Bunt und fröhlich

Karneval der Kulturen in Berlin: 650.000 Besucher beim Umzug trotz Unwetterwarnung

Mehr als eine halbe Million Besucher feierten den diesjährigen Karneval der Kulturen in Kreuzberg. Der DWD hatte zuvor vor starkem Gewitter gewarnt.

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Tänzerin der Gruppe „Sapucaiu No Samba“ bei der Parade zum 26. Karneval der Kulturen. 
Tänzerin der Gruppe „Sapucaiu No Samba“ bei der Parade zum 26. Karneval der Kulturen. Monika Skolimowska/dpa

Bunt, schrill, ausgelassen - Kreuzberg feiert an diesem Pfingstwochende wieder den Karneval der Kulturen.

Knallbunte Kostüme, Trommelklänge, ausgelassenes Tanzen auf den Straßen: Rund 650.000 Menschen haben am Pfingstsonntag in Berlin nach ersten Schätzungen von Polizei und Veranstaltern beim Karneval der Kulturen den traditionellen Umzug verfolgt und gefeiert. Entlang der Strecke in Kreuzberg herrschte teils dichtes Gedränge und fröhliche Stimmung. Daran änderte auch das Wetter nichts: „Der Regen scheint der Stimmung keinen Abbruch zu tun“, sagte eine Sprecherin der Veranstalter. Die Polizei hatte zuvor auf der Onlineplattform X vor einem aufziehendem Gewitter gewarnt. Doch der Regen blieb aus - stattdessen zeigte sich schon bald wieder die Sonne

Der traditionelle Umzug des Berliner Karnevals der Kulturen war pünktlich gestartet. Tausende Menschen verfolgten das multikulturelle Spektakel am Pfingstsonntag in Kreuzberg. Der Umzug, an dem sich 59 Gruppen mit etwa 3500 Teilnehmern und Teilnehmerinnen beteiligen, führt vom Mehringdamm zum Hermannplatz. Der Bereich war großräumig abgesperrt.

Wegen des großen Andrangs fuhren die U-Bahnen der Linien 6 und 7 ohne Halt an der Station Mehringdamm durch, wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf der Onlineplattform X mitteilten. 

Drei Mitglieder der Gruppe „Kalibani“. Aufwendige Kostüme, bunte Farben und internationale Musik prägten das Straßenbild bei der Parade.
Drei Mitglieder der Gruppe „Kalibani“. Aufwendige Kostüme, bunte Farben und internationale Musik prägten das Straßenbild bei der Parade.Monika Skolimowska/dpa

Die Strecke war im Vergleich zum Vorjahr auf nun rund drei Kilometer wieder verlängert worden. Der Umzug führte bei dieser Ausgabe vom Mehringdamm zum Hermannplatz. Der Bereich war großräumig abgesperrt. Die Sicherheitsmaßnahmen sollten den aktuellen Entwicklungen angepasst werden, hieß es im Vorfeld.

Die Polizei begleitete den Karneval der Kulturen mit insgesamt 1300 Beamten, wie ein Sprecher sagte. Zunächst waren keine nennenswerten Störungen bekannt, wie es hieß. Es gebe „veranstaltungstypische Vorkommnisse“, wie Taschendiebstähle oder Sachbeschädigungen, sagte eine Polizeisprecherin. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Umzug noch gut eine Stunde unterwegs sein, der letzte Wagen der Gruppe „Freak de l’Afrique“ hatte den Südstern passiert. Kurz vor 18.30 Uhr ging der letzte Umzugswagen auf die Strecke, berichtete die „Berliner Zeitung“.

Tänzer der Gruppe „Org. por Bolivia“ kommen zur Parade beim 26. Karneval der Kulturen. 
Tänzer der Gruppe „Org. por Bolivia“ kommen zur Parade beim 26. Karneval der Kulturen. Monika Skolimowska/dpa

Polizei warnte vor Gewitter, Starkregen und Hagel

Die Polizei blickte während des Umzugs etwas sorgenvoll zum Himmel und warnte bei X vor aufziehendem starkem Gewitter. „Passen Sie gut auf sich auf!“, hieß es. Laut Deutschem Wetterdienst musste am Sonntag gebietsweise mit Schauern oder Gewitter gerechnet werden. Gewitter gab es aber eher im Westen Berlins.

Der Karneval der Kulturen hat seine Ursprünge 1996. Als Folge von Rassismus und zahlreichen Übergriffen sollte er ein Zeichen für Diversität und friedliches Miteinander sein. Die Veranstaltung sieht sich selbst als „die größte kulturelle Intervention im öffentlichen Raum in Deutschland“, die sich gegen Rechtsextremismus und für eine freie, nachhaltige und friedliche Gesellschaft einsetzt. ■