UPDATE: Kinderklinik Weißensee in Flammen - wie geht es weiter mit der Ruine?
Das leerstehende Ex-Krankenhaus an der Hansastraße wird ständig von Vandalen heimgesucht.

Berlin - Feuer frisst sich durch das Dach des alten Kinderkrankenhauses in Weißensee. Flammen erleuchten den Nachthimmel. Die Feuerwehr musste am späten Donnerstagabend erneut zu der alten Klinik-Ruine an der Hansastraße ausrücken. Immer wieder brennt es dort. Was soll aus dem einstigen Pracht-Areal nur werden?
Die Löscharbeiten dauerten bis kurz vor 4 Uhr früh. Insgesamt 80 Einsatzkräfte waren nötig, um die Feuersbrunst unter Kontrolle zu bringen. Zur Ursache des Brands kann die Feuerwehr noch nichts sagen. Aber in der Vergangenheit war bei vergleichbaren Einsätzen oft von mutmaßlicher Brandstiftung die Rede. Das Gelände wird von Jugendlichen als „Abenteuerspielplatz“ genutzt, Graffiti-Sprayer treiben ihr Unwesen.
Klinik seit über 20 Jahren dicht
Hintergrund: Die Kinderklinik ist seit 1997 nicht mehr in Betrieb. Der Leerstand zog bereits damals Vandalen an, das Areal verkam. Gleichwohl kaufte ein russisches Unternehmen das Gelände und wollte eigentlich viel Geld investieren. Doch dazu kam es nie. Wiederholt versuchte das Land Berlin, das Grundstück zurückzukaufen - aber es blitzte immer wieder ab. Erst 2019 gelang die Rückübertragung der Eigentumsrechte an die öffentliche Hand.
Für die Sicherung des Geländes ist nun die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) zuständig. „Wir haben Zäune errichten lassen und es gibt auch einen Wachschutz“, sagt eine Sprecherin. Leider sei es aber nicht in jedem Einzelfall zu verhindern, dass doch jemand auf das Grundstück gelangt - und Unsinn anstellt. Das Problem: Im Internet wird die Ex-Klinik von Großstadt-Abenteurern als „Lost place“ (verlorener Ort) angepriesen, den es zu erkunden lohnt. Insgesamt sei der Schutz des Grundstücks eine Herausforderung, so die BIM-Sprecherin.

Trotz aller Probleme kommt eine aktuelle Machbarkeitsstudie zu dem Ergebnis, dass das ehemalige Kinderkrankenhaus eine Zukunft haben könnte. Das Gutachten, das vom Schul- und Sportamt Pankow in Auftrag gegeben wurde, hält die Errichtung einer Gemeinschaftsschule mit drei Grundschulzügen, vier Zügen der Sekundarstufe I und zwei Zügen der Sekundarstufe II für umsetzbar. Zusätzlich könnten Sportflächen und womöglich eine Jugendfreizeiteinrichtung entstehen. Das sei mit den Denkmalschutzbestimmungen vereinbar.