Sommerhits der Politiker

Kai Wegner & Co.: Das bekommt der Berliner Senat auf die Ohren!

Manche lieben rockige Klänge, während andere sich nach verträumter Musik sehnen. Aber am Ende ist alles das, worauf es im Sommer ankommt: cool.

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Der Berliner Senat um den Regierenden Kai Wegner (CDU, M.). Die meisten haben sich für diesen Sommer einen Hit reserviert.
Der Berliner Senat um den Regierenden Kai Wegner (CDU, M.). Die meisten haben sich für diesen Sommer einen Hit reserviert.Annette Riedl/dpa

Der Sommer steht für Entschleunigung, und das gilt auch für die Politik. In den nächsten Wochen werden Regierungschef Kai Wegner und die Senatoren weniger Termine haben und stattdessen mehr freie Stunden genießen. Diese Zeit nutzen sie für private Angelegenheiten, für ihre Familien und den wohlverdienten Urlaub – sowie für Musik. Die Berliner Zeitung (BLZ) hat den Regierenden Bürgermeister und die Senatsmitglieder nach ihren Sommerhits befragt, nach den Liedern, die sie derzeit besonders gerne hören. Fast alle von ihnen haben geantwortet. Lesen Sie mal, welche das sind. Sie werden staunen!

Bryan Adams: „Summer of ’69“ (Kai Wegner, CDU, Regierender Bürgermeister, und Katharina Günther-Wünsch, CDU, Senatorin für Bildung und Familie)

Es gibt immer irgendwo ein Volksfest. Ein Festzelt, frisch gezapftes Bier, der Duft von Bratwurst und dann erklingt dieser Song: „Summer of ’69“ von Bryan Adams. Perfekt zum Mitsingen. Man kann sich gut vorstellen, wie Regierungschef Kai Wegner und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch Seite an Seite feiern: ihren Wahlsieg und ihren gemeinsamen Musikgeschmack. Das passt einfach perfekt zusammen, findet die BLZ.

Max Raabe: „Heute ist ein guter Tag, um glücklich zu sein – Guten Tag, liebes Glück“ (Franziska Giffey, SPD, Senatorin für Wirtschaft und Energie)

„Denn ich weiß, dass du bleibst, wenn man dich lässt“, singt Max Raabe, und Franziska Giffey ist geblieben: in der Berliner Landespolitik, im Senat, und sie ist nun stellvertretende Regierungschefin. Die vergangenen Monate waren sicherlich nicht immer einfach für die Sozialdemokratin. Die Wahlniederlage dürfte schmerzhaft gewesen sein, und dazu kam der innerparteiliche Protest gegen ein Bündnis mit der CDU. In solchen Momenten konnte sie sich sicherlich mit diesem Lied an das Glücklichsein erinnern, so die BLZ. Giffey wird den Text wahrscheinlich auswendig können.

Shawn Mendes & Tainy: „Summer Of Love“ (Manja Schreiner, CDU, Senatorin für Verkehr und Klimaschutz)

In diesem Musikvideo sucht man vergeblich nach Fahrrädern. Stattdessen sieht man immer wieder sportliche Autos: Shawn Mendes in einem weißen Cabrio, Shawn Mendes in einem roten Cabrio. Das ist natürlich ein Zufall, ganz bestimmt. Denn schließlich soll es hier um die Musik gehen. Der Sommerhit von Verkehrssenatorin Manja Schreiner handelt jedenfalls von Küssen, Tequila und „La-la-love, la-la-love, yeah“. Das ist definitiv aufregender als Radwege.

Tina Turner: „Better Be Good to Me“ (Stefan Evers, CDU, Senator für Finanzen)

Ende Mai verstarb Tina Turner. Nicht nur Stefan Evers wird in diesem Sommer sicherlich das ein oder andere Mal an die Disko-Nächte mit der „Queen of Rock ’n’ Roll“ zurückdenken. Sein aktueller Favorit als Finanzsenator ist „Better Be Good To Me“. Allein dieser Satz, unabhängig vom eigentlichen Inhalt des Liedes, scheint wie gemacht für einen Haushaltschef, glaubt die BLZ. Jeder, der Geld für ein sozialdemokratisches Projekt benötigt, sollte es sich besser nicht mit Herrn Evers verderben.

