Für mehr Erzieher
Kitas werben mit Müll-Berlin: Sind Berliner einfach schlecht erzogen?
Mit einer skurrilen Aktion und einem lustigen Werbespot suchen Kitas jetzt nach Erziehern. Ob da alle drüber lachen können?

In vielen Ecken Berlins gehört der Müll leider zum Alltag: Ein zerfetztes Sofa – das eigentlich auf den Sperrmüll gehört – steht mitten auf dem Gehweg. Kaputte Flaschen und Essensreste liegen auf den Bahnsteigen. Burger-Verpackungen und Alufolie zerstören die Park-Idylle, obwohl der nächste Mülleimer nicht weit gewesen wäre. Aber wieso schafft die Hauptstadt es einfach nicht, sauber zu bleiben? Die Kitas äußern in einem neuen Werbespot jetzt eine Theorie: Die Berliner wurden nicht richtig erzogen!
Erzieher gesucht unter dem Motto „Berlin. Braucht. Erziehung.“
Der ulkige Werbespot trendet bereits im Netz. In ihrer ungewöhnlichen Kampagne zeigen die Berliner Kitas Fotos aus der Hauptstadt – ziemlich unvorteilhafte, aber ehrliche Bilder: Sperrmüll, Essensreste und Bierpullen, wo sie einfach nicht hingehören. Darüber wurde ein ziemlich sarkastischer Text gelegt: „Die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten … Wenn man eine Matratze loswerden will“ oder „Die Stadt, die niemals schläft. Wegen der Nachbarn“, wird hier gestichelt.
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Zum Schluss dann die deutliche Kern-Message des Videos: „Die Stadt, der nichts fehlt. Außer vielleicht hier und da ein ganz kleines bisschen Erziehung.“ So versuchen die Kitas also, mehr Erzieher anzulocken. Ob das funktionieren wird? So oder so kommt das Video zumindest auf der Plattform YouTube gut an. „Super erfrischende Message! Ich wusste gar nicht, dass öffentliche Betriebe auch cool sein können“, witzelt ein Nutzer in den Kommentaren. „Haha, mega-geil. Find’s sauwitzig“, freut sich ein weiterer.
Nicht jeder findet den Müll-Clip witzig
Doch die humorvoll gemeinte Kampagne findet nicht überall Anklang! Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) regt sich gegenüber Bild sogar ziemlich über die Aktion auf: „Dieser Werbefilm erfüllt überhaupt nicht den beabsichtigten Zweck, qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher für Berlin zu gewinnen.“
Die 40-Jährige stellt klar, dass der Clip nicht in Zusammenarbeit mit dem Senat entstanden sei. Weiter betont sie: „Die anspruchsvolle Tätigkeit für frühe Bildung, die Kita-Erzieherinnen und -Erzieher heute auf der Grundlage des Berliner Bildungsprogrammes ausüben, wird weder ausreichend gewürdigt noch wertgeschätzt.“