Protest in der Höhe

„Letzte Generation“: Klima-Aktivisten klettern aufs Brandenburger Tor

Zwei Aktivistinnen kletterten mit einem Transparent auf das Wahrzeichen Berlins.

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Aktivisten der Letzten Generation kletterten auf das Brandenburger Tor.
Aktivisten der Letzten Generation kletterten auf das Brandenburger Tor.dpa/Paul Zinken

Zwei Klimaschutz-Demonstrantinnen sind auf das Brandenburger Tor in Berlin geklettert, um dort zu protestieren. Die beiden Frauen hängten am Mittwochmorgen auf dem Tor ein Transparent auf, auf dem unter anderem stand: „Wir wünschen uns ein Überleben für alle.“ Die Protestgruppe „Letzte Generation“ teilte zu der Aktion mit, sie rufe am Tag des Mauerfalls zum Zusammenhalt auf.

Die Polizei schickte ein Höhenretter-Einsatzteam mit Kletterausrüstung, mehrere Polizisten bestiegen dann am Vormittag ebenfalls das Brandenburger Tor. Sie sollten Kontakt zu den beiden Demonstrantinnen aufnehmen und sie sicher von dem Tor wieder herunterbringen, sagte eine Polizeisprecherin.

Senat erklärt: 17 Mal Rettungswagen behindert

Inzwischen wurde bekannt, dass durch die Straßenblockaden der Demonstranten seit dem Sommer in bisher 17 Fällen Rettungswagen bei Blaulichtfahrten behindert wurden. Das teilte der Senat auf eine Anfrage der FDP mit.

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In einigen Fällen ging es um die Wiederbelebung von Notfall-Patienten durch einen Notarzt. In 13 Fällen stellte die Feuerwehr ein verspätetes Eintreffen und eine Einsatzverzögerung wegen Klimaaktivisten fest. In zwei Fällen mussten andere Rettungswagen alarmiert werden. Zwei Mal standen die Krankenwagen mit Patienten auf dem Weg in Krankenhäuser im Stau.

Die Gruppe „Letzte Generation“ fordert mehr Maßnahmen gegen den Klimawandel. Sie blockierte seit Anfang des Jahres immer wieder Autobahnausfahrten und Kreuzungen und protestierte zudem mit anderen medienwirksamen Aktionen.

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Zuletzt war die Gruppe im Zusammenhang mit dem Tod einer Radfahrerin in Berlin in heftige Kritik geraten. Die 44-jährige Frau war am 31. Oktober von einem Betonmischer überrollt worden und wenige Tage später gestorben. Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr, das helfen sollte, die Verletzte zu befreien, steckte in einem Stau, der von dem Klima-Protest ausgelöst worden sein soll. Die Gruppe setzte auch nach dem Tod ihre Blockaden fort.