Polizei zu hart?

Klima-Kleber brutal entfernt? Berliner Polizei wehrt sich gegen Vorwurf

Die Letzte Generation behauptet: Die Berliner Polizei hat beim Auflösen der Straßenblockaden am Montag angeblich unnötige Gewalt angewendet.

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Die Berliner Polizei löst seit Montag wieder die Straßenblockaden der Letzten Generation auf.
Die Berliner Polizei löst seit Montag wieder die Straßenblockaden der Letzten Generation auf.Markus Schreiber/AP

Seit Montag treiben die Klima-Kleber wieder ihr Unwesen in Berlin: Sie starteten ihre angekündigte Großoffensive mit knapp 30 Sitzblockaden in der Innenstadt. Doch die Berliner Polizei war vorbereitet und entfernte die Mitglieder der Letzten Generation schnellstmöglich von den Straßen. Hier kam es zu einem Vorfall, der für Diskussionen sorgt: Haben die Polizisten zu viel Gewalt angewendet?

Video zeigt: Klima-Kleberin weint beim Abführen durch die Polizei

Die Letzte Generation verbreitet aktuell dieses Video auf der Plattform X (ehemals Twitter), das am Montag im Osten der Stadt aufgenommen wurde: Hier sieht man, wie eine Sitzblockade der Klima-Kleber aufgelöst wird. Als ein Beamter versucht, eine der Aktivistinnen wegzutragen, schreit diese auf und beginnt zu weinen – offenbar vor Schmerzen. Die Polizisten fordern sie wiederholt auf, aufzustehen, doch die Klima-Kleberin räumt den Platz nicht freiwillig. Im Hintergrund hört man, wie sich Passanten einmischen: „Sie müssen den Menschen nicht wehtun.“

Auch Carla Hinrichs – Gesicht und Sprecherin der Klimaschutzgruppierung – teilte das Video auf ihrem Kanal. „Warum? Hier sollen Polizisten über Schmerzen einen Konflikt lösen, den nur die Bundesregierung lösen kann. Wo führt das hin?“, schreibt sie dazu.

Polizei äußert sich zu dem Gewaltvorwurf

Auch die Berliner Polizei meldet sich jetzt auf der Plattform zu dem Vorfall – und wehrt sich gegen den Vorwurf unnötiger Gewalt: „Aktuell werden wir viel unter einem Video markiert, in dem unsere Kollegen eine Angehörige der sogenannten Letzten Generation von der Straße tragen: Dem Videoausschnitt gehen mehrere Aufforderungen unserer Kollegen voraus, die Fahrbahn zu verlassen. Diesen wurde nicht nachgekommen, woraufhin mehrere Androhungen folgten, andernfalls die gezeigten Transporttechniken anzuwenden.“ Weiter heißt es in dem Statement: „Auch während dieser Maßnahme hätte die Person jederzeit selbstständig aufstehen und die Fahrbahn verlassen können. Die Versammlung war zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelöst.“

Was ist dran am „Schmerzgriff“?

Kurz darauf äußert sich die Polizei auch konkret zum Vorwurf, gegen die Aktivisten würden besonders schmerzhafte Griffe eingesetzt werden: „Uns erreichen sehr viele Kommentare dazu, warum unsere Kollegen die Personen nicht ‚einfach von der Straße tragen‘, sondern stattdessen ‚Schmerzgriffe‘ anwenden“, beginnt das Statement auf X (ehemals Twitter). Weiter erklärt der Sprecher hier: „Es handelt sich um Druckpunkt- oder Hebeltechniken, die erforderlich sind, um die Personen durch Bewegungsimpulse kontrolliert von der Straße zu bringen.“

„Diese können kurzzeitig schmerzhaft sein, wobei die betroffenen Personen durch ihr Handeln und Mitwirken den Schmerzreiz selbst beeinflussen können“, stellt die Polizei außerdem klar. „Diese im polizeilichen Einsatztraining erlernten Techniken bergen weniger Verletzungsrisiko beiderseits als das ‚Wegtragen‘ einer sich wehrenden/sperrenden Person. Sie sind daher regelmäßig das mildeste, geeignete und erforderliche Mittel.“