Kartoffelbrei-Attacke im Museum: Grünen-Politikerin bezeichnet Angriff der Klima-Kleber als Kunst
Die Aktion der Klima-Aktivisten sorgt für Diskussionen. Eine Grünen-Politikerin bezeichnete die Attacke nun als Kunst. Andere warnen vor den Folgen.

Ihre Aktionen lassen viele ratlos zurück – und verärgern inzwischen immer mehr Menschen. Erst am Sonntag sorgten zwei Aktivisten der „Letzten Generation“ in Potsdam für Wirbel, bespritzten ein Gemälde von Claude Monet mit Kartoffelbrei. Es ist nicht der erste Angriff dieser Art: Auch eines der berühmten Bilder aus der Reihe „Sonnenblumen“ von Vincent Van Gogh musste schon daran glauben. Nun sorgt eine Grünen-Politikerin auf Twitter für Diskussionen: Sie bezeichnet die Aktion der Klimaschützer als Kunst.
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Jessica Kordouni ist Fraktionsvorsitzende der Grünen in Kiel, sitzt außerdem im NDR-Rundfunkrat. Mit einem Tweet nach der Kartoffelbrei-Attacke im Museum Barberini sorgt sie auf Twitter für Diskussionen. Am Sonntag hatten zwei Aktivisten der „Letzten Generation“ in der Ausstellung ein Bild des berühmten Künstlers Claude Monet mit Kartoffelbrei bespritzt, sich dann mit Sekundenkleber an der Wand unterhalb des Rahmens festgeklebt.
Grünen-Politikerin bezeichnet Kartoffelbrei-Aktion als Kunst
„Monet und Van Gogh hätten diesen Protest gemocht“, stellt Kordouni in ihrem Tweet fest. „Es geht immerhin um die Schönheit dieser Welt, die sie gemalt haben und die gerettet werden muss.“ Kartoffelbrei und Tomatensuppe – diese wurde bei einer Attacke gegen ein Gemälde von Van Gogh verwendet – seien „absolut Kunst, weil sie Absurditäten aufdecken“.
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Sind Kartoffelbrei und Tomatensuppe Kunst? Mit ihrer Äußerung sorgt sie für gemischte Reaktionen. „Kunstschändung als Kunst zu bezeichnen ist auch eine Kunst“, heißt es etwa in einem Kommentar. „Van Gogh und Monet haben erschaffen, nicht zerstört.“ Kindische Zerstörungswut bringe dem Klima absolut nichts. Ein Nutzer schreibt: „Ich kenne seit vielen Jahren viele Künstler m/w/h privat. Ich kenne keinen, der begeistert die Beschädigung seiner Kunst begrüßen würde. Eine solche Aktion ist aggressiv. Und hat nichts mit Schönheit und Rettung zu tun.“
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In einem Kommentar heißt es: „Mir erschließt sich der Zusammenhang nicht, Gewalt an Kultur anzuwenden und Klima retten. Und es liefert Vorbehalte frei Haus an die, die jeden noch so richtigen Hinweis niederschlagen wollen.“ Und eine Nutzerin stellt fest, dass man mit solchen Aktionen niemanden erreicht. „Will man nicht Menschen FÜR eine vermeintlich gute Sache interessieren und zum Mitmachen begeistern ?Man erreicht hier das ganze Gegenteil, angewidert wendet man sich von solchen IQ-reduzierten Geschöpfen ab.“

Besonders wenig dürfte eine solche Aussage Hasso Plattner begeistern. Der SAP-Millionär und Museumsstifter äußerte sich im „Tagesspiegel“ – er sei einfach traurig über eine solche Aktion. Am Montag kündigte der 78-Jährige an, das Museum für den Rest der Woche zu schließen. „Wir müssen abwarten, wie die Leihgeber dazu stehen und welche Sicherheitsmaßnahmen sie von uns fordern.“ Künftig könne es durch solche Aktionen schwerer werden, überhaupt Leihgeber für das Museum zu finden. „Ich befürchte, Bill Gates wird kein Bild mehr nach Potsdam geben“, sagt er.
Kartoffelbrei gegen Gemälde: Museumsbund warnt vor den Folgen
Auch der Deutsche Museumsbund (DMB) warnte. „Wir werden von den Klimaaktivisten instrumentalisiert, um Aufmerksamkeit zu erregen - auf Kosten des Kulturguts“, sagte Sicherheitsexperte Remigiusz Plath. Ein unmittelbarer Kunstgenuss werde so bald nicht mehr möglich sein. Der Museumsbund empfehle eine Verglasung der Kunstwerke und den Einsatz von mehr Personal. Doch eine Verglasung von großen Formaten sei gar nicht möglich. Da könne nur eine Glasscheibe vor das Gemälde gehängt werden – und das koste sehr viel Geld.
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Aber: Wie gelangte der Kartoffelbrei überhaupt ins Museum Barberini? Die beiden Klimaaktivisten hätten bei der Attacke Umhängetaschen getragen, die der erlaubten Größe entsprachen, sagte eine Museumssprecherin. „Der Kartoffelbrei befand sich in kleinen Behältern, die theoretisch auch unbemerkt hätten am Körper getragen werden können.“ Nach neuesten Angaben waren an der Attacke insgesamt fünf bis sechs Menschen beteiligt.