Kältehilfe weitet ihr Angebot aus
Auch drei Berliner Hostels bieten ihre Hilfe an. Ab Sonntag fahren auch wieder Kältebusse durch die Stadt.

Trotz Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie erhöht die Berliner Kältehilfe die Zahl der Notübernachtungsplätze von diesem Sonntag an auf 1000. Das teilte die Berliner Sozialverwaltung am Freitag mit. Die Kältehilfe war Anfang Oktober mit 500 Plätzen gestartet.
Die Pandemie ist eine Herausforderung für die Kältehilfe: Wegen Abstands- und Hygieneregeln können viele Einrichtungen weniger Schlafplätze als in den Jahren zuvor anbieten, auch die Kosten für Personal und die Hygieneausstattung sind höher. Unterstützung der Senatsfinanzverwaltung habe die Finanzierung gesichert, hieß es nun in der Mitteilung. Drei Hostels bieten demnach erstmals Kältehilfe-Plätze an: das Sezer Hotel im Stadtteil Niederschöneweide, Pension Reiter in Friedrichshain und Hostel Pfefferbett im Prenzlauer Berg.
Vier Kältebusse fahren ab Sonntag durch Berlin
Zu den Angeboten für Obdachlose im Herbst und Winter zählen neben den Notübernachtungen auch Nachtcafés und Kleinbusse. So teilte die Berliner Stadtmission mit, dass ab Sonntag vier ihrer Kältebusse durch die Nacht fahren. Zwei davon sollen Menschen vor dem Erfrieren retten und sie entweder in Unterkünfte transportieren oder ihnen Schlafsäcke anbieten. Ein weiterer Bus verteile Suppen, ein vierter könne Menschen auf der Straße zwei Mal in der Woche bei Bedarf medizinisch versorgen. Für obdachlose Menschen mit Covid-19-Verdacht betreibt die Stadtmission außerdem eine Quarantäne-Station.
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Die Kältehilfe wird in Berlin von kirchlichen und sozialen Trägern mithilfe von Ehrenamtlichen organisiert und üblicherweise vom Land über die Bezirke sowie mit Spenden finanziert. Bei einer ersten systematischen Zählung von Obdachlosen in Berlin wurden im Januar rund 2000 Menschen erfasst. Zuvor gab es lediglich grobe Schätzungen, die von 6000 bis 10.000 Betroffenen ausgingen.