Auch bei der 72. Berlinale soll es wieder Rote Teppiche vor dem Berlinale Palast geben.
Auch bei der 72. Berlinale soll es wieder Rote Teppiche vor dem Berlinale Palast geben. dpa/Kappeler

Die Partys wurden abgesagt, die Kinos dürfen nur zur Hälfte besetzt sein, aber immerhin, die diesjährige Berlinale findet als Präsenzveranstaltung statt. Die 72. Internationalen Filmfestspiele haben, so heißt es, ein neues Konzept entwickelt, um auch in Zeiten der Pandemie „für die Kultur deutlich Flagge zeigen zu können“. Vorrang haben aber bei allen Veranstaltungen die Sicherheit des Publikums und die strenge Einhaltung der geltenden Hygiene-Regeln.

Und so soll es auf der Berlinale im Februar laufen: Das Festival wird wie geplant am 10. Februar mit der feierlichen Eröffnung im Berlinale-Palast starten. Danach können bis 16. Februar angereiste Filmteams ihre Filme in den verschiedenen Berlinale-Kinos persönlich dem öffentlichen und akkreditierten Publikum vorstellen. Zutritt bekommen nur Menschen, die bereits gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind. Außerdem braucht man einen Corona-Test (2G plus) und einen Mund-Nase-Schutz.

„Die Preisverleihung mit den Goldenen und Silbernen Bären sowie dem GWFF Preis Bester Erstlingsfilm und dem Berlinale Dokumentarfilmpreis wird am Abend des 16. Februar stattfinden“, hieß es am Mittwoch. Und: „Das Angebot des seit Jahren sehr beliebten ‚Publikumstags‘ wird 2022 auf vier Tage erweitert: Vom 17.bis 20. Februar wird es Wiederholungsvorführungen in allen Berlinale-Kinos (zum regulären Einheitspreis von 10 Euro) geben.“

Berlinale in Präsenz ist ein Signal an die gesamte Filmbranche

Grundsätzlich werden die Platzkapazitäten in den Berlinale-Kinos auf 50 Prozent reduziert. Partys und Empfänge sollen pandemiebedingt nicht stattfinden, „für Filmteams wird es jedoch nach wie vor in einem reduzierten Format die Auftritte auf dem Roten Teppich am Berlinale Palast in Anwesenheit der Presse oder in weiteren Premierenkinos geben, die einen Hauch traditioneller Festivalatmosphäre schaffen“.

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Die neue Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sagte: „Wir wollen die Berlinale möglich machen und nach dem Stand der Überlegungen heute können wir das erreichen. Wir wollen mit dem Festival ein Signal an die gesamte Filmbranche, an die Kinos und Kinogänger und die ganze Kultur setzen. Wir brauchen das Kino, wir brauchen die Kultur. Natürlich geht das in den heutigen Zeiten nur mit schmerzhaften Einschnitten und mit dauernder Wachsamkeit. Die Pandemielage ist dynamisch und die Berlinale passt sich den Herausforderungen an.“

Happy sind vor allem die beiden Leiter der Berlinale

Und weiter: „Wir helfen, wo wir können und ich danke dem Bundesminister der Finanzen, aber auch vielen anderen engagierten Kolleginnen und Kollegen in der Bundesregierung und im Parlament für ihre Unterstützung. Ich danke auch dem Land Berlin und ganz besonders den Gesundheitsbehörden und der Gesundheitssenatorin, dass sie die Berlinale auf diesem Weg so engagiert begleitet. Ganz besonders danke ich der Berlinale-Leitung, dass sie sich gemeinsam mit uns auf diesen Weg gemacht hat, und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berlinale für ihr Durchhaltevermögen und ihr enormes Engagement, ohne die die Berlinale 2022 nicht stattfinden könnte.“

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Happy sind vor allem die Leiter der Berlinale, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Sie betonten: „Wir sind uns der Herausforderungen bewusst, die durch den unberechenbaren Verlauf der Pandemie entstehen. Gleichzeitig meinen wir, dass die Kultur eine so elementare Rolle in der Gesellschaft spielt, dass wir den Aspekt nicht aus den Augen lassen möchten.“

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin werden mit „Peter von Kant“ von Regisseur François Ozon eröffnet. Der Film, in dem Denis Menochet, Isabelle Adjani und Hanna Schygulla mitspielen, nimmt am internationalen Wettbewerb teil. „Peter von Kant“ ist eine freie Interpretation von Rainer Werner Fassbinders Meisterwerk „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ aus dem Jahr 1972. Der Film wird am 10. Februar 2022 seine Weltpremiere im Berlinale-Palast feiern.