„Letzte Generation“: Jetzt redet die Kartoffelbrei-Aktivistin nach Attacke gegen Monet-Gemälde: „Hausverbot macht mich ehrlich traurig“
Es sei eine der schönsten Ausstellungen, die sie gesehen habe, so Mirjam Herrmann, die ein Kunstwerk attackierte.

Die Klimabewegung „Letzte Generation“ ist für extreme Aktionen bekannt, die sehr viel Aufmerksamkeit erregen. Teilnehmer kleben sich auf Straßen und Autobahnausfahrten fest, und nun haben einige der Klimakämpfer millionenschwere Gemälde in Museen beworfen: Tomatensuppe gegen ein Van-Gogh-Bildnis in London und Kartoffelbrei auf ein Monet-Kunstwerk im Barberini-Museum in Potsdam. Selbst viele Leute, die sich mit den Zielen der Klimabewegung identifizieren, halten solche Aktionen für überzogen. Die Teilnehmer müssen mit strafrechtlichen Konsequenzen und Schadenersatzforderungen rechnen.
„Letzte Generation“-Aktivistin bezeichnet Barberini-Schau als „eine der schönsten Ausstellungen“, sie sie gesehen habe
Eine der Aktivistinnen erklärt nun in einem Interview, warum sie das Monet-Gemälde im Potsdamer Barberini-Museum bewarf, obwohl die Schau „eine der schönsten Ausstellungen“ gewesen sei, „die ich je das Glück hatte zu sehen“. Dieses Glück haben andere Besucherinnen und Besucher derzeit nicht, denn das Museum bleibt nach der Aktion aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen.
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Im Tagesspiegel sagt die Jura-Studentin Mirjam Herrmann nun, sie habe „Angst vor den rechtlichen Folgen“ und hoffe, „möglichst viel davon vor Gericht abwenden zu können“. Viel mehr Angst bereiteten ihr aber die „Folgen der Klimakatastrophe für mich und die ganze Gesellschaft“. Aus diesem Grund werde sie „weiter Widerstand leisten, um den Kurs der Regierung in Richtung Überleben zu ändern“.
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„Letzte Generation“ steht bereits vor Gericht, nachdem sie sich an der Autobahn abseilte
Tatsächlich muss sich die Passauer Klima-Aktivistin bereits seit einem Jahr vor Gericht verantworten, nachdem sie sich im vergangenen Jahr mit anderen „Letzte Generation“-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern an der Autobahn 96 abseilte, um gegen die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) zu protestieren. Ihr gehe es darum, dass „möglichst viele Menschen das Problem wirklich auch emotional verstehen. Und so ins Handeln kommen können.“ Das habe die Aktion im Barberini-Museum erreicht, meint Mirjam Herrmann. „Ehrlich traurig“ mache sie das Hausverbot, dass sie im Barberini-Museum erhalten wird.
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Aber was seien „diese Gemälde noch wert, wenn wir uns um Essen streiten müssen, weil 2050 ein Drittel der Ernten in Deutschland ausfallen und große Teile der Erde unbewohnbar sind?“, erklärt die Klimaaktivistin – und versichert, sie und ihre Mitstreiter hätten sich vor der Kartoffelbrei-Aktion „vergewissert, dass das Bild sicher hinter Schutzglas ist“.