Am Dienstag begann sein Prozess

Kettenraucher fackelt seine Wohnung ab: Vorher verspeiste er Klopapier

Pascal N. (24) kann sich an nichts mehr erinnern – wegen „Alkohol und Rauchvergiftung“

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Der Angeklagte Pascal N. (24) mit seiner Verteidigerin im Gerichtssaal.
Der Angeklagte Pascal N. (24) mit seiner Verteidigerin im Gerichtssaal.Pressefoto Wagner

Vom Kleiderschrank aus breitete sich das Feuer aus: Kettenraucher Pascal N. (24) soll seine eigene Wohnung angezündet haben. Der Mann aus Friedrichshain nun wegen schwerer Brandstiftung vor Gericht. Laut Anklage „entzündete er seinen Kleiderschrank.“ Pascal N. aber will es nicht absichtlich getan haben: „Könnte sein, dass ich eine Zigarette geraucht und die Kippe weggeschnipst habe.“

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Die Feuerwehr rettete ihn am 26. Januar 2022 aus seiner Wohnung in der Revaler Straße. Bewusstlos fanden ihn die Helfer. Ärzte stellten später verwundert fest: Er hate Klopapier im Magen!

Pascal N., beruflich derzeit mit „nichts“ beschäftigt, zur Richterin: „Hatte noch zu tun, mich dann hingelegt – zwei Tage später bin ich im Krankenhaus aufgewacht.“ Mehr Erinnerungen habe er nicht – wegen „Alkohol und Rauchvergiftung“.

„Statt Snacks hatte ich damals wohl Toilettenpapier in mich reingestopft ...“

Was war mit dem Klopapier? N.: „Weiß nicht, statt Snacks hatte ich damals wohl Toilettenpapier in mich reingestopft. Stand alles auf dem Boden.“

Seine Stimmung war wohl nicht gut an jenem Abend: „Ich trank eine Flasche Rotwein, warf das Glas an die Wand und schnipste wahrscheinlich meine Zigarettenkippe weg. Außerdem brannte eine Kerze.“ Seine Bude hatte er regelmäßig vollgequarzt – „Ich bin Kettenraucher“.

Nachbarn hatten den Brand gegen 21.45 Uhr bemerkt und die Feuerwehr gerufen. Die Helfer hatten Mühe, überhaupt in die Wohnung zu gelangten: Die Tür war von innen mit einer Metall-Leiter verrammelt.

Jetzt wohnt der Kettenraucher wieder bei seinen Eltern

Die Wohnung in der ersten Etage war hinüber: Alle Räume verraucht, um den Brandherd fing die Tapete Feuer und Putz platzte von der Wand. Im Erdgeschoss kam es durch Löscharbeiten zu Wasserschäden – eine Zahnarztpraxis und das Büro einer Firma waren betroffen.

Die Richterin: „Wie hatten sie den Tag verbracht?“ Der Angeklagte: „Wäsche gewaschen bei meinen Eltern, von 16 bis 20 Uhr.“ Drei Säcke seien es gewesen. Und dann habe er gezockt und gespielt – „am Computer“.

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Die Richterin: „Warum war die Tür verkeilt?“ Der Angeklagte: „War eine Gewohnheit geworden, fühlte ich mich sicherer so.“ Das habe er seit 2021 so gemacht – „da hatte die Polizei mir mal die Tür eingetreten“.

Jetzt wohnt der Kettenraucher wieder bei seinen Eltern. Sein Prozess geht am 21. Juni weiter.