Jacques Brel: „Le plat pays“ (Ina Czyborra, SPD, Senatorin für Wissenschaft und Gesundheit)

Ina Czyborra, als Senatorin zuständig für Pflege, hat einen ruhigen und gitarrenorientierten Musikgeschmack. Das zeigt sich in ihrer Wahl des Chansons „Le plat pays“ von Jacques Brel. Der sehnsüchtige Brel erzählt leidenschaftlich von seiner Heimat, dem flachen Land an der Nordsee, das vom Wind gepeitscht wird. Als gebürtige Berlinerin versteht Czyborra sicherlich, wovon Brel singt, auch wenn er eigentlich Westflandern meint – auch das ist flach.

Bee Gees: „More than a woman“ (Iris Spranger, SPD, Senatorin für Inneres und Sport)

Ja, ja. Als Innensenatorin hat Iris Spranger oft mit schwierigen Themen zu tun: Kriminalität, Katastrophenschutz, Präventivhaft. Diese ernsten Begriffe prägen den Arbeitsalltag der Sozialdemokratin. Daher ist es für die BLZ verständlich, dass Spranger abseits der Politik eine Vorliebe für musikalische Leichtigkeit hat, wie zum Beispiel „More Than a Woman“ von den Bee Gees.

Héroes del Silencio: „Entre dos tierras“ (Christian Gaebler, SPD, Senator für Bauen und Wohnen)

Der Bausenator teilt die Vorliebe für Héroes del Silencio, quasi die spanische Version von Matthias Reim, und ihren Disco-Rock-Song „Entre dos tierras“. Der emotionale Song wurde in Deutschland auch durch die Pseudo-Kriminal-Doku „Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln“ auf Sat.1 bekannt. Der Text des Songs richtet sich an ein lyrisches Du, dem vorgeworfen wird, sich „zwischen zwei Welten“ zu bewegen. Christian Gaebler: Befindet er sich irgendwo zwischen der Immobilienwirtschaft und dem Volksentscheid zur Enteignung?

Udo Lindenberg und Apache 207: „Komet“ (Cansel Kiziltepe, SPD, Senatorin für Arbeit und Soziales)

Die Pressestelle von Cansel Kiziltepe scheint ebenso kometenhaft schnell zu sein. Denn schon nach nicht einmal zwei Stunden erfuhr die BLZ von dem aktuellen Lieblingslied der Senatorin für Arbeit: Es ist „Komet“, ein gemeinschaftliches Werk des legendären Udo Lindenberg und des Rappers Apache 207. Es bleibt offen, ob die SPD-Politikerin das Lied bereits aus den Charts kennt (schließlich war es die erfolgreichste Single im ersten Halbjahr 2023) oder ob sie schon länger von einem der beiden Künstler begleitet wird. Lindenberg? Apache 207? Vielleicht werden wir es beim nächsten Mal erfahren. „Da-da-da, Da-dei, da-da.“

Ruger: „Asuwaju“ (Joe Chialo, CDU, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt)

Nun ja, Rammstein passen inzwischen nicht mehr so gut zu einem Senator für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, da sie zu polarisierend sind. „Die CDU ist wie die Band Rammstein“, sagte Joe Chialo einst in einem Interview. Dieses Mal hat sich der Senator für eine weniger riskante Wahl entschieden: Ruger aus Nigeria. Als ehemaliger Musikmanager weiß Chialo natürlich, dass Afrobeats derzeit beliebt sind. Ob sich der höfliche Kultursenator durch Rugers Song bereits auf die nächste hitzige Diskussion am Senatstisch vorbereitet? „No man fit talk shit to me“ aus dem Song kann übersetzt werden mit: „Keiner hier erzählt mir Scheiße.“

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Gern hätte die BLZ übrigens auch den Sommerhit von Felor Badenberg erfahren. Leider bekam die Zeitung von der Justizsenatorin keine Antwort auf die Anfrage.