Kurztrip Berlin: Fünf Geheimtipps für junge Leute
Berlin ist mehr als nur der Fernsehturm und das Rote Rathaus. Diese fünf Tipps geben Einblick in die „echte“ Hauptstadt.

Berlin ist wohl eine der buntesten und vielseitigsten Städte, die Deutschland zu bieten hat. Die Hauptstadt zieht jährlich Millionen von Touristen an, die sich an den bekanntesten Wahrzeichen tummeln. Wer keine Lust hat, sich in Warteschlangen die Beine in den Bauch zu stehen und trotzdem das wahre Berlin erleben möchte, sollte unbedingt weiterlesen.
1. Stadtrundfahrt für Sparfüchse: Mit dem ÖPNV zu Berlins wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Der erste Berlin-Geheimtipp bezieht sich auf Bustouren und die typischen Berliner Sehenswürdigkeiten. Hop-on/Hop-off-Bustouren sind wohl den meisten Menschen ein Begriff – man kauft sich eine (meist kostenintensive) Fahrkarte, setzt sich in einen entsprechenden Bus und fährt auf der Tour zu den wichtigsten Attraktionen der Stadt.
Wer hier sparen und trotzdem alles Wichtige sehen möchte, sollte statt nach den typisch roten oder grünen Hop-on/Hop-off-Bussen lieber nach den typisch gelben BVG-Bussen Ausschau halten!
Ein Geheimtipp, den viele bei ihrem Besuch in Berlin nicht im Kopf haben: Die BVG-Buslinien 100, 200 und 300. Für etwa drei Euro lassen sich mit jeder Linie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken. So fährt die Buslinie 100 beispielsweise am Fernsehturm oder der Siegessäule vorbei. Die 200 fährt weiter in den Osten, sodass sich beispielsweise der Checkpoint Charlie erkunden lässt. Buslinie 300 fährt sogar bis zur Warschauer Straße.
2. Hauptstadt mal anders – Alternatives Berlin: Rundgang
Der nächste Berlin-Geheimtipp zielt eher auf eine Städtetour zu Fuß ab. Wer laufen, sich aber nicht verlaufen will, kann einen geführten Stadtrundgang buchen.
Um dabei das „echte“ Berlin zu entdecken, bietet sich die Führung „Alternatives Berlin: Rundgang“ an. Hier werden statt typischen Sehenswürdigkeiten die urbanen Szenen Berlins erkundet: Street-Art, Döner-Historie, Hausbesetzungen und vieles mehr sind Themen dieser alternativen Städteführung.
In vier Stunden lassen sich so multikulturelle Bezirke wie Friedrichshain, Kreuzberg, Neukölln und Co. erkunden. Aber keine Angst: Auch Stadtteile wie Mitte und Prenzlauer Berg kommen nicht zu kurz und runden die bunte Mischung ab.
3. Shopping am Sonntag: Die Flohmärkte am Mauerpark und auf dem RAW-Gelände
Zwei Märkte, die selbst für manche Berliner ein Geheimtipp sind: Die Flohmärkte am Mauerpark und auf dem RAW-Gelände. Während sich der erste in der Nähe der Eberswalder Straße befindet, liegt der zweite ziemlich nah am S-Bahnhof Warschauer Straße.
Auf beiden Geländen finden sich unzählige Stände, an denen Privatpersonen und Unternehmen all das verkaufen, was sie eben verkaufen wollen: Kleidung, Kunst, Schmuck, Lebensmittel, Kerzen … Die Liste ist schier endlos.
Besonders im Sommer lohnt sich der Besuch am Mauerpark, da hier neben dem Flohmarkt auch eine riesige Freiluft-Karaoke stattfindet, an der alle teilnehmen können, die Lust haben. Außerdem gibt es viele Bars und Restaurants in unmittelbarer Umgebung.
Aber Achtung: Da hier auch die Berliner selbst unterwegs sind, ist dieser Tipp wohl nicht mehr allzu geheim. Wer Probleme mit großen Menschenmassen hat, sollte nicht zu Stoßzeiten gehen.
4. Essen in Berlin: Was es außer Currywurst sonst noch gibt
Wenn es um Berlin-Geheimtipps geht, darf etwas zu essen kaum fehlen. Die Hauptstadt ist wohl am bekanntesten für Currywurst und Döner. Dass Berlin aber auch ein Hotspot für multikulturelles Essen der Extraklasse ist, vergessen viele. Was sich deshalb definitiv lohnt: Ein Besuch auf der Thaiwiese in Wilmersdorf.
Im dortigen Preußenpark findet jedes Wochenende Deutschlands größter Thai-Streetfoodmarkt statt. Hier gibt es authentische Thai-Küche, die frisch – teilweise auch direkt vor Ort – zubereitet wird.
Der Park wird auch „Little Thailand“ genannt, der Name ist Programm: So wird beispielsweise auch, wie in Thailand üblich, auf dem Boden gegessen. Der Thaipark öffnet von April bis Oktober von 10.00 bis 20.00 Uhr.
5. Angewandte Chemie in der Zyankali-Bar
Zuletzt ein Berlin-Geheimtipp für spätere Stunden: Wer Lust hat auf ein Barerlebnis der anderen Art, sollte mal in der Zyankali-Bar in Kreuzberg vorbeischauen.
Sie befindet sich nicht nur im beliebten Bergmannkiez, sondern überzeugt auch durch ein untypisches Konzept: Statt in herkömmlichen Gläsern werden die Cocktails in Reagenzgläsern und Erlenmeyerkolben serviert. Anstelle von Bänken gibt es alte Krankenhausbetten. Das ganze Interieur erinnert an ein Labor der besonderen Art.
Neben eigens kreierten Cocktails kann die Bar auch mit einem breiten Angebot an Spirituosen, hauseigenen Likören und anderen Getränken überzeugen.
Fazit: Berlin kann mehr als Siegessäule und Brandenburger Tor
Berlin ist eine Stadt, die an Abwechslung und Diversität kaum zu überbieten ist. Wer das „echte“ Berlin erleben möchte, sollte dabei lieber Abstand von den altbekannten Attraktionen nehmen und sich auf urbanere Wege trauen. Der Ausflug wird sich sicher lohnen.