Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD)
Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD)
imago images/Reiner Zensen

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hält nichts davon, gegenwärtig eine Impfpflicht für Pflegekräfte in Altenheimen ins Gespräch zu bringen. „Die Diskussion kommt zur Unzeit“, teilte die SPD-Politikerin am Dienstag auf Anfrage mit. „Prioriät muss die Beschaffung von mehr Impfstoff haben.“ Kalayci widersprach damit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der eine Debatte darüber gefordert hatte.

„Wir müssen uns überlegen, ob wir für die besonders hochsensiblen Bereiche, das sind die Alten- und Pflegeheime, den Schutz besonders erhöhen“, sagte Söder am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. Wenn man höre und lese, dass sich dort wenige Pflegekräfte impfen lassen wollten, müsse man darüber diskutieren. „Der deutsche Ethikrat sollte sich damit beschäftigen.“ Der CSU-Chef hatte sich bereits in der Süddeutschen Zeitung (Dienstag) entsprechend geäußert.

In einigen Bereichen wie bei Masern gebe es bereits eine Impfpflicht, argumentierte der bayerische Regierungschef. „Wenn Sie mal vergleichen, Masern mit Corona, ist die Gefahr und Bedeutung von Corona natürlich deutlich höher.“ Deshalb brauche es jetzt eine gesellschaftliche Debatte und parallel dazu eine Impfkampagne, um die generelle Bereitschaft zum Impfen zu erhöhen. Eine allgemeine Impfpflicht solle es aber nicht geben.