Jetzt ist es amtlich: Freitag ist Streiktag bei der Bahn
Warnstreik im Schienenverkehr – Busse und U-Bahnen in Berlin fahren.

Auf Bahnreisende kommen am Freitag erhebliche Behinderungen zu. Die Gewerkschaft EVG ruft zu mehrstündigen bundesweiten Warnstreiks auf. Im Fernverkehr sei der Tag damit „mehr oder weniger gelaufen“, hieß es von der Bahn. Auch an Flughäfen wird wieder gestreikt.
Der angekündigte bundesweite Warnstreik im Schienenverkehr wird am Freitag auch in Berlin und Brandenburg den Nah- und Fernverkehr stundenlang lahmlegen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind aber nicht von dem Ausstand betroffen, da sie nicht Teil der Tarifauseinandersetzung bei Bahnunternehmen sind. Busse, Bahnen und Fähren der BVG seien am Freitag wie gewohnt unterwegs, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
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Bei der BVG gilt der Tarifvertrag Nahverkehrsunternehmen Berlin. Geschlossen wurde er mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Der Warnstreik am Freitag bezieht sich dagegen auf Tarifverhandlungen zwischen der Bahngewerkschaft EVG und 50 Bahnunternehmen, darunter die Deutsche Bahn.
Ausfälle bei der S-Bahn und Regios in Berlin
Da die Deutsche Bahn die S-Bahn Berlin betreibt, muss dort mit Zugausfällen am Freitagmorgen und möglicherweise Verspätungen im weiteren Tagesverlauf gerechnet werden. Darüber hinaus dürften in Berlin und Brandenburg alle Regionalzüge von der Arbeitsniederlegung betroffen sein, da auch die Infrastruktur der Deutschen Bahn bestreikt wird.
Die EVG hat für Freitagmorgen von 3.00 Uhr bis 11.00 Uhr zum Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft verhandelt seit Ende Februar mit rund 50 Bahnunternehmen über neue Tarifverträge. Die Gespräche sind seither aber kaum vorangekommen.

Die Schwestergewerkschaft Verdi hat zudem für Donnerstag und Freitag zu Warnstreiks an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg aufgerufen. Abgestimmt hätten sich die Gewerkschaften indes nicht, hieß es von der EVG.
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Bahn-Vorstand Seiler kritisierte die Aktionen am Mittwoch: „Dieser Streik ist völlig unnütz und unnötig“, sagte er. Am Freitag, dem reisestärksten Tag der Woche, treffe die Aktion viele Pendlerinnen und Pendler „besonders hart“. Seiler verteidigte den eigenen Vorschlag, sich in den Tarifverhandlungen mit der EVG am kürzlich präsentierten Schlichter-Tarifkompromiss des öffentlichen Diensts orientieren zu wollen. „Warum sollte das, was für die 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes gut ist, nicht auch für 180.000 Eisenbahner:innen gut sein?“, sagte er.
Die EVG lehnt das strikt ab. „Wir sind nicht Teil des öffentlichen Diensts und wir sind auch nicht Teil des Schlichtungsverfahrens gewesen“, betonte Loroch. „Wir haben Forderungen übersandt und wir erwarten ganz einfach, dass man sich mit den Forderungen auseinandersetzt.“