Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm (Archivbild)
Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm (Archivbild) imago/Future Image

Alle sollen Energie sparen. Dennoch wollen Geschäftsleute am Ku’damm, dass die Prachtmeile auch in diesem Jahr eine große Weihnachtsbeleuchtung bekommt. Nur, wer soll das bezahlen? Sponsoren müssen her und man will Spenden sammeln. Damit es nicht heißt: Advent, Advent – kein Lichtlein brennt.

„Wir würden es sehr bedauerlich finden, wenn der Ku’damm in der kommenden Weihnachtszeit dunkel bleibt“, hieß es in einem Aufruf der AG City, des Zusammenschlusses der Geschäfte, am Dienstag. Die Menschen bräuchten gerade in der besinnlichen Zeit Hoffnung und Zuversicht. Gebeten wurde um finanzielle Unterstützung, „damit der Kurfürstendamm auch in diesem Jahr wieder zu einem funkelnden Weihnachtswintermärchen wird“.

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Kein Geld vom Senat für die Lichterketten

Die AG City kritisierte, dass es vom Senat kein Geld gebe. Dabei gehe es bei der Beleuchtung kaum ums Energiesparen. Die modernen LED-Lämpchen verbrauchten nur Strom für 8000 bis 10.000 Euro, das sei „ein Bruchteil der Gesamtkosten“. Zudem wolle man die Stromkosten in diesem Jahr noch mal halbieren. Das Teuerste sei der Auf- und Abbau von 140 Kilometern Lichterketten in den Bäumen an der kilometerlangen Strecke entlang des Ku’damms und der Tauentzienstraße. Wie hoch die Gesamtkosten genau sind, wurde nicht gesagt. Es soll um mehrere Hunderttausend Euro gehen.

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Auch im vergangenen Jahr hatte es lange Ungewissheit gegeben. Der Senat hatte erst nach Diskussionen und wegen der Corona-Pandemie etwa die Hälfte der Kosten übernommen. Die andere Hälfte kam von den Geschäften und Sponsoren. In diesem Jahr hatte der Senat wegen der Energiekrise appelliert, private Lichter und die weihnachtliche Beleuchtung zu reduzieren, damit nennenswerte Einsparungen erreicht werden.

Die Bürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Kirstin Bauch (Grüne), kritisierte, für den Ku’damm sei wegen der touristischen Bedeutung der Weihnachtsbeleuchtung nicht der Bezirk, sondern das Land verantwortlich – und das solle auch Geld zuschießen. Es gebe weiterhin Beratungen mit der AG City, dem Senat und den Tourismuswerbern. Man versuche, Sponsoren zu finden, um zumindest eine „Grundbeleuchtung“ sicherzustellen.