Der klare Kommentar
Kippen immer teurer! Mit dem Rauchen aufhören? So habe ich es gepackt
Die WHO stellt fest, dass eine Schachtel Zigaretten 23 Euro kosten müsste. Und in den Nachbarländern steigen die Preise. Was tun? Aufhören! Der KURIER-Autor hat es geschafft.

Viele Menschen in Deutschland greifen noch immer regelmäßig zur Zigarette – und mussten in den vergangenen Tagen angesichts solcher Meldungen vermutlich erst mal eine Kippe zur Beruhigung rauchen: Ein Experte der Weltgesundheitsorganisation WHO hat laut einem Bericht der Bild ausgerechnet, dass eine Schachtel Zigaretten knapp 23 Euro kosten sollte, um die Kosten abzudecken, die Raucher im Gesundheitswesen verursachen. Kein Problem, denken viele: Kippen gibt es auch im Nachbarland. Pustekuchen: Auch in Polen und Tschechien steigen die Preise.
Kippen waren schon immer teuer! Aber: Wie hört man mit dem Rauchen auf?
Natürlich wird über die Kosten gejammert. Aber: Rauchen war schon immer teuer. Ich erinnere mich, denn ich habe selbst lange gequalmt. Mit 15 Jahren fing ich an, und als ich 30 wurde, konnte ich sagen: Die Hälfte meines Lebens habe ich mit Zigaretten verbracht. Ich weiß deshalb, dass eine Sache genauso hoch ist wie der Preis der Kippen: die Hürde, endlich aufzuhören.
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Was aber auch daran liegt, dass Raucher blendend darin sind, sich Ausreden zu überlegen. Rauchen ist schließlich gut in Gesellschaft, man knüpft leicht Kontakt. „Ich rauche einfach zu gern“, habe ich immer gesagt – und damit die Tatsache schöngeredet, dass ich mir in meinem jungen Leben Schachtel für Schachtel Gift reingezogen habe. Und überhaupt: Ja, Rauchen ist ungesund, aber wenn man danach geht, dürfte man ja vieles nicht mehr machen! Ich habe einen Bekannten, der will, damit er aufhört, erst ein bestimmtes Gewicht erreichen – zu groß ist die Angst, danach zuzunehmen. Kurz vor dem entscheidenden Moment passiert immer immer irgendwas, das die Waagen-Nadel wieder etwas höher treibt.

Viele Ausreden sind Blödsinn. Die Wahrheit ist: Wir Raucher wissen, dass wir unseren Körper absichtlich mit Gift vollpumpen. Ich habe deshalb aufgehört, vor zwei Jahren. Während einer Erkältung zwang ich mich, zu pausieren – und fing dann nicht mehr an. Wollen Sie meinen ultimativen Trick wissen?
Wer mit dem Rauchen aufhören will, muss die Ausreden beiseiteschieben
Nikotinpflaster, Kaugummis, Hypnose? Nein. Ich habe einfach aufgehört, ständig Ausflüchte zu suchen – und die Kippen weggepackt. Das klingt vermutlich lapidar und viel zu einfach gedacht, aber: Ich weiß, dass es das nicht ist. Jeder geht mit seiner Sucht anders um. Doch das Problem ist: Aufschieberitis hat noch nie wirklich geholfen, auch und erst recht nicht bei Angewohnheiten, die uns schaden.
Und natürlich braucht es bei vielen auch etwas Motivation von außen. Ich finde, dem Rauchen sollte schon auch in der Öffentlichkeit mehr der Kampf angesagt werden. Erst im Mai war ich in Helsinki – dort, wo bei uns im Supermarkt die Zigaretten stehen, stehen dort Nikotin-Kaugummis. Und wer rauchen will, muss oft viel Zeit mit der Suche nach einem Areal verbringen, wo es überhaupt erlaubt ist.
Meine Begleitung – ein Raucher – war richtig genervt. Und ich erst! Im Freizeitpark „Linnanmäki“ mussten wir für jede Kippe das Areal verlassen, denn Raucherinseln gibt es zwischen Karussells und Achterbahnen im ganzen Park nicht. So etwas hilft! Ob der Dreh an der Preisschraube aber der richtige Ansatz ist, wage ich zu bezweifeln. Schließlich findet man immer einen Weg, an halbwegs günstige Kippen zu kommen. Und wenn sich aus Geld-Not jeder Zigaretten mit schrägen Inhaltsstoffen reinzieht, die es illegal in irgendwelchen Parks gibt, schadet das dem Gesundheitswesen am Ende noch viel mehr.
Mit dem Rauchen aufhören: Es ist ein gutes Gefühl, es geschafft zu haben!
Ich bin jedenfalls heilfroh, dass es mir gelungen ist, die Kippen an den Nagel zu hängen. Und ich bin auch ein bisschen stolz. Die Verlockung ist groß, hier und da mal zuzugreifen, in schönen Momenten, aber auch in Zeiten, in denen es mir nicht gut geht. Doch ich habe mir geschworen, durchzuhalten. Das Gefühl, es geschafft zu haben, ist einfach großartig. Und ich hoffe, dass es auch vielen anderen Rauchern gelingen wird. Wenn sie es schaffen, die Ausreden beiseitezulegen – und damit auch dem inneren Schweinehund einen Tritt verpassen.