News aus dem Berliner Zoo
Kuschelig, süß und teuer: Zoo-Lieblinge Pit und Paule werden vier!
Die beliebten Panda-Zwillinge werden am Donnerstag schon vier Jahre alt. Doch wie viele Geburtstage werden sie noch im Berliner Zoo feiern?

Die Pandas Pit und Paule zählen zu den Lieblingen im Berliner Zoo. Am 31. August feiern sie ihren vierten Geburtstag. Dabei sollten sie eigentlich längst in China sein. Wie geht es weiter mit ihnen?
Vier Jahre Pit und Paule
Das Entzücken vor dem Gehege der Panda-Zwillinge Pit und Paule ist groß. An einem Tag Anfang August jauchzen Kinder vor Freude, Besucher schlagen beglückt die Hände vors Gesicht und machen eifrig Fotos, während sie dicht gedrängt vor der Glasscheibe stehen. Die zwei Pandas scheint der Hype um sie wenig zu beeindrucken: Einer frisst unablässig Bambus, der andere hängt in einer etwas unbequem aussehenden Position mit den Vorderbeinen über einem Holzbalken und schläft. Seit kurzem sei das seine Lieblingsposition, sagt Tierpfleger Marvin Dufke.
Auch wenn sie – verglichen mit Menschenjahren – mittlerweile zu stattlichen Teenagern herangewachsen sind, versetzen Pit und Paule Panda-Fans nach wie vor in helle Aufregung. Am 31. August feiern sie ihren vierten Geburtstag im Zoo. Zum Vierjährigen der Zwillinge soll es spezielle Aktionen für Besucherinnen und Besucher geben – und eine Panda-gerechte Torte für Pit und Paule.

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Ausreise von Pit und Paule verzögert sich
Dabei sollten die Tiere eigentlich längst nicht mehr in Berlin weilen, sondern in die Aufzucht- und Forschungsstation im chinesischen Chengdu umgezogen sein. So sieht es der Vertrag mit den chinesischen Geschäftspartnern vor. Nicht nur die erwachsenen Tiere, auch der im Ausland geborene Nachwuchs gehört China.
Schuld an der Verzögerung sei die Corona-Pandemie mit ihren Reiseeinschränkungen, erklärt Zoodirektor Andreas Knieriem. Dadurch sei bei den weltweiten Rückführungen von Panda-Jungtieren eine Art „Stau“ entstanden. Die Ausreise der Panda-Brüder verzögere sich auf unbestimmte Zeit. „Wir hoffen, dass es in den nächsten zwölf Monaten dazu kommt“, sagt Knieriem.
Große Pandas gelten nicht nur als niedlich, sie sind auch äußerst selten. In freier Wildbahn lebten im Jahr 2015 – laut World Wide Fund For Nature (WWF) das Jahr mit der letzten bestätigten Zählung – etwas mehr als 1800 Große Pandas in China. In Zoos waren es 2019 weltweit 600. Da die Tiere ausgesprochene Sex-Muffel und die Weibchen nur drei Tage im Jahr fruchtbar sind, ist eine Vermehrung bereits in freier Wildbahn schwierig. Dass im Jahr 2019 eine Paarung zwischen Pit und Paules Eltern Meng Meng und Jiao Qing gelang, war daher eine kleine Sensation und ein wichtiges Symbol für den Artenschutz. Die vier Bären sind deutschlandweit die einzigen ihrer Art.
Für niedliche Bewohner soll auch nach Pit und Paules Auszug gesorgt werden: „Nachwuchs ist wieder geplant“, versichert der Direktor.
Die Zoo-Stars Pit und Paule haben Knut überholt
„Wir haben sogar die Besucherzahlen von Knut übertroffen“, sagt Knieriem. Die Geburt des Eisbärjungen Knut bescherten dem Zoo knapp 3,2 Millionen Besucher im Jahr 2007 (2006 waren es rund 2,5 Millionen). Im Geburtsjahr von Pit und Paule (2019) waren es rund 3,7 Millionen Besucher, im Jahr 2022 rund 3,6 Millionen.
Zweimal am Tag gibt es eine kommentierte Fütterung der Pandas, im Zoo-Shop dominiert von Panda-Socken über Panda-Kuscheltiere und Panda-USB-Sticks das Schwarz-Weiß. Sogar die Anlage, der sogenannte Panda Garden, ist Knieriem zufolge strategisch so gebaut worden, dass man vom Zoo-Eingang aus schnell zu ihm gelangt.

Die Pandas sind ganz schön teuer!
Doch für die Haltung der Pandabären nimmt der Zoo auch sehr viel Geld in die Hand, nicht zuletzt beim Futter. „Der Bambus kostet extrem viel Geld“, sagt Knieriem. Hinzu kommen die Kosten für den sogenannten Kompensationsbeitrag, den der Zoo China für die vier Tiere zahlt. Rund eine Million US-Dollar bekommen die Chinesen pro Jahr, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist.
Knieriem will sich zu den Zahlen nicht äußern und macht auch zu den Jungtieren keine Angaben, sagt aber, dass sich die Kosten in 70 Prozent für Panda-Artenschutzprojekte, 20 Prozent für die Forschung in Chengdu und 10 Prozent für die chinesische Verwaltung aufteilen.

Die Politik mit den Pandas
Das Land der Mitte überlässt die Bären aus eigener Zucht nur ausgewählten Ländern. Panda-Diplomatie wird das auch genannt. Kritiker sagen, dass China Pandabären als Belohnung für Länder einsetzt, mit denen es Handelsabkommen unterzeichnet, wie Sarah Eaton, Professorin für Transregionale Chinastudien an der Humboldt-Universität, erklärt. Pandas seien nie der entscheidende Faktor in den bilateralen Beziehungen zwischen China und anderen Ländern, aber sie dienten als ein starkes Symbol für guten Willen und Freundschaft, sagt Eaton.
Für Knieriem spielt das politische Geschäft mit den Pandas eigenen Angaben zufolge keine Rolle – und selbst wenn: „Solange es nach demokratischen Regeln abläuft, unterstützen wir in der Politik alles, was gut für den Naturschutz ist.“ Auch wenn es eine teure Angelegenheit sei, gebe er für den Erhalt der Pandas „mit gutem Gewissen“ Geld aus. Der Zoo finanziert sich eigenen Angaben zufolge aus Eintrittsgeldern und Spenden und trägt allein die Kosten für die Pandas.
Süßer Rückblick: So klein waren Pit und Paule mal!
Anlässlich ihres vierten Geburtstages veröffentlichte der Berliner Zoo jetzt ein schnuckeliges Video auf Instagram. Hier können ihre Fans auf die bisherigen Highlights im Leben der Zwillingspandas zurückblicken …