Nabu-Aktion überrascht
Krasses Ergebnis der Vogelzählung in Berlin: Lesen Sie mal, welche Piepmatz-Population sich verdoppelt hat
Die Spitzenposition bei der Vogelzählung belegte allerdings auch in diesem Jahr wieder ein alter Bekannter.

Die meisten haben ihn noch nie gesehen, zu hören aber ist dieser Vogel im Sommerhalbjahr fast immer: Er fiepst und sirrt, während er mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Lüfte segelt, immer der Abendsonne nach. Jetzt kam raus: Seine Population in Berlin hat sich nahezu verdoppelt! Zumindest der Zahl nach.
Bei der „Stunde der Gartenvögel“ sind in diesem Jahr in Berlin doppelt so viele Mauersegler wie 2021 gezählt worden. Das teilte der Naturschutzbund (Nabu) Landesverband Berlin am Dienstag mit, nachdem alle Meldungen der Aktion vom 13. bis 15. Mai ausgewertet wurden. Bei der Zählaktion seien im Schnitt fast drei Mauersegler pro Garten gemeldet worden – mehr waren demnach in der Hauptstadt selten unterwegs.
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Der Mauersegler landete in der Gesamtwertung auf dem dritten Platz, die Spitzenposition belegte in diesem Jahr wieder der Haussperling vor dem Star auf dem zweiten Platz. „Mauersegler kehren erst um den 8. Mai herum aus ihren Winterquartieren zurück“, sagte Rainer Altenkamp, Erster Vorsitzender des Nabu Berlin, laut Mitteilung. „Deshalb kann ihre Zahl bei unserer Zählaktion von Jahr zu Jahr stark schwanken.“
Zudem sei den Vögeln das bessere Wetter zugutegekommen. So seien auch Mehl- und Rauchschwalben, die ähnlich wie Mauersegler in der Luft nach Insekten jagen, in diesem Jahr viel häufiger gesichtet worden als 2021.
Mauersegler landete bei der Vogelzählung auf dem dritten Platz
Mauersegler sind unglaubliche Flugkünstler, sie verbringen einen Großteil ihres Lebens in der Luft. Zum Brüten und zur Aufzucht der Jungen müssen sie allerdings auch mal landen. Ihre Nester bauen Mauersegler sehr nah am Menschen – in Mauerspalten oder dicht unterm Dach. Dass er in Berlin jetzt so häufig vorkommt, grenzt an ein Wunder, denn mit Neubauten und der Sanierung von Häusern schwinden die Möglichkeiten, geeignete Nistplätze zu finden.
Die Amsel, die vor einigen Jahren noch am zweithäufigsten gezählt worden war, landete der Zählaktion zufolge in Berlin nur noch auf Platz vier. Als mögliche Gründe führte Altenkamp das Usutu-Virus an, für das Amseln besonders anfällig seien, aber auch die Trockenheit der letzten Jahre, die das Erbeuten von Regenwürmern erschwere. Grund zur Sorge sei der Rückgang aber nicht, so Altekamp: Noch immer sei die Amsel ein häufiger Vogel. Auch die Meisenbestände haben sich laut Zählung 2022 stabilisiert.
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Bei der traditionellen „Stunde der Gartenvögel“ kann jeder mitmachen und die Vögel zählen, die er oder sie im Laufe einer Stunde sieht oder hört. An der Aktion beteiligten sich nach Nabu-Angaben in diesem Jahr in Berlin knapp 2400 Menschen und zählten knapp 49.800 Vögel in rund 1530 Gärten. Pro Garten wurden demnach im Schnitt etwas über 32 Vögel gezählt. Die Zahl der Teilnehmenden habe 2022 deutlich unter der der beiden Vorjahre gelegen – den Experten zufolge möglicherweise, weil die Lockdowns damals noch mehr Menschen zum Zählen animiert hätten.