Weltsuizidpräventionstag
Jede Stunde nimmt sich in Deutschland jemand das Leben
Durch Suizid sterben jedes Jahr in Deutschland mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Drogen und Aids zusammen. Der Berliner Verein Freunde fürs Leben macht sich für Prävention stark.

Über 9000 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Deutschland das Leben. Durch Suizid sterben mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Drogen und Aids zusammen. Der 10. September, der kommende Sonntag, ist der Welttag der Suizidprävention, an dem der Berliner Verein „Freunde fürs Leben“ daran erinnert, wie wichtig und groß dieses Thema ist.
Die Gründer von Freunde fürs Leben sowie viele der ehrenamtlich Beteiligten haben selbst geliebte Menschen durch Suizid verloren. Ihre wichtigste Botschaft an Betroffene: rede darüber.
In Deutschland starben nach aktuellen Daten von 2021 insgesamt 9215 Personen durch Suizid – das waren über 25 Personen pro Tag. Jeder 18. ist dabei unter 25 Jahre jung. Im Vergleich zum Vorjahr (9206 Suizide) bleibt die Zahl relativ konstant. Insgesamt ist die Zahl der Suizide in den vergangenen Jahren jedoch deutlich zurückgegangen: 1980 nahmen sich noch rund 50 Personen pro Tag das Leben.
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Wen sich jemand das Leben nimmt, sind in seinem Umfeld rund zehn Menschen betroffen. Damit erleiden mehr als 100.000 Menschen jedes Jahr den Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid.
„Immer noch sterben jährlich mehr als doppelt so viele Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen zusammen. Deshalb bleibt es unser Ziel, durch Aufklärung, Prävention und Entstigmatisierung, Suizide zu verhindern“, sagt Diana Doko, Gründerin und Vorständin des Vereins Freunde fürs Leben e.V.

Psychische Herausforderungen meistern
Klimakrise, Pandemie, Kriege und dazu psychosoziale Belastungen im eigenen Leben sind Herausforderungen, denen sich junge Menschen stellen müssen. Auch leiden sie häufig unter starkem Leistungsdruck. Jeder fünfte Jugendliche leidet laut dem Kinder- und Jugendreport der DAK unter psychischen Belastungen. Auch wenn die Thematik rund um psychische Erkrankungen und mentale Gesundheit in der Öffentlichkeit präsenter ist, ist die Sorge um Stigmatisierung in den Köpfen Betroffener noch immer groß, weiß Freunde fürs Leben. Deshalb seien Präventionsarbeit und Aufklärung über mentale Gesundheit, Depression und Suizid weiterhin enorm wichtig.
In einer nicht-repräsentativen Straßenumfrage hat der Verein junge Menschen gefragt, was sie mit den Themen Depression und Suizid verbinden. Dabei zeigte sich, dass das Wissen über Warnsignale und Hilfsmöglichkeiten theoretisch vorhanden ist. „Wir fordern, Aufklärung über mentale Gesundheit standardmäßig in den Lehrplan jeder 10. Klasse einzubinden“, so Diana Doko. „Denn nur wenn junge Menschen ihre Gefühlswelt begreifen und erkennen, wann sie sich Hilfe suchen sollten, haben sie das Rüstzeug, mit den Herausforderungen umzugehen.“
Freunde fürs Leben produziert seit vielen Jahren Aufklärungsmaterialien wie Pocket Guides, Poster und Aufkleber über Depression und Suizid und stellt diese kostenfrei auf ihrer Website zur Verfügung. Sie werden regelmäßig von Schulen, Beratungszentren und Jugendeinrichtungen bestellt.
In Kürze bietet der Verein neben den gedruckten Aufklärungsmaterialien auch eine Reihe von Online-Schulworkshops über mentale Gesundheit und psychische Krisen an. Interessierte können sich unter workshops@frnd.de schon jetzt anmelden und erhalten dann eine Nachricht zum Start des Angebots.