar. Ein einziger kümmerlicher Panzer des Typs T-34 fuhr über den Roten Platz. Das Modell ist ein Museumsstück aus dem Zweiten Weltkrieg. In den Vorjahren gab es Dutzende Panzer verschiedener Typen. Auch sonst war die Parade sehr unterbesetzt und dauerte auch nur wenige Minuten. Putin hielt unterdessen eine Rede, in der er die üblichen Propaganda-Phrasen wiederholte.

11.48 Uhr: Ukrainischer Superman protestiert

Am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow haben am Morgen auch einige Ukrainer ihren Weg zum Gedenken gefunden. Ein Mann erschien am Ehrenmal auch in einem Superman-Kostüm und trug als Umhang eine ukrainische Flagge. Anders als russische Flaggen, sind ukrainische Flaggen am Ehrenmal erlaubt.

Superman kam mit ukrainischer Flagge zum Ehrenmal.
Superman kam mit ukrainischer Flagge zum Ehrenmal. Morris Pudwell

11.32 Uhr: Ausnahme von Flaggenverbot für Delegation der russischen Botschaft

Die Berliner Polizei ignoriert das eigene Verbot für das Tragen russischer Symbole am Sowjetischen Ehrenmal für eine Delegation der russischen Botschaft. So wird den Mitgliedern der Delegation das Tragen des Georgsbandes erlaubt. „Diese Personen gehören zu einer offiziellen Delegation der russischen Botschaft und sind für die Zeit der Veranstaltung von dem Verbot des Tragens ausgenommen“, schreibt die Berliner Polizei auf Twitter.

11.20 Uhr: Nachtwölfe sollen bald kommen

Die Putin-Rocker der Nachtwölfe werden nach Angaben eines Sprechers der Berliner Polizei für den späten Vormittag in Berlin erwartet. „Sie fahren derzeit durch Brandenburg und werden die Stadtgrenze offenbar über die B96 bei Selchow passieren und dann über den Tempelhofer Damm zum Sowjetischen Ehrenmal auf der Straße des 17. Juni fahren, um Blumen niederzulegen. Anschließend soll es zum Ehrenmal im Treptower Park gehen. Die Nachtwölfe werden von uns eng begleitet“, sagte der Polizeisprecher.

11.02 Uhr: Putin hält Rede zum „Tag des Sieges“ in Moskau

Russlands Präsident hat derweil in Moskau eine Rede zum Tag des Sieges gehalten. Darin rechtfertigt er den Angriff auf die Ukraine und spricht von einem Krieg – jedoch nicht etwa gegen die Ukraine, sondern gegen Russland! Mehr dazu im Bericht.

10.20 Uhr: Egon Krenz gedenkt am Ehrenmal Treptow zum 9. Mai mit russischem Botschafter

Der letzte Generalsekretär des Zentralkomitees der SED in der DDR, Egon Krenz, hat am Dienstagmorgen pflichtbewusst am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow am „Tag des Sieges“ den sowjetischen Opfern des Zweiten Weltkriegs gedacht. Krenz kam dabei in einem Pulk zusammen mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew.

Egon Krenz (rechts) gedachte in Treptow gemeinsam mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew.
Egon Krenz (rechts) gedachte in Treptow gemeinsam mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew. Morris Pudwell

9.51 Uhr: Nachtwölfe werden erwartet

Mitglieder der russisch-nationalistischen Rockergruppe „Nachtwölfe“ wollen sich auch auf den Weg nach Berlin machen. Die Gruppe gilt als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin, im benachbarten Brandenburg kam sie bereits an. In Berlin sollen sie wohl am Mittag eintreffen.

9 Uhr: Zeigen von russischen Flaggen bleibt verboten

Bei den Kundgebungen in der Hauptstadt bleibt das Zeigen von russischen Flaggen und Symbolen verboten. Das entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) am Montag und bestätigte damit eine Regelung der Berliner Polizei. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gilt das Zeigen der russischen Symbole als Zeichen der Unterstützung für den Krieg.

8.30 Uhr: Polizei erwartet viele Teilnehmer zu Gedenken am Platz des 18. März

Auch am Dienstag begleitet die Berliner Polizei mit einem Großaufgebot mehrere Veranstaltungen zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 78 Jahren. Am 9. Mai feiert Russland traditionell den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland. Einer der Einsatzschwerpunkte wird der Aufzug zum Gedenken an die gefallenen sowjetischen Soldaten während des Zweiten Weltkriegs am Platz des 18. März sein. Die Veranstalter erwarten dort laut Polizei etwa 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Insgesamt sind laut Polizei in der Stadt mehr als ein Dutzend Veranstaltungen angemeldet.