Traurige Gewissheit

Spaziergänger findet Leiche von vermisster Studentin im Teltowkanal

Zwei Wochen lang war eine Studentin aus Mexiko spurlos verschwunden. Freunde und Verwandte suchen sie in Berlin – ein Passant findet ihre Leiche.

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Francisco Quiroga, mexikanischer Botschafter in Berlin, bei der Solidaritätskundgebung für die vermisste Studentin (24).
Francisco Quiroga, mexikanischer Botschafter in Berlin, bei der Solidaritätskundgebung für die vermisste Studentin (24).Carsten Koall/dpa

Zwei Wochen lang war eine Studentin aus Mexiko spurlos verschwunden. Freunde und Verwandte suchen sie in Berlin – ein Passant findet ihre Leiche.

Seit dem 22. Juli suchte die Berliner Polizei nach der vermissten 24-jährigen Frau aus Treptow-Köpenick. Trotz rund 120 Hinweisen konnte die mexikanische Studentin nicht gefunden werden – bis ein Spaziergänger am Samstagnachmittag eine schreckliche Entdeckung macht. Das meldet die Berliner Zeitung am Samstagabend.

Laut dem Bericht entdeckte der Passant am Samstag gegen 15.50 Uhr im Teltowkanal in Höhe Altglienicker Brücke (Ortsteil Adlershof) ihren Leichnam im Wasser. Die gerufenen Polizisten und Feuerwehrleute holten ihn ans Ufer. „Nach den derzeitigen Erkenntnissen ist nicht von einem Fremdverschulden auszugehen“, so eine Polizeisprecherin. Es gebe also bisher keine Hinweise darauf, dass die junge Frau zum Opfer eines Verbrechens wurde. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.

Nach dem Verschwinden der 24-jährigen Studentin aus Mexiko in Berlin hatten sich rund 250 Menschen am Samstagnachmittag vor der mexikanischen Botschaft im Tiergarten versammelt. Zu diesem Zeitpunkt war die Studentin bereits nicht mehr am Leben.

Unter den Teilnehmern vor der Botschaft waren auch die Eltern der 24-Jährigen, sie zündeten am Samstag Kerzen an und stellten sie auf den Stufen der Botschaft in Berlin auf. Botschafter Francisco Quiroga hielt eine kurze Rede und zündete ebenfalls eine Kerze an. Laut Polizei versammelten sich rund 250 Menschen vor der Botschaft.

Nach den Angaben der Berliner Polizei hatte sie ihre Wohnung in Treptow-Köpenick am 22. Juli verlassen und war seitdem nicht zurückgekehrt. „Es gibt Hinweise darauf, dass sich die 24-Jährige in einer psychischen Ausnahmesituation befindet“, so heißt es in der Vermisstenmeldung der Polizei. Auch die internationale Polizeibehörde Interpol gab eine Vermisstenmeldung heraus.

In Berlin suchten viele Freunde nach der Vermissten

In Berlin suchen Freunde nach der 24-Jährigen. Sie verteilen Flugblätter in der Stadt und hängen Plakate auf. Sie zogen auch durch Parks und Wälder und klappern Bahnhöfe ab. Vergeblich.

Der Berliner Polizei liegen bislang nach eigenen Angaben knapp 120 Hinweise vor. 

Auch Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador sprach in dieser Woche von den Ermittlungen. Es gebe Hinweise von Personen, die der Vermissten nahe stünden, sagte er bei seiner täglichen Pressekonferenz in Mexiko-Stadt. „Wir haben inzwischen einen Bericht darüber, was vor dem Verschwinden der jungen Frau geschehen ist“, sagte er. Weitere Angaben zu dem Fall machte er zu diesem Zeitpunkt nicht.

Hilfe bei Suizid-Gedanken

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de.