Klettern statt Kleben: Umweltschützer kraxeln auf Autobahnschilder und verursachen Staus
Behinderungen im morgendlichen Berufsverkehr: Diesmal mussten Fahrbahnen gesperrt werden, damit die Polizei Aktivisten von Autobahnschildern auf der A 100 pflücken konnte.

Man kann ihnen nicht vorwerfen, nicht ausdauernd zu sein. Wieder haben Umweltaktivisten in Berlin am Morgen für Staus und Unmut bei Autofahrern gesorgt. Doch anstatt, wie bereits bewährt und bekannt, ihre Hände mit Kleber an der Fahrbahn festzukleben, sind mehrere Aktivsten entlang der Stadtautobahn A 100 auf sogenannte Schilderbrücken geklettert
Umweltschützer der Letzten Generation legen A 100 lahm
Damit haben sie für erhebliche Behinderungen im Berliner Berufsverkehr gesorgt. Um die Menschen von den Brücken zu holen, seien Fahrspuren teilweise oder komplett gesperrt worden, sagte eine Polizeisprecherin.
Betroffen seien die Rudolf-Wissell-Brücke, die Anschlussstellen Siemensdamm, Spandauer Damm, Kurfürstendamm, Kaiserdamm, Detmolder Straße, Alboinstraße, das Kreuz Schöneberger Heide in beide Richtungen, die Überfahrt von der A100 auf die A115 stadteinwärts und die Anschlussstelle Wedding in beide Richtungen. Fotos von der Aktion veröffentlichte die Gruppe Letzte Generation auf Twitter.
Klimaschutzaktivisten verschiedener Gruppen hatten für diese Woche erhebliche Aktionen für Berlin angekündigt. Am Montag waren Aktivisten in das Bundesfinanzministerium eingedrungen, am Dienstagmorgen blockierten Aktivisten unter anderem den Eingangsbereich des Bundesverkehrsministeriums. Dabei fordern sie sofortige Maßnahmen zur Begrenzung der Klimakrise.
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Zu den Bündnispartnern gehören nach Angaben der Gruppe Scientist Rebellion die Gruppen Letzte Generation, Debt for Climate, End Fossil Occupy und Jetzt oder Nie - Eltern gegen die Fossilindustrie. Die „Letzte Generation“ hatte bereits in der vergangenen Woche erneut Autobahnausfahrten in Berlin blockiert und falsche Feueralarme ausgelöst. Die Gruppe ist seit Anfang des Jahres mit Blockaden und anderen Aktionen aktiv. Demonstranten störten auch Fußballspiele und klebten sich in Museen an Bilderrahmen fest